26.12.2024
Politik

Chinas wirtschaftliche Perspektiven 2025: Herausforderungen und Unsicherheiten im Fokus

Chinas Wirtschaftswachstum schwächelt 2025 voraussichtlich weiter ab, prognostiziert auf 4,5 Prozent, bedingt durch schwachen Binnenkonsum und anhaltende Probleme im Immobilienmarkt. Regierungsmaßnahmen zur Stimulierung der Wirtschaft zeigen bisher wenig Erfolg, und die Unsicherheit über die US-Handelspolitik unter der neuen Trump-Administration verstärkt die Herausforderungen. Zusätzliche fiskalpolitische Anreize sind geplant, doch ob diese ausreichen, bleibt fraglich.

Chinas Wirtschaftsaussichten 2025: Unsicherheit und Herausforderungen

Chinas Wirtschaft steht 2025 vor einer ungewissen Zukunft. Nach einer weiteren Abschwächung im Jahr 2024, mit einem BIP-Wachstum von 4,8 Prozent in den ersten drei Quartalen (gegenüber 5,2 Prozent im Jahr 2023), herrscht große Unsicherheit über die weitere Entwicklung. Wie Alicia Garcia-Herrero im Dezember 2024 auf der Plattform China Observers in Central and Eastern Europe (CHOICE) analysiert, ist diese Verlangsamung vor allem auf einen schwächeren Binnenkonsum zurückzuführen, der nur 2,4 Prozent zum BIP beitrug (verglichen mit 4,3 Prozent im Vorjahr). Auch die Investitionen entwickelten sich langsamer, wenn auch weniger stark. Der Außenhandel zeigte zwar positive Tendenzen, aber auch hier zeichnen sich laut Cryptopolitan bereits Bedenken ab.

Die schwache Inlandsnachfrage in Kombination mit einem schleppenden Wachstum der Industrieproduktion hat zu Überkapazitäten geführt. Dies verstärkt, zusammen mit der anhaltenden Schwäche des Immobilienmarktes, den deflationären Druck, insbesondere bei den Erzeugerpreisen. Die sinkende Kreditnachfrage von Haushalten und Unternehmen hat zu einer Bilanzrezession geführt, die sich negativ auf Konsum und Investitionen auswirkt. Die Regierung hat bereits Maßnahmen zur Stimulierung der Kreditaufnahme ergriffen und die Geldpolitik gelockert. Zusätzlich wurden Kauf- und Hypothekenregeln für den Immobiliensektor gelockert, um die Immobilienpreise zu stützen. Bisher zeigen diese Maßnahmen jedoch noch keine nennenswerten Erfolge.

Um dem starken Rückgang der privaten Kredite entgegenzuwirken, kündigte die chinesische Regierung fiskalpolitische Anreize an. Garcia-Herrero argumentiert auf CHOICE, dass diese jedoch hauptsächlich auf die Restrukturierung der versteckten Schulden lokaler Regierungen abzielen, die nach dem Einbruch ihrer Landeinnahmen zu einem Risiko für die Finanzstabilität geworden sind. Ein neuer Schuldtausch im Wert von 10 Billionen RMB wurde initiiert, um diese Schulden in offizielle Staatsschulden umzuwandeln. Diese Maßnahme, die 8 Prozent des chinesischen BIP entspricht, wird als notwendig für die Finanzstabilität erachtet, dürfte aber nicht ausreichen, um das Wachstum im Jahr 2025 anzukurbeln.

Für das Wirtschaftswachstum 2025 sind politische Anreize entscheidend. Stärkere und effektivere Stimulierungsmaßnahmen sind notwendig, um den Konsum wiederzubeleben. Die Umsetzung bleibt jedoch ungewiss. Hinzu kommt das zunehmend unsichere außenwirtschaftliche Umfeld, das bereits die Exporte belastet. Die Aussichten für 2025 sind daher wenig optimistisch. Die chinesische Zentralbank (PBoC) wird voraussichtlich die Zinsen weiter senken, um die Inlandsnachfrage zu unterstützen. Dies könnte jedoch den RMB schwächen, was der neuen Trump-Administration in den USA missfallen dürfte.

Garcia-Herrero prognostiziert auf CHOICE für 2025 ein weiteres Absinken des chinesischen BIP-Wachstums auf 4,5 Prozent. Diese Prognose berücksichtigt bereits zusätzliche Konjunkturmaßnahmen. Ohne diese könnte das Wachstum näher an 4 Prozent liegen. Zu den größten Risiken zählen eine weitere Eskalation des Wettbewerbs zwischen China und den USA, insbesondere angesichts der restriktiven Haltung von Trump gegenüber China. Ein weiteres Risiko ist das Ausbleiben zusätzlicher Stimuli durch China, was das Wachstum deutlich unter die prognostizierten 4,5 Prozent drücken und eine Abwärtsspirale auslösen könnte.

Trotz der restriktiven Rhetorik im Wahlkampf deuten einige Signale der Trump-Administration auf eine mögliche Wiederaufnahme der Handelsgespräche mit China hin. Dies könnte die wirtschaftlichen Spannungen zwischen den USA und China zumindest vorübergehend entschärfen. Die Ernennung von David Perdue zum US-Botschafter in China und die Einladung von Präsident Xi zur Amtseinführung deuten auf eine mögliche Wiederaufnahme von Handelsverhandlungen hin.

Quellen:

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