Das südkoreanische Krypto-Kreditinstitut Delio wurde nach erheblichen finanziellen Verlusten und der Unfähigkeit der Nutzer, Gelder abzuheben, für bankrott erklärt. Die Gläubiger können nun ihre Forderungen anmelden und über die Zukunft des Unternehmens wird in einer Versammlung im März 2025 beraten. Der Fall führt zu verstärkter behördlicher Kontrolle der Kryptobranche in Südkorea und Ermittlungen gegen Delio laufen bereits.
Die südkoreanische Krypto-Kreditplattform Delio wurde von einem Gericht in Seoul für bankrott erklärt. Wie unter anderem Cryptopolitan berichtet, folgt die Entscheidung auf erhebliche Betriebsstörungen und finanzielle Verluste, die dazu führten, dass Nutzer im vergangenen Jahr Kryptowährungen im Wert von rund 245 Milliarden koreanischen Won (etwa 1,75 Milliarden US-Dollar) nicht abheben konnten. Dies löste schließlich ein Liquidationsverfahren aus, das nun in der Insolvenzerklärung gipfelte.
Im Rahmen des Insolvenzverfahrens ist Delio verpflichtet, seine Vermögenswerte zu verkaufen. Der Erlös aus dem Verkauf soll anschließend unter den Gläubigern verteilt werden. Diese wurden angewiesen, ihre Forderungen bis zum 21. Februar 2025 einzureichen. Für den 19. März 2025 ist eine Gläubigerversammlung geplant. Dort soll über die mögliche zukünftige Ausrichtung des Unternehmens beraten werden. Ob und in welcher Form Delio seinen Betrieb fortsetzen kann, ist derzeit noch unklar. Bitget News berichtet ebenfalls über den Bankrott und die geplante Gläubigerversammlung.
Der Fall Delio verdeutlicht die Risiken, die mit der Kryptobranche verbunden sind. Wie Binance News berichtet, könnte der Bankrott zu verstärkter behördlicher Kontrolle führen. Die südkoreanischen Behörden haben bereits Ermittlungen gegen Delio eingeleitet und unter anderem ein Ausreiseverbot gegen den CEO verhängt. CryptoTvplus berichtet, dass die südkoreanische Finanzaufsichtsbehörde (FSC) Vermögenswerte von Delio und seinen Kunden beschlagnahmt hat. Dies geschah im Rahmen eines Rechtsstreits mit Einlegern. Zu den beschlagnahmten Vermögenswerten gehören Cold Wallets und Ledger.
Bereits im Juni hatte Delio, wie Tech in Asia berichtet, Ein- und Auszahlungen auf seiner Plattform ausgesetzt. Als Grund wurden die Marktvolatilität und die Aussetzung von Transaktionen bei der Schwesterfirma Haru Invest genannt. Haru Invest hatte zuvor ebenfalls Ein- und Auszahlungen gestoppt und einen seiner Geschäftspartner, B&S Holdings, der Falschinformation bezichtigt.
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