Bitcoin-Expertin Carol Alexander prognostiziert einen Kursanstieg auf 100.000 US-Dollar, trotz kurzfristiger Kursschwankungen aufgrund von gehebeltem Handel. Während Alexander politische Ereignisse als möglichen Katalysator sieht, warnen andere Experten vor Risiken und sehen den Wert langfristig deutlich niedriger.
Carol Alexander, Bitcoin-Expertin und Professorin an der University of Sussex, äußerte sich optimistisch zur zukünftigen Bitcoin-Entwicklung und prognostizierte einen Kursanstieg auf 100.000 US-Dollar. Wie en.bitcoinsistemi.com berichtet, betrachtet Alexander die gelegentlich starken Kursschwankungen als normal und glaubt nicht, dass diese das langfristige Potenzial der Kryptowährung beeinträchtigen.
Alexander kommentierte die jüngsten Marktbewegungen und erklärte, die Volatilität von Bitcoin stehe im Zusammenhang mit dem gehebelten Handel. „Ich bin mir im Moment nicht sicher, da der Kurs gestern um 5% gefallen ist, was für Bitcoin nicht ungewöhnlich ist“, wird Alexander von en.bitcoinsistemi.com zitiert. „Gestern wurden viele Long-Positionen liquidiert“, bemerkte sie. Liquidationen entstehen, wenn gehebelte Positionen automatisch geschlossen werden, sobald die Margin aufgebraucht ist, was einen Dominoeffekt auslösen kann. „An einigen unregulierten Börsen kann man einen Hebel von bis zu hundertfach einsetzen. Wenn diese Positionen liquidiert werden, sieht man diese kaskadenartigen Liquidationen“, fügte sie hinzu.
Trotzdem betonte Alexander, dass der Hebel sowohl auf der Kauf- als auch auf der Verkaufsseite hoch geblieben sei, was auf anhaltende Handelsaktivitäten hindeute. Sie bezeichnete 92.000 US-Dollar als wichtige Unterstützungslinie für Bitcoin und warnte, dass der Weg zur 100.000-Dollar-Marke sich verzögern könnte, sollte Bitcoin unter diese Marke fallen. Sie vermutete jedoch, dass der entscheidende Wendepunkt mit einem wichtigen politischen oder marktbezogenen Ereignis zusammenhängen könnte.
„Wenn er darunter fällt, sollten wir vielleicht bis zur Amtseinführung warten“, sagte sie in Bezug auf den 20. Januar. Laut en.bitcoinsistemi.com deutete Alexander an, dass „die Mächtigen“ Bitcoin bis dahin auf 100.000 Dollar treiben könnten. Auch DL News zitiert mehrere Experten, die einen Bitcoin-Preis von 100.000 Dollar in naher Zukunft für realistisch halten. Arthur Hayes, Mitgründer der Krypto-Börse BitMEX, prognostiziert sogar einen Preis von über 1 Million Dollar in den nächsten Jahren. Er begründet dies mit Trumps Plänen zur Umstrukturierung der amerikanischen Industrie, die seiner Ansicht nach zu einer quantitativen Lockerung und einer Schwächung des Dollars führen werden, was wiederum Kryptowährungen begünstigen würde.
Euronews berichtet von einem starken Rückgang des Bitcoin-Kurses in den letzten 24 Stunden, der auf Gewinnmitnahmen nach der Trump-Rallye zurückzuführen sei. Analysten sehen die 100.000-Dollar-Marke aber weiterhin als erreichbar an. Josh Gilbert, Marktanalyst bei eToro Australia, erklärte gegenüber Euronews, dass das Erreichen der 100.000-Dollar-Marke zwar eine psychologisch wichtige Marke sei und Gewinnmitnahmen auslösen könne, der Aufwärtstrend von Bitcoin aber noch nicht vorbei sei.
Auch historische Daten, wie sie The Independent darstellt, deuten auf einen möglichen Anstieg des Bitcoin-Kurses hin. Das sogenannte "Halving", das etwa alle vier Jahre stattfindet und die Belohnungen für das Bitcoin-Mining halbiert, ging in der Vergangenheit oft mit rekordverdächtigen Kursanstiegen einher. Das nächste Halving ist für den 19. April geplant.
Während einige Experten optimistisch sind, gibt es auch kritischere Stimmen. Kenneth Rogoff, Professor an der Harvard University und ehemaliger Chefökonom des Internationalen Währungsfonds, sagte gegenüber Investopedia, dass Bitcoin in zehn Jahren eher 100 Dollar als 100.000 Dollar wert sein werde. Er argumentiert, der Wert von Bitcoin basiere hauptsächlich auf Geldwäsche und Steuerhinterziehung und die tatsächliche Nutzung als Zahlungsmittel sei gering. Regulatorische Maßnahmen könnten den Wert von Bitcoin seiner Meinung nach weiter reduzieren.