Dario Amodei, CEO von Anthropic, prognostiziert, dass Künstliche Intelligenz bereits 2026 oder 2027 menschliche Intelligenz erreichen könnte, unter der Voraussetzung, dass die rasante Entwicklung anhält. Während Chancen wie die Lösung globaler Probleme gesehen werden, warnt Amodei gleichzeitig vor Missbrauchspotential und ungeklärten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen.
Die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) schreitet rasant voran. Dario Amodei, CEO von Anthropic, einem führenden KI-Unternehmen, prognostiziert, dass KI-Modelle bereits 2026 oder 2027 ein Intelligenzniveau erreichen könnten, das dem des Menschen ebenbürtig ist. Wie Cointelegraph berichtet, äußerte Amodei diese Einschätzung in einem Interview. Diese Aussage sorgt für Aufsehen und Diskussionen über die Chancen und Risiken einer solchen Entwicklung.
Amodei betont, dass diese Prognose unter der Annahme erfolgt, dass keine größeren technischen Hürden auftreten. Er verweist auf die rasante Entwicklung der KI-Fähigkeiten in den letzten Jahren und extrapoliert diese Entwicklung in die Zukunft. Gleichzeitig räumt er ein, dass Faktoren wie Datenknappheit, Skalierungsprobleme und geopolitische Einflüsse den Fortschritt verzögern könnten. Wie Benzinga berichtet, verminderten sich die Gründe, die gegen eine baldige Realisierung von menschenähnlicher KI sprechen, rapide. Dennoch betont Amodei, dass es sich bei seinen Vorhersagen nicht um wissenschaftliche Gesetze, sondern um empirische Beobachtungen handelt.
Auch andere Experten teilen Amodeis optimistische Einschätzung. So sagte Sam Altman, CEO von OpenAI, bereits 2025 die Ankunft von menschenähnlicher KI voraus. Wie Windows Central berichtet, bekräftigte Altman kürzlich diese Prognose und fügte hinzu, dass die Auswirkungen auf die Gesellschaft "überraschend gering" ausfallen könnten. Allerdings warnte ein ehemaliger OpenAI-Forscher, dass das Unternehmen möglicherweise nicht ausreichend auf die Herausforderungen einer solchen Entwicklung vorbereitet sei.
Die Aussicht auf eine menschenähnliche KI birgt enorme Chancen. In seinem Essay "Machines of Loving Grace: How AI Could Transform the World for the Better" skizziert Amodei eine optimistische Vision der Zukunft, in der KI zur Lösung globaler Probleme wie Hunger und Klimawandel beitragen könnte. Wie das Marketing AI Institute berichtet, prognostiziert Amodei zudem durchbrüche in Medizin und Biologie, die zu einer Verdoppelung der menschlichen Lebenserwartung führen könnten. Auch die wirtschaftliche Entwicklung, insbesondere in Entwicklungsländern, könnte durch KI enorm beschleunigt werden.
Gleichzeitig warnt Amodei vor den Risiken einer solch mächtigen Technologie. Er betont, dass "große Macht große Verantwortung" mit sich bringt. Besonders besorgniserregend ist für ihn die Möglichkeit des Missbrauchs von KI in Bereichen wie Cyberkriminalität, Biowaffen oder Nukleartechnologie. Decrypt zitiert Amodei mit den Worten: "Dinge, die mächtig sind, können Gutes tun, und sie können Schlechtes tun." Er befürchtet, dass eine hochentwickelte KI die bisherige Korrelation zwischen hoher Intelligenz und geringem Interesse an schädlichen Handlungen aufbrechen könnte.
Ein zentraler Aspekt der Diskussion um menschenähnliche KI sind die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen. Amodei räumt ein, dass es zu erheblichen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt kommen wird, bietet aber laut Marketing AI Institute wenig konkrete Lösungen an. Ähnlich wie Sam Altman erwähnt er die Möglichkeit eines bedingungslosen Grundeinkommens, lässt aber die Frage nach den langfristigen Auswirkungen auf die Wirtschaft weitgehend offen. Diese Unsicherheit ist ein wichtiger Punkt in der Debatte um die Zukunft der Arbeit in einer Welt mit hochentwickelter KI.
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