Obwohl Frauen an Hochschulen gefragt sind, entscheiden sich immer noch vorwiegend Männer für eine Karriere als Professor. Um Professor zu werden, benötigt man neben einem abgeschlossenen Studium und in der Regel einer Promotion, auch pädagogische Eignung und umfangreiche Forschungserfahrung, die man im Bewerbungsprozess nachweisen muss. Trotz steigender Zahlen sind im Jahr 2022 nur 18% der in Lehre und Forschung an Hochschulen tätigen Personen Professoren gewesen.
Eine hauptberufliche Professur – für diesen Karriereweg entscheiden sich bisher vor allem Männer. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, waren beispielsweise in der Verfahrenstechnik der HAW Hamburg die Männer lange Zeit unter sich. Dabei sind Frauen an den Hochschulen gefragt. Wie eine Karriere in der Lehre gelingt.
Die Gleichstellungsstelle der HAW Hamburg wollte den Männeranteil verringern und hatte dafür eine Frauenförderprofessur in Verbindung mit einer Promotionsstelle geschaffen. Die Diplom-Ingenieurin Anika Sievers wurde als Jahrgangsbeste persönlich zur Bewerbung aufgefordert, lehnte jedoch ab. „Ich hatte einen tollen Job in der Industrie“, wird sie von der FAZ zitiert. Zumal die Verfahrenstechnikerin nicht genau absehen konnte, worauf sie sich bei dem aufwendigen Bewerbungsverfahren einlassen würde: „Ich hatte noch nie eine Vorlesung gehalten, keine didaktische Ausbildung genossen und wusste nicht, ob mir die Forschung Spaß bringen würde.“
Wer Professor oder Professorin werden möchte, benötigt zunächst ein abgeschlossenes Hochschulstudium. In aller Regel ist auch eine Promotion zwingende Voraussetzung für einen Lehrstuhl. An Fachhochschulen bzw. Hochschulen für angewandte Wissenschaften ist dagegen oft die praktische Erfahrung wichtiger.
Wer als Professor:in lehren möchte, muss nachweisen, dass er über die dafür nötige pädagogische Eignung verfügt. Für die Bewerbung um eine Professur ist es also essentiell, diese darzulegen. Erwerben bzw. nachweisen lässt sich die didaktische Eignung durch
Die Darlegung der abgehaltenen Lehrveranstaltungen sollte möglichst detailliert erfolgen: Wann und wo wurde gelehrt, was war das Thema der Vorlesung oder Seminare, welchen Umfang hatten diese?
Eine Professur beinhaltet nicht nur die Lehre, sondern auch die Forschung. Dementsprechend müssen Bewerber:innen nachweisen, dass sie über ein hohes Maß an – möglichst internationaler – Forschungserfahrung verfügen. Dafür geeignet ist beispielsweise eine detaillierte Auflistung der Forschungsprojekte im In- und Ausland an Hochschulen oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen, an denen sie mitgearbeitet haben. Auch die Publikationsliste, die den Bewerbungsunterlagen zwingend beizufügen ist, kann als Nachweis dienen.
Fast eine Dreiviertelmillion Menschen in Deutschland arbeiten an Hochschulen und sind in Lehre, Forschung oder auch der Verwaltung tätig, knapp 240.000 davon in der Lehre und Forschung. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren rund 51.200 davon (18 Prozent) im Jahr 2022 Professorinnen und Professoren. Die Anzahl steigt kontinuierlich – 2011 waren es noch 42.924 Lehrstühle.
Quellen:
https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/die-karrierefrage/wie-werde-ich-professorin-110060525.html
https://studieren.de/professor-werden.0.html
https://werdeprofessorin.de/
https://www.profiling-institut.de/wie-wird-man-professor-in/
https://praxistipps.focus.de/wie-wird-man-professor-einfach-erklaert_96017
https://www.academics.de/ratgeber/professur-deutschland-ueberblick
https://werdensieprof.de/
https://www.academics.de/ratgeber/voraussetzungen-professur
https://www.monster.de/karriereberatung/artikel/wie-wird-man-professor