Es gibt Zweifel daran, ob China noch die ihm zugeschriebenen Bitcoin-Reserven besitzt. On-Chain-Datenanalysen legen nahe, dass die im PlusToken-Skandal beschlagnahmten Bitcoin bereits 2019 verkauft wurden, entgegen der offiziellen Darstellung der chinesischen Regierung. Experten wie Ki Young Ju von CryptoQuant stützen diese These und fordern Beweise für den angeblichen chinesischen Bitcoin-Besitz.
In der Krypto-Community wird die Frage nach dem Umfang der chinesischen Bitcoin-Reserven kontrovers diskutiert. Obwohl China offiziell als einer der größten Bitcoin-Besitzer gilt, mehren sich die Zweifel an dieser Annahme. Ki Young Ju, CEO der On-Chain-Datenanalyseplattform CryptoQuant, vermutet, dass China seine Bitcoin-Reserven bereits veräußert hat. Wie news.bitcoin.com berichtet, glaubt Ju, dass die China zugeschriebenen 194.000 Bitcoin bereits im Jahr 2019 verkauft wurden.
Ju begründet seine These mit On-Chain-Daten, die darauf hindeuten, dass die im Zuge des PlusToken-Betrugs beschlagnahmten Bitcoin über sogenannte Mixer und verschiedene Börsen, darunter Huobi, geschleust wurden. Dies spreche für eine Liquidierung der Vermögenswerte. "Es ergibt keinen Sinn, Mixer und mehrere Börsen zu nutzen, wenn man die Bitcoin nicht verkaufen will", argumentiert Ju laut Cryptoslate.
Der PlusToken-Skandal, eines der größten Krypto-Ponzi-Systeme, führte 2019 zur Beschlagnahmung erheblicher Bitcoin-Mengen durch die chinesischen Behörden. Die offizielle Erklärung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) lautete, die Gelder seien "an die Staatskasse überwiesen" worden, ohne jedoch zu präzisieren, ob sie verkauft wurden. Die Interflow-Analyse von CryptoQuant deutet laut cryptonews.com.au darauf hin, dass die Coins vor dem Erreichen der Börsen gemischt wurden – eine Praxis, die typischerweise mit dem Ziel der Liquidierung angewendet wird.
Ju betont, dass er den On-Chain-Daten mehr Glauben schenkt als der KPCh. Die KPCh habe einen Verkauf nie bestätigt, weshalb weiterhin über die 194.000 Bitcoin spekuliert werde. Die On-Chain-Daten zeichneten jedoch ein anderes Bild. Auch andere Akteure der Krypto-Branche bezweifeln Chinas Bitcoin-Bestände. Sani, Gründer von Time Chain Index, erklärte laut news.bitcoin.com: "Ich weiß nicht, wer das hören muss, aber es gibt keinen Beweis dafür, dass China noch beschlagnahmte Bitcoin besitzt." Er forderte jeden, der an den chinesischen Besitz glaube, auf, die Adressen der angeblichen Bitcoin-Bestände offenzulegen.
Die Spekulationen über Chinas Bitcoin-Verkäufe haben potenzielle Auswirkungen auf den Markt. Sollten die Bitcoin-Reserven tatsächlich liquidiert worden sein, könnte dies die Marktbewegungen im Jahr 2019 mitbeeinflusst haben. Die Ungewissheit über Chinas Krypto-Strategie bleibt bestehen, insbesondere da das Schicksal der ebenfalls beschlagnahmten Ethereum-Bestände aus dem PlusToken-Skandal ungeklärt ist. Wie The Crypto Basic berichtet, könnte die Nachricht, dass China die beschlagnahmten Bitcoin bereits verkauft hat, für einige Marktteilnehmer positiv sein, da die Angst vor einem zukünftigen Abverkauf durch die chinesische Regierung entfällt.
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