BitMEX muss eine zusätzliche Strafe von 100 Millionen US-Dollar zahlen, da das Gericht die ursprüngliche Strafe von 110 Millionen US-Dollar aufgrund von Verstößen gegen KYC- und AML-Vorschriften als unzureichend erachtete. Die Kryptobörse hatte US-Kunden ohne ausreichende Identitätsprüfung den Handel mit Bitcoin-Derivaten ermöglicht und sich nicht bei der zuständigen Behörde registriert. Dies führte zu einem jahrelangen Rechtsstreit und verdeutlicht die Notwendigkeit von Compliance in der Kryptobranche.
Die Kryptowährungsbörse BitMEX muss eine weitere erhebliche Strafe von 100 Millionen US-Dollar zahlen, wie BTC-ECHO am 16.01.2025 berichtete. Dies kommt zu einer bereits beglichenen Strafe von 110 Millionen US-Dollar hinzu. Der New Yorker Bezirksrichter John G. Koeltl beurteilte die ursprüngliche Strafe als unzureichend, da BitMEX sich nicht nur unrechtmäßig bereichert, sondern auch weitere US-Gesetze gebrochen habe.
Ein zentraler Vorwurf betrifft die Ermöglichung des Handels mit Bitcoin-Derivaten für US-Kunden ohne ausreichende KYC-Prüfungen ("Know Your Customer"). Dies verstößt gegen US-amerikanisches Recht, das KYC-Prüfungen für Broker mit US-Kundschaft vorschreibt. Darüber hinaus hätte sich BitMEX bei der U.S. Commodity Futures Trading Commission (CFTC), der Aufsichtsbehörde für Krypto-Derivate, registrieren müssen. BTC-ECHO erwähnt, dass rund 11,5 Prozent der BitMEX-Nutzer in den USA ansässig waren.
Die Strafverschärfung begründet sich auch in den aktiven Versuchen von BitMEX, US-Gesetzen, einschließlich der KYC-Anforderungen, zu umgehen. Die Kläger beziffern die weltweiten Einnahmen von BitMEX über fünf Jahre auf etwa 1,3 Milliarden US-Dollar. Die Muttergesellschaft HDR Global Trading Inc. wurde zusätzlich zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt.
BitMEX-Generalanwalt Peter Wilkinson kritisierte das Urteil und plädierte für eine mildere Strafe. Er argumentierte, der Fall habe dem regulatorischen Ruf von BitMEX in anderen Ländern geschadet. Neben den Strafzahlungen laufen seit 2022 Verfahren der CFTC und des Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) gegen die Börse und deren Führungskräfte, darunter Mitgründer Arthur Hayes. Blockchainwelt berichtet, dass Hayes bereits im Mai 2022 zu zwei Jahren Bewährung, inklusive sechs Monaten Hausarrest, verurteilt wurde, nachdem er sich schuldig bekannt hatte, gegen den Bank Secrecy Act verstoßen zu haben.
Auch The Coin Republic berichtete am 15. Januar 2025 über die 100-Millionen-Dollar-Strafe aufgrund von Verstößen gegen Anti-Geldwäsche-Gesetze. Der Artikel erwähnt ebenfalls den anhaltenden Rechtsstreit und die Vorwürfe bezüglich mangelnder AML- und KYC-Maßnahmen. Bitcoin.com berichtet ebenfalls und erwähnt die ursprünglich von der US-Justizbehörde (DOJ) geforderte Strafe von 420 Millionen Dollar. Der Artikel hebt die Bemühungen von BitMEX zur Verbesserung seiner Compliance-Prozesse hervor. IT Boltwise unterstreicht die Auswirkungen des Falls auf die gesamte Kryptobranche und die Notwendigkeit der Einhaltung von Compliance-Standards.
Quellen: