Die Neobank Meru nutzt die Stellar-Blockchain für ihre neue Wallet in Bolivien, die traditionelle Finanzdienstleistungen mit DeFi-Protokollen verbindet und Nutzern grenzüberschreitende Zahlungen und Zinserträge ermöglicht. Die Einführung folgt einem starken Wachstum des Krypto-Handelsvolumens in Bolivien und zielt auf lateinamerikanische Freiberufler ab, die von effizienten und kostengünstigen Transaktionen profitieren. Meru sieht die Wallet als Brücke zwischen traditionellem Finanzwesen und Blockchain-Technologie und plant die Erweiterung um Kreditfunktionen.
Die von kolumbianischen und venezolanischen Unternehmern gegründete Neobank Meru hat ihre Blockchain-Wallet in Bolivien eingeführt. Diese Wallet verbindet dezentrale Finanzinstrumente (DeFi) mit traditionellen Finanzdienstleistungen wie Visa, Mastercard und MoneyGram. Die Plattform nutzt die Stellar-Blockchain, um Transparenz bei allen Transaktionen zu gewährleisten.
Meru-Gründer Carlos Neira hob in einem Interview mit der bolivianischen Zeitung El Deber die Vorteile der selbstverwalteten Wallet hervor: "Diese Wallet ermöglicht es Nutzern, Zinsen oder Renditen über DeFi-Protokolle, also Web3, zu generieren. Der Übergang zwischen traditionellen Finanz- und Blockchain-Diensten ist für den Benutzer nahtlos, und das ist der große Vorteil. Dafür arbeiten wir mit der Stellar-Blockchain." Die Wallet bietet den Nutzern mehr Kontrolle über ihre Vermögenswerte und ermöglicht es ihnen, über DeFi-Protokolle Renditen zu erzielen.
Laut Neira vereinfacht die Integration von Blockchain-Technologie und traditionellen Finanzdienstleistungen die Benutzererfahrung und gestaltet Transaktionen reibungslos und zugänglich. Die Wallet richtet sich vor allem an lateinamerikanische Freiberufler, darunter Fachkräfte in Argentinien, Chile, Peru und Kolumbien, die auf grenzüberschreitende Zahlungen angewiesen sind. "Man kann Meru als Neobank bezeichnen, da man damit Zahlungen in Dollar akzeptieren, sparen, Zinsen generieren, Geld ausgeben oder senden kann. Es ist eine Anwendung ohne Grenzen, weil eine wichtige Komponente Blockchain-Dienste sind, die mit traditionellen Finanzdienstleistungen wie Visa oder Mastercard verbunden sind", erklärte der Meru-Gründer gegenüber El Deber.
Die Zentralbank von Bolivien berichtete kürzlich, dass das Transaktionsvolumen mit Kryptowährungen innerhalb von vier Monaten 75 Millionen US-Dollar überschritten hat. Zwischen Juli und Oktober stieg der Handel mit virtuellen Vermögenswerten um 112%, angetrieben durch elektronische Zahlungssysteme. Dieser Trend spiegelt die steigende Nachfrage nach Krypto-Finanzlösungen in Bolivien wider.
Merus Wallet verwendet das BLEND-Protokoll von Stellar, das die Erstellung unveränderlicher Kredite ermöglicht. Benutzer können Stablecoins wie USDT und USDC über das Stellar-Netzwerk ein- und auszahlen. Neira erwähnte jedoch Herausforderungen bei USDT-Transaktionen im Tron-Netzwerk, wo hohe TRX-Gebühren die Betriebskosten für Benutzer erhöhen können. Wie ein Verbraucher auf Instagram betonte, akzeptieren bereits kleine Unternehmen in Städten wie Santa Cruz, darunter das Burger-Restaurant Chiiitos, Bitcoin und USDT als Zahlungsmittel. Lösungen wie das Lightning Network ermöglichen es Händlern, Transaktionen schnell und effizient abzuwickeln.
Bis heute hat Meru über 50.000 Transaktionen für Remote-Mitarbeiter in Lateinamerika abgewickelt und dabei mehr als 13 Millionen US-Dollar verarbeitet. Das Unternehmen plant, seine Dienstleistungen zu erweitern und neue Tools wie Kredite und zusätzliche Zahlungsfunktionen anzubieten, um Freiberufler und andere Remote-Mitarbeiter zu unterstützen. Merus Eintritt in den bolivianischen Markt zeigt einen wachsenden Trend der Integration von Blockchain-Diensten in traditionelle Finanzsysteme. Diese Kombination bietet Unternehmen und Einzelpersonen zugängliche und praktische Lösungen und fördert die Akzeptanz digitaler Zahlungen in der Region.
Die Europäische Zentralbank (EZB) analysiert in ihrem Finanzstabilitätsbericht vom Mai 2022 die Risiken von Krypto-Assets für die Finanzstabilität. Die EZB betont, dass das Wachstum, die Volatilität und die Finanzinnovationen im Krypto-Ökosystem sowie die zunehmende Beteiligung institutioneller Anleger ein besseres Verständnis der potenziellen Risiken erfordern, die Krypto-Assets für die Finanzstabilität darstellen könnten. Systemische Risiken steigen mit dem Grad der Vernetzung zwischen Krypto-Assets und dem traditionellen Finanzsektor, der Nutzung von Leverage und der Kreditvergabe. Die EZB sieht die Notwendigkeit, regulatorische und Datenlücken im Krypto-Asset-Ökosystem zu schließen, um solche systemischen Risiken zu mindern.
Wie auf der Stellar-Website beschrieben, ist das Stellar-Netzwerk eine Open-Source-Blockchain, die für verschiedene Zahlungs- und Überweisungsanwendungen verwendet wird. Die Stellar Development Foundation ist eine gemeinnützige Organisation, die das Stellar-Netzwerk unterstützt. Stellar ermöglicht es Entwicklern, Erfahrungen zu schaffen, die eher Bargeld als Krypto ähneln. Das Netzwerk ist schneller, billiger und energieeffizienter als die meisten Blockchain-basierten Systeme.
Quellen:
- https://cryptonews.net/news/blockchain/30237808/
- https://www.crypto-news-flash.com/bolivia-sees-crypto-surge-as-meru-integrates-stellar-blockchain-for-payments-and-loans/
- https://stellar.org/
- https://www.ecb.europa.eu/press/financial-stability-publications/fsr/special/html/ecb.fsrart202205_02~1cc6b111b4.en.html
- https://www.db.com/what-next/digital-disruption/dossier-payments/i-could-potentially-see-bitcoin-to-become-the-21st-century-gold