Die südkoreanische Finanzaufsicht (FIU) ermittelt gegen Upbit, die größte Kryptobörse des Landes, wegen rund 700.000 Verstößen gegen Anti-Geldwäsche-Richtlinien (KYC). Upbit drohen Strafen von bis zu 27 Millionen US-Dollar und eine Betriebseinschränkung, wobei die endgültige Entscheidung am 21. Januar fällt. Der Fall wird von der Branche genau beobachtet, da Upbit einen erheblichen Marktanteil hält und die Sanktionen Auswirkungen auf die Lizenzverlängerung haben könnten.
Die größte Kryptowährungsbörse Südkoreas, Upbit, sieht sich mit Sanktionen der Finanzaufsichtsbehörde konfrontiert. Wie news.bitcoin.com berichtet, erhielt Upbit am 9. Januar eine vorläufige Sanktionsmitteilung. Der Hauptvorwurf betrifft Verstöße gegen die Anti-Geldwäsche-Richtlinien, insbesondere im Bereich der Kundenidentifizierung (KYC) gemäß dem Specific Financial Transaction Information Act.
Die Financial Intelligence Unit (FIU) deckte im Zuge ihrer Untersuchungen rund 700.000 Fälle auf, in denen KYC-Verfahren nicht ordnungsgemäß durchgeführt wurden. Darüber hinaus wird Upbit beschuldigt, Geschäfte mit nicht registrierten ausländischen Anbietern virtueller Vermögenswerte abgewickelt zu haben. crypto.news berichtet, dass pro Verstoß Strafen von bis zu 100 Millionen Won (ca. 71.500 US-Dollar) verhängt werden könnten. Angesichts der Vielzahl der Verstöße könnte die Gesamtstrafe bis zu 35,8 Milliarden Won (ca. 27 Millionen US-Dollar) betragen.
Upbit hat bis zum 20. Januar Zeit, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Am 21. Januar findet eine Sitzung statt, in der über die endgültigen Sanktionen entschieden wird. Diese könnten eine vorübergehende Betriebseinstellung von bis zu sechs Monaten umfassen. Während dieser Zeit dürfte Upbit keine neuen Nutzer registrieren, bestehende Nutzer könnten jedoch weiterhin handeln. Coinpedia.org berichtet, dass Upbit einen Marktanteil von 70% im südkoreanischen Krypto-Sektor hält und ein tägliches Handelsvolumen von 2,2 Milliarden US-Dollar verarbeitet. Die Sanktionen könnten sich auch auf die Erneuerung der Geschäftslizenz von Upbit auswirken, die seit Oktober 2024 abgelaufen ist und derzeit geprüft wird.
Laut The Coinomist beobachten andere südkoreanische Krypto-Börsen den Fall Upbit genau, um die Auswirkungen der möglichen Sanktionen auf die Branche einzuschätzen. Die Maßnahmen der FIU werden als direkte Folge des Virtual Asset User Protection Act gesehen, der am 1. Januar 2025 in Kraft trat. Dieses Gesetz sieht Strafen von bis zu 100 Millionen Won pro Verstoß für Unternehmen vor, die die Anforderungen zur Kundenverifizierung nicht erfüllen.
Upbit selbst streitet die Vorwürfe nicht vollständig ab, argumentiert jedoch, wie cryptobriefing.com berichtet, dass es schwierig sei, im Voraus zu bestimmen, ob es sich bei den Transaktionen um nicht gemeldete ausländische Börsen auf der Blockchain handele. Das Unternehmen kündigte an, alle verfügbaren Möglichkeiten zu nutzen, um die Entscheidung der FIU anzufechten. ChainCatcher News berichtet, dass Upbit derzeit über 70% des südkoreanischen Kryptowährungs-Handelsmarktes kontrolliert und diese Strafe die Überprüfung der Erneuerung seiner Geschäftslizenz beeinflussen könnte.
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