Der Bitcoin-Kurs erlebt aufgrund von Spekulationen um die US-Präsidentschaftswahlen und der lockeren Geldpolitik der Zentralbanken einen Aufschwung. Während die Hoffnungen auf eine kryptofreundliche Politik unter Trump den Kurs beflügeln, mahnen Experten zur Vorsicht angesichts fehlender konkreter Ankündigungen. Die weitere Entwicklung des Bitcoin-Kurses hängt stark vom Wahlausgang und der Geldpolitik ab.
Der Bitcoin-Preis hat in den letzten Wochen eine bemerkenswerte Entwicklung gezeigt. Wie Cointelegraph berichtet, befeuern verschiedene Faktoren, darunter die Lockerung der Geldpolitik der Zentralbanken und Spekulationen um den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen, den Kursanstieg. Seit September hat Bitcoin deutlich zugelegt und nähert sich einem Dreimonatshoch. Auch Euronews berichtet über den Bitcoin-Anstieg im Zusammenhang mit den US-Wahlen und betont den Einfluss der Geldpolitik der Zentralbanken.
Ein Faktor, der den jüngsten Bitcoin-Anstieg beeinflusst, ist der sogenannte "Trump Trade". Dieser Trend spiegelt die Erwartung wider, dass ein möglicher Wahlsieg des republikanischen Kandidaten Donald Trump positive Auswirkungen auf den Kryptomarkt haben könnte. Trump hat sich in der Vergangenheit als Befürworter von Kryptowährungen positioniert und versprochen, die USA zur "Krypto-Hauptstadt der Welt" zu machen. Er kündigte außerdem an, den Vorsitzenden der Securities and Exchange Commission (SEC), Gary Gensler, zu entlassen und durch einen Krypto-freundlicheren Nachfolger zu ersetzen. Diese Aussagen haben zu Spekulationen über eine günstigere Regulierung von Kryptowährungen unter einer Trump-Administration geführt, wie unter anderem von FXStreet berichtet wird.
Allerdings gibt es auch Stimmen, die vor übertriebenen Erwartungen warnen. So weist Michael McCarthy, Marktstratege bei moomoo Australia, darauf hin, dass Trump zwar im Wahlkampf die Krypto-Community angesprochen hat, es aber keine konkreten politischen Ankündigungen gibt, die den jüngsten Kursanstieg rechtfertigen. Wie Euronews berichtet, könnte die Euphorie übertrieben sein, solange Trump keine spezifische Pro-Bitcoin-Politik formuliert.
Neben dem "Trump Trade" spielt auch das makroökonomische Umfeld eine wichtige Rolle für die Bitcoin-Entwicklung. Das Jahr 2024 war bisher von einem wiedererwachten Interesse an Kryptowährungen geprägt. Die Lockerung der Geldpolitik durch die Zentralbanken, insbesondere die der US-Notenbank Fed, hat zu einem starken Anstieg der Kryptomärkte beigetragen. Historisch gesehen hat Bitcoin in Zeiten einer expansiven Geldpolitik der Fed tendenziell zugelegt. Auch die jüngsten Konjunkturmaßnahmen Chinas und Anzeichen für Zinssenkungen anderer großer Zentralbanken könnten zum Bitcoin-Rally beigetragen haben, wie Euronews berichtet. Kitco News hebt ebenfalls die Bedeutung der makroökonomischen Lage und der fallenden Renditen von Staatsanleihen für den Anstieg von Risikoanlagen, einschließlich Bitcoin, hervor.
Für die Zukunft des Bitcoin-Kurses gibt es unterschiedliche Prognosen. Einige Analysten erwarten einen Anstieg auf 100.000 US-Dollar, während andere vor den möglichen inflationären Auswirkungen von Trumps Zollpolitik warnen. Kitco News berichtet über die Erwartungen einiger Analysten, dass Bitcoin die 70.000-Dollar-Marke erreichen könnte, angetrieben durch die Hoffnung auf ein "Golden Cross" im Chart. Gleichzeitig gibt es auch pessimistischere Stimmen, die vor einem weiteren starken Rücksetzer warnen, bevor ein nachhaltiger Bullenmarkt einsetzen kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Bitcoin-Kurs derzeit von einer Kombination aus politischen Spekulationen und makroökonomischen Faktoren beeinflusst wird. Der Ausgang der US-Wahlen und die weitere Entwicklung der Geldpolitik dürften auch in den kommenden Wochen eine wichtige Rolle für die Bitcoin-Entwicklung spielen.
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