Die Ernennung von Paul Atkins zum SEC-Vorsitzenden unter Trump führt zu Spekulationen über die Zukunft der Krypto-Regulierung, insbesondere im Hinblick auf den Ripple-Rechtsstreit. Experten sind uneins, ob Atkins die Klage zurückziehen wird, da er zwar kryptofreundlich eingestellt ist, aber auch den Auftrag der SEC respektiert. Der Ausgang des Verfahrens wird richtungsweisend für die Branche sein, wobei die Berufung der SEC und die Rolle des neuen Chefjustiziars Tenreiro entscheidend sind.
Die Ernennung von Paul Atkins zum neuen Vorsitzenden der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC durch Donald Trump sorgt für Diskussionen über die Zukunft der Krypto-Regulierung, insbesondere im Hinblick auf den laufenden Rechtsstreit zwischen der SEC und Ripple Labs. Spekulationen über ein mögliches Vergleichsangebot der SEC an Ripple machen die Runde, und Rechtsexperten sind sich uneinig über das weitere Vorgehen der Behörde nach dem jüngsten Urteil. Coinpedia berichtet über diese Entwicklungen und die Unsicherheit in der Finanzwelt.
Marc Fagel, ein ehemaliger SEC-Mitarbeiter, äußerte sich vorsichtig über die Wahrscheinlichkeit eines Rückzugs der Klage gegen Ripple, insbesondere angesichts der bereits laufenden Berufung. Laut Coinpedia erklärte Fagel, dass ein solcher Schritt zwar theoretisch möglich, aber schwer vorhersehbar sei. Er betonte Atkins' ambivalente Haltung: Zwar sei dieser kein Freund von Durchsetzungsmaßnahmen gegen Kryptowährungen, respektiere aber den Auftrag der SEC. Ein derart politisch aufgeladener Schritt wie die Rücknahme der Klage wäre daher unwahrscheinlich. "Atkins ist kein Freund von Durchsetzungsmaßnahmen gegen Kryptowährungen, aber er respektiert auch die SEC und ihren Auftrag und könnte zögern, einen so beispiellosen, rein politischen Schritt zu unternehmen", so Fagel laut Coinpedia.
Trumps Wahl könnte die Krypto-Regulierung maßgeblich beeinflussen. Experten erwarten unter seiner Führung einen veränderten Ansatz der SEC gegenüber Kryptowährungen, möglicherweise mit kryptofreundlicheren Richtlinien und weniger aggressiven Durchsetzungsmaßnahmen. Coinpedia berichtet über die Ernennung von David Sacks, einem Risikokapitalgeber und bekannten Ripple-Unterstützer, zum "White House AI & Crypto Czar" durch Trump. Sacks, ehemaliger COO von PayPal, soll die Regierungsrichtlinien zu Künstlicher Intelligenz und Kryptowährungen leiten, zwei Bereiche, die Trump als zentral für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit Amerikas betrachtet. Am 5. Dezember kündigte Trump an, dass Sacks die Richtlinien der Regierung zu Künstlicher Intelligenz und Kryptowährungen leiten werde, zwei Schlüsselbereichen für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit Amerikas.
Die Ernennung von Paul Atkins weckt Hoffnungen auf eine pro-Krypto-Positionierung der SEC, wie Binance in einem Beitrag berichtet. Der Rechtsstreit mit Ripple, in dem die SEC dem Unternehmen den Verstoß gegen Wertpapiergesetze durch die Ausgabe von XRP vorwirft, steht im Zentrum der Regulierungsdebatte. Im Juli 2023 entschied Richterin Analisa Torres, dass XRP beim Verkauf an Kleinanleger über Börsen kein Wertpapier darstellt, bei institutionellen Verkäufen jedoch schon. Die SEC legte gegen dieses Urteil Berufung ein, nachdem Richterin Torres einen vorherigen Antrag auf Berufung abgelehnt hatte. John Deaton, ein Anwalt, der Ripple unterstützt, äußerte auf Binance die Ansicht, dass Atkins zwar die SEC respektiere, aber nicht die notwendige disruptive Kraft für die Krypto-Regulierung besitze. Er argumentierte, dass die SEC Anlegern eher geschadet als sie geschützt habe und ein Wandel in der Einstellung notwendig sei.
Bill Morgan, ein Anwalt, der den Ripple-Fall verfolgt, äußerte Bedenken hinsichtlich der zukünftigen Ausrichtung der SEC unter Atkins. Laut Coinpedia wies Morgan auf die starke Involvierung von Jorge Tenreiro, dem neuen Chefjustiziar der SEC, im Rechtsstreit hin. Tenreiro werde voraussichtlich auch unter Atkins eine Schlüsselrolle spielen. Morgan bezweifelt, dass sich die Haltung der SEC gegenüber Kryptowährungen wesentlich ändern wird, wenn Tenreiro die Leitung des Rechtsstreits behält. Die Entscheidung der SEC, ihren Schriftsatz im Fall Ripple erst am 15. Januar 2025 einzureichen, sei kein Zeichen für eine Strategieänderung. Bitcoinist berichtet, dass Morgan die Wahrscheinlichkeit einer Berufung der SEC auf 55% gesenkt hat. Positive Kommentare anderer Richter zu Aspekten der Argumentation von Richterin Torres im Ripple-Fall würden Zweifel an der Richtigkeit ihrer Entscheidung zerstreuen.
Die Zukunft der Krypto-Regulierung unter Atkins bleibt ungewiss. Während einige Experten eine kryptofreundlichere Politik erwarten, mahnen andere zur Vorsicht. Der Ausgang des Rechtsstreits zwischen der SEC und Ripple wird richtungsweisend für die Branche sein und die Marktentwicklung beeinflussen. FXStreet berichtet, dass ein ehemaliger SEC-Anwalt eine Berufung der SEC im Ripple-Fall für wahrscheinlich hält. Dies würde die rechtliche Klarheit von XRP als Nicht-Wertpapier erneut in Frage stellen und könnte den XRP-Preis negativ beeinflussen.
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