Ross Ulbricht, Gründer der illegalen Online-Plattform Silk Road, hofft auf Begnadigung durch Donald Trump, der dies im Wahlkampf in Aussicht gestellt hatte. Ulbricht verbüßt eine doppelte lebenslange Haftstrafe, und Trump sieht in der möglichen Begnadigung wohl eine Chance, libertäre Wähler zu gewinnen. Der Fall sorgt für Diskussionen über Strafmaß, Innovation und staatliche Regulierung.
Ross Ulbricht, der Gründer der inzwischen abgeschalteten Online-Plattform Silk Road, hofft auf eine Begnadigung durch den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Wie Cointelegraph berichtet, hatte Trump während seines Wahlkampfes mehrfach versprochen, Ulbrichts Strafe zu reduzieren, sollte er wiedergewählt werden. Ulbricht, der seit 2015 eine doppelte lebenslange Haftstrafe ohne Möglichkeit der Bewährung verbüßt, äußerte sich in einem Beitrag auf X (ehemals Twitter) hoffnungsvoll und dankte denjenigen, die Trump unterstützt hatten. Er vertraue darauf, dass Trump sein Versprechen einlöse und ihm eine zweite Chance gebe. Nach über elf Jahren im Gefängnis sehe er endlich das Licht der Freiheit am Ende des Tunnels, so Ulbricht laut Cointelegraph.
Die Silk Road, gegründet im Jahr 2011, erlangte traurige Berühmtheit als Online-Marktplatz für illegale Waren und Dienstleistungen, wobei Bitcoin als Zahlungsmittel verwendet wurde. Im Jahr 2013 wurde die Plattform vom FBI geschlossen und Ulbricht verhaftet. Die Anklagepunkte umfassten unter anderem Drogenhandel, Geldwäsche und Computer-Hacking. Die Verurteilung zu einer doppelten lebenslangen Haftstrafe ohne Bewährung stieß auf Kritik, insbesondere von Befürwortern der Kryptowährung und von jenen, die die Strafe als unverhältnismäßig hoch für ein gewaltfreies Verbrechen ansehen.
Trumps Versprechen, Ulbricht zu begnadigen, wurde erstmals im März auf der Libertarian National Convention öffentlich gemacht und später auf der Bitcoin 2024 Konferenz in Nashville bekräftigt. Wie BeInCrypto berichtet, sahen viele dieses Versprechen als Versuch Trumps, libertäre Wähler zu gewinnen, die sich seit langem für Ulbrichts Freilassung einsetzen. Der Kongressabgeordnete Thomas Massie, ein laut BeInCrypto überzeugter Verfechter von Ulbrichts Fall, bestätigte Trumps Zusage und ermutigte Ulbricht in einem öffentlichen Statement.
Die mögliche Begnadigung Ulbrichts durch Trump wurde auch auf der Prognoseplattform Polymarket diskutiert, wo Nutzer auf politische und gesellschaftliche Ereignisse wetten können. Laut BeInCrypto gaben die Nutzer Polymarket eine 77%ige Wahrscheinlichkeit, dass Trump Ulbricht begnadigen wird, womit er zu den Top-Kandidaten auf Trumps potenzieller Begnadigungsliste gehört.
Der Fall Ulbricht hat weitreichende Debatten über die Grenzen der Justiz, das Recht auf Innovation und das Spannungsfeld zwischen staatlicher Regulierung und individueller Freiheit ausgelöst. Wie Forbes in einem Artikel analysiert, könnte Trumps Entscheidung im Fall Ulbricht auch als Indikator für seine Bereitschaft gewertet werden, andere Wahlkampfversprechen einzuhalten. Die Begnadigung Ulbrichts wäre ein einseitiger Akt, der keiner Zustimmung des Kongresses bedarf und somit einen direkten Test für Trumps Entschlossenheit darstellt, so Forbes.
Während Ulbricht und seine Unterstützer auf eine Begnadigung hoffen, bleibt der Fall ein Symbol für die komplexen Fragen, die sich im Zusammenhang mit digitalen Währungen, Datenschutz und dem Strafrechtssystem stellen.
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