Arthur Hayes, Mitbegründer der Krypto-Derivatebörse BitMEX, sieht in Chinas wachsender Staatsverschuldung und der zu erwartenden Reaktion der Regierung eine potenzielle Kaufgelegenheit für Bitcoin. Er argumentiert, dass chinesische Anleger, ähnlich wie nach der Renminbi-Abwertung 2015, ihr Kapital in Bitcoin umschichten könnten, um sich vor Inflation zu schützen. Diese Entwicklung erwartet Hayes allerdings erst mittel- bis langfristig, da zunächst Investitionen in heimische Aktien und Immobilien wahrscheinlicher seien.
Die steigende Staatsverschuldung Chinas wird von einigen Akteuren im Kryptowährungsmarkt, darunter Arthur Hayes, Mitbegründer der Krypto-Derivatebörse BitMEX, als potenzielle Kaufgelegenheit für Bitcoin interpretiert. Hayes argumentiert in einem Artikel auf seiner Webseite (cryptohayes.medium.com), dass China, ähnlich wie zuvor Japan, Amerika und die Europäische Union, nach dem Platzen einer Immobilienblase in eine Liquiditätsfalle geraten sei. Er vergleicht die von Regierungen weltweit angewandten Maßnahmen zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen mit einer "monetären Chemotherapie", die zwar die Deflation bekämpfe, aber letztendlich die Mittel- und Unterschicht durch Inflation belaste.
Hayes sieht Chinas Reaktion auf die Krise als Parallele zu den Strategien anderer Länder. Wie cointelegraph.com berichtet, erwartet er, dass die chinesische Regierung, wie andere Regierungen vor ihr, auf expansive Geld- und Fiskalpolitik setzen wird. Dies beinhaltet die Rekapitalisierung des Bankensystems mit öffentlichen Geldern und die Ankurbelung der Wirtschaft durch Quantitative Easing (QE). Hayes argumentiert, dass QE die Sparer dazu zwinge, in riskantere Anlagen wie Aktien und Immobilien zu investieren, um der Inflation zu entgehen. Langfristig, so Hayes, führe dies zu einer Entkopplung der realwirtschaftlichen Entwicklung von den Vermögenspreisen.
Hayes sieht in der aktuellen Situation eine Parallele zur Zeit nach der Abwertung des Renminbi im August 2015. Damals stieg der Bitcoin-Preis innerhalb von drei Monaten von 135 auf 600 US-Dollar, wie bitget.com berichtet. Er spekuliert, dass chinesische Anleger, sobald sie die Auswirkungen der staatlichen Maßnahmen erkennen, ihr Kapital in Bitcoin umschichten könnten, was zu einem ähnlichen Preisanstieg führen könnte. Allerdings betont Hayes, dass dieser Effekt nicht unmittelbar eintreten werde. Zunächst würden chinesische Sparer eher in unterbewertete heimische Aktien und Immobilien investieren.
In einem Interview mit The Big Whale (thebigwhale.io) erläutert Hayes seine These weiter. Er betont die Bedeutung der Geldmenge im Vergleich zum Leitzins. Hayes erwartet, dass die USA und China ihre Geldmengen weiter erhöhen werden, was den Kryptomarkt beflügeln werde. Er prognostiziert einen langfristigen Bitcoin-Preis von einer Million US-Dollar, sieht aber kurzfristige Risiken durch die US-Wahlen und die Verhandlungen über die Schuldenobergrenze.
Hayes' optimistische Sicht auf Bitcoin wird auch in einem Artikel auf aicoin.com deutlich, in dem er die Auswirkungen des Nahostkonflikts auf den Kryptomarkt analysiert. Er argumentiert, dass selbst eine Zerstörung der iranischen Bitcoin-Mining-Infrastruktur den Bitcoin-Preis langfristig nicht beeinflussen würde. In einem weiteren Artikel auf Medium (aicoin.com) vergleicht Hayes die geopolitische Situation im Nahen Osten mit einer persistenten Schwachschicht (PWL) im Schnee, die jederzeit zu einer Lawine – in diesem Fall einem Finanzmarktcrash – führen könne.
Trotz seiner optimistischen Langzeitprognose warnt Hayes in einem Artikel auf coinmarketcap.com vor kurzfristigen Preisschwankungen. Er rät Anlegern, die nächsten Monate zu nutzen, um ihre Positionen in Bitcoin und anderen Kryptowährungen aufzubauen.
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