Bitcoin-Reserve wird US-Schuldenkrise nicht lösen: Mitgründer eines Thinktanks

Die Idee einer strategischen Bitcoin-Reserve für die USA, wie sie unter anderem von Senatorin Cynthia Lummis (R-Wyo.) vorgeschlagen wurde, wird die Schuldenkrise des Landes nicht lösen, so der Mitgründer eines Thinktanks. Wie cryptonews.net berichtet, plant Lummis eine Gesetzesvorlage, die das Finanzministerium anweisen würde, über fünf Jahre hinweg eine Million Bitcoin zu kaufen. Dies entspräche etwa 5% des weltweiten Bitcoin-Bestands und würde nach heutigen Preisen zwischen 60 und 70 Milliarden US-Dollar kosten. Lummis argumentiert, dass die US-Regierung durch den Verkauf dieser Bitcoin nach 20 Jahren "schuldenfrei wegen Bitcoin" wäre. Diese Behauptung stößt jedoch auf Kritik. Die US-Staatsverschuldung beläuft sich derzeit auf fast 35 Billionen US-Dollar, inklusive der sogenannten "intragovernmental debt". Allein in diesem Jahr gab die Bundesregierung rund 2 Billionen US-Dollar mehr aus, als sie einnahm, was durch zusätzliche Schulden gedeckt werden musste. Die gesamte Marktkapitalisierung von Bitcoin liegt derzeit bei etwa 1,3 Billionen US-Dollar. Selbst wenn der Bitcoin-Preis sein Allzeithoch erreicht, reicht der Wert aller Bitcoin weltweit nicht aus, um das jährliche Haushaltsdefizit der USA zu decken. Es ist daher unwahrscheinlich, dass der Kauf von 5% des Bitcoin-Bestands das Wachstum der Staatsverschuldung aufhalten oder gar die Schulden tilgen kann. Darüber hinaus würde der Kauf von Bitcoin durch die Regierung in erster Linie zu einer Umverteilung des bestehenden Vermögens führen. Wenn die Regierung Bitcoin kauft, reduziert sie das Angebot für private Investoren. Bei gleichbleibender Nachfrage würde dies den Bitcoin-Preis in die Höhe treiben, was den aktuellen Bitcoin-Besitzern, darunter auch Senatorin Lummis, zugutekäme. Zusätzlich könnte die Investition der Regierung das Vertrauen in Bitcoin stärken und die private Nachfrage weiter ankurbeln. Ein weiterer Aspekt ist der Energieverbrauch des Bitcoin-Minings. Eine steigende Nachfrage nach Bitcoin könnte zu einem Anstieg des Minings und damit zu einem höheren Energieverbrauch führen. Dies könnte wiederum die Entwicklung vielversprechender Technologien wie der künstlichen Intelligenz (KI) behindern, die ebenfalls auf die für das Mining benötigten Grafikprozessoren (GPUs) angewiesen ist. Wie Forbes berichtet, könnte ein Bitcoin-Boom die Kosten für KI-Entwicklungen erhöhen und so den Fortschritt in diesem Bereich bremsen. Statt in Bitcoin zu investieren, sollten sich die politischen Entscheidungsträger auf Maßnahmen zur Reduzierung der Staatsausgaben und/oder zur Erhöhung der Steuereinnahmen konzentrieren, so der Mitgründer des Thinktanks. Eine Erhöhung der Kapitalertragssteuer könnte beispielsweise eine effektivere Methode zur Schuldentilgung sein als der Kauf von Bitcoin. Dieser Ansatz würde auch das Risiko für die Steuerzahler minimieren, falls der Bitcoin-Kurs fallen sollte. Zusätzlich zu den oben genannten Quellen wurde auch ein Podcast von VALR mit Anthony Scaramucci, dem Gründer von SkyBridge Capital, berücksichtigt, in dem er seine Ansichten zu Bitcoin und einer möglichen strategischen Bitcoin-Reserve für die USA darlegt. Scaramucci sieht Bitcoin zwar als digitales Gold und potenzielles Wertaufbewahrungsmittel, räumt aber ein, dass Bitcoin allein die US-Schuldenkrise nicht lösen kann. Quellen: - cryptonews.net/news/bitcoin/30109451/ - cointelegraph.com/news/bitcoin-cannot-solve-americas-debt-problem-on-its-own - blog.valr.com/blog/is-bitcoin-the-answer-to-us-debt-anthony-scaramucci-weighs-in-on-trump-and-crypto - www.youtube.com/watch?v=47MP4rbUY3Q - www.forbes.com/sites/benritz/2024/07/31/no-bitcoin-wont-solve-our-national-debt/ - edition.cnn.com/2024/11/16/business/trump-treasury-secretary-bessent-lutnick-musk/index.html - sherwood.news/crypto/a-strategic-bitcoin-reserve-isnt-particularly-strategic-is-it/ - finance.yahoo.com/news/strategic-bitcoin-move-forward-without-203941500.html