Nach Trumps Wahlsieg und dessen vermeintlich positiver Haltung zu Bitcoin spekulieren Anleger auf einen BTC-Preis von 100.000 US-Dollar bis Jahresende. Optionshändler positionieren sich entsprechend, während Indikatoren wie der "Fear & Greed Index" und hohe Leverage Ratios gleichzeitig vor Überhitzung des Marktes warnen und die Volatilität unterstreichen. Experten sind geteilter Meinung, ob die 100.000-Dollar-Marke erreicht wird.
Bitcoin hat in den letzten Wochen eine beeindruckende Rallye hingelegt und die Marke von 89.000 US-Dollar überschritten, wie Cryptopolitan am 12. November 2024 berichtete. Dies beflügelt Spekulationen über einen möglichen Anstieg auf 100.000 US-Dollar bis zum Jahresende. Optionshändler positionieren sich bereits für diesen potenziellen Meilenstein.
Die überraschende Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten hat die Krypto-Community in Aufruhr versetzt. Trumps veränderte Haltung gegenüber Bitcoin, die unter anderem den Aufbau einer nationalen Bitcoin-Reserve und die Absetzung des SEC-Vorsitzenden Gary Gensler beinhaltet, wird als Katalysator für den jüngsten Preisanstieg gesehen. Wie Nick Forster von Derive, einem dezentralen Finanzprotokoll, gegenüber Cryptopolitan erklärte, beobachtet man „signifikante Bewegungen nach der Wahl“. Er verweist auf eine massive Call-Option im Wert von 100.000 US-Dollar mit Verfallsdatum am 27. Dezember, deren Wert bereits um 30% gestiegen ist.
Daten von Deribit zeigen ein offenes Interesse von 9.635 Bitcoin im Wert von rund 780 Millionen US-Dollar, die auf einen Bitcoin-Preis von 100.000 US-Dollar setzen. Auch das institutionelle Interesse nimmt zu. Das offene Interesse an Bitcoin-Futures an der CME Group ist seit dem 5. November um 12% gestiegen, während das offene Interesse an Ether-Futures sogar um 29% auf ein Rekordhoch geklettert ist.
Trotz der Euphorie gibt es auch Stimmen der Vorsicht. Der Funding Rate für Bitcoin, also die Prämie, die Händler für das Halten von Long-Positionen in Perpetual Futures zahlen, ist gestiegen, liegt aber laut CryptoQuant-Daten immer noch deutlich unter den Höchstständen von 2024. Es bestehen Zweifel, wie lange Trumps „Pro-Bitcoin“-Haltung angesichts der globalen Herausforderungen, die ihn erwarten, anhalten wird.
Der Crypto Fear & Greed Index erreichte am 12. November einen Wert von 80, was auf „extreme Gier“ hindeutet. Das letzte Mal, dass dieser Wert so hoch war, war am 9. April, kurz bevor Bitcoin in den folgenden Wochen um 18% fiel. Auch der Leverage Ratio an den Börsen erreichte am 12. November mit 0,217 den höchsten Stand seit Oktober letzten Jahres, was zu Bedenken hinsichtlich eines möglichen Abverkaufs führt.
Dennoch sehen einige Analysten Trumps Wahlsieg als Rückenwind für Bitcoin. Sie erwarten, dass seine Politik neue wirtschaftliche Veränderungen zugunsten von Bitcoin vorantreiben wird. Die Begeisterung nach der Wahl spiegelt sich auch in den rekordverdächtigen Zuflüssen in Spot-Bitcoin-ETFs in den USA wider. Allein in der Woche vom 6. bis 11. November beliefen sich die Investitionen in diese ETFs auf 2,6 Milliarden US-Dollar.
Auch El Salvador und Bhutan, beide bedeutende Bitcoin-Inhaber, profitieren vom Preisanstieg. El Salvadors Bitcoin-Bestände stiegen innerhalb einer Woche um über 100 Millionen US-Dollar. Bhutan, dessen Bitcoin-Aktivitäten erst kürzlich bekannt wurden, hält laut Schätzungen von Arkham Intelligence Bitcoin im Wert von rund 1,03 Milliarden US-Dollar.
Ob Bitcoin die 100.000-Dollar-Marke bis zum Jahresende erreicht, bleibt abzuwarten. Die Meinungen der Analysten gehen auseinander, und die Marktbedingungen sind volatil. Während einige Experten optimistisch sind, mahnen andere zur Vorsicht.
Quellen: