Ilya Lichtenstein wurde wegen Geldwäsche im Zusammenhang mit dem Bitfinex-Hack von 2016, bei dem knapp 120.000 Bitcoin im Wert von damals 71 Millionen US-Dollar (heute ca. 10,8 Milliarden US-Dollar) gestohlen wurden, zu fünf Jahren Haft verurteilt. Seine Frau, Heather Morgan, erwartet ihr Urteil in der kommenden Woche. Der Fall verdeutlicht die Schwierigkeiten der Anonymisierung großer Kryptowährungsmengen und die Möglichkeiten der Rückverfolgung von Transaktionen auf der Blockchain.
Ilya Lichtenstein ist zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt worden, nachdem er sich der Geldwäsche im Zusammenhang mit dem Bitfinex-Hack von 2016 schuldig bekannt hatte. Wie Bloomberg berichtet, stahl Lichtenstein zusammen mit seiner Frau Heather Morgan damals knapp 120.000 Bitcoin. Das US-Justizministerium gab bekannt, dass Lichtenstein „fortschrittliche Hacking-Werkzeuge und -Techniken“ verwendet habe, um die Kryptowährung zu stehlen. Der Wert der gestohlenen Bitcoin betrug zum Zeitpunkt des Hacks 71 Millionen US-Dollar, entspricht aber beim aktuellen Bitcoin-Kurs einem Wert von 10,8 Milliarden US-Dollar. Wie BTC-ECHO berichtet, beschlagnahmte die US-Regierung 2022 die gestohlenen Bitcoin und verfügt weiterhin über einen Teil davon.
US-Bezirksrichterin Colleen Kollar-Kotelly betonte vor der Urteilsverkündung die Besonderheit dieses Falls: „Aufgrund des massiven Ausmaßes und der Komplexität ist dieser Fall nicht mit anderen Krypto-Verbrechen vergleichbar.“ Heather Morgan erwartet ihr Urteil in der kommenden Woche. Wie Heise online berichtet, wird erwartet, dass sie eine 18-monatige Haftstrafe erhält.
Der Bitfinex-Hack von 2016 führte zu einem Einbruch des Bitcoin-Kurses. Das Ehepaar versuchte ab 2017, die gestohlenen Bitcoin mit aufwendigen Methoden zu waschen. Dazu nutzten sie laut Heise online unter anderem zehn verschiedene Kryptobörsen, diverse Konten unter falschen Namen und Briefkastenfirmen. Sie wechselten in andere Kryptowährungen, kauften Gold, hoben Bargeld an Krypto-Geldautomaten ab und kauften sogar Geschenkgutscheine mit Bitcoin. Die Strafverfolgungsbehörden konnten die Geldbewegungen auf der Blockchain verfolgen.
Der Fall Lichtenstein/Morgan verdeutlicht die Schwierigkeiten, die Kriminelle bei der Nutzung großer Mengen an Kryptowährungen haben. Die Anonymität von Kryptowährungen ist begrenzt, insbesondere bei der Auszahlung. Jede Bitcoin-Transaktion ist in der Blockchain öffentlich einsehbar, auch wenn die Identität der Wallet-Besitzer nicht direkt ersichtlich ist. Wie die ZEIT berichtet, fanden die Ermittler in einem Cloudspeicher von Lichtenstein verschlüsselte Dateien, die geknackt werden konnten und zur Festnahme des Paares führten.
Im Fall des FTX-Gründers Sam Bankman-Fried, der Kundengelder veruntreut hatte, wurde im Februar eine Haftstrafe von 25 Jahren verhängt. BTC-ECHO berichtet, dass Bankman-Fried mit den Haftbedingungen zu kämpfen hat.
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