Craig Wright, der sich fälschlicherweise als Bitcoin-Erfinder bezeichnet, wurde in London wegen Missachtung des Gerichts zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt und muss zudem Gerichtskosten in Höhe von 175.000 Euro zahlen. Er hatte trotz eines Verbots weitere Klagen eingereicht, nachdem ein Gericht bereits festgestellt hatte, dass er nicht Satoshi Nakamoto ist und die Bitcoin-Software nicht entwickelt hat. Wright kündigte Berufung an.
Der selbsternannte Bitcoin-Erfinder Craig Wright ist vom High Court of Justice in London wegen Missachtung des Gerichts zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Wie 99bitcoins.com berichtet, wurde das Urteil am 19. Dezember 2024 verkündet. Richter James Edward Mellor setzte die Strafe zur Bewährung aus und verurteilte Wright zusätzlich zur Zahlung von Gerichtskosten in Höhe von 145.000 Pfund (rund 175.000 Euro) innerhalb von zwei Wochen.
Auslöser des Verfahrens war eine Klage der Crypto Open Patent Alliance (COPA). Wright hatte gegen ein früheres Gerichtsurteil verstoßen, indem er trotz eines Verbots weitere Klagen einreichte. Financefeeds.com berichtet, dass Wright der Anhörung per Videoverbindung beiwohnte, seinen Aufenthaltsort jedoch nicht preisgab. Er kündigte zudem an, in Berufung zu gehen.
Bereits im März 2024 hatte Richter Mellor in einem Rechtsstreit zwischen Wright und COPA entschieden, dass Wright nicht Satoshi Nakamoto ist und nichts mit dem Bitcoin-Whitepaper oder der zugehörigen Software zu tun hat. Blocktrainer.de berichtet, dass Mellor diese Feststellung zwei Monate später in seinem ausführlichen Urteil bekräftigte und Wright der wiederholten Lüge und der Fälschung von Dokumenten bezichtigte, um seine Behauptung, Satoshi Nakamoto zu sein, zu untermauern.
Ungeachtet dessen reichte Wright im Oktober 2024 eine neue Klage gegen BTC Core und SquareUp Europe Limited ein und forderte Schadenersatz in Höhe von über einer Billion Euro. Diese Klage wurde als schwerwiegender Verstoß gegen die gerichtliche Anordnung gewertet und führte zur jetzigen Verurteilung. Die Law Gazette zitiert den Richter, der Wrights Argumente als "auf fundamentalen Missverständnissen beruhend" bezeichnete. Seine Behauptung, Eigentümer des Goodwills von Bitcoin zu sein, sei "sprachlich inkohärent und juristisch unsinnig".
Wright hatte stets behauptet, der Autor des 2008 unter dem Pseudonym "Satoshi Nakamoto" veröffentlichten Bitcoin-Whitepapers zu sein. Wie die New York Post berichtet, stellte ein Londoner Gericht jedoch bereits im Mai fest, dass Wright wiederholt gelogen und Dokumente gefälscht hatte, um diese Behauptung zu stützen. COPA argumentierte, Wrights jüngste Klage gegen Block und andere verstoße gegen eine einstweilige Verfügung, die ihn daran hinderte, Rechtsstreitigkeiten auf Grundlage seiner Behauptung, Satoshi Nakamoto zu sein oder die geistigen Eigentumsrechte an Bitcoin zu besitzen, einzuleiten.
Proactive Investors berichtet, dass der Richter Wrights Verhalten als "eklatanten Verstoß" gegen die gerichtlichen Anordnungen bezeichnete und seine rechtlichen Argumente als "sprachlich inkohärent und juristisch unsinnig" zurückwies. Wright, der per Video von einem unbekannten Ort in Asien aus zugeschaltet war, kündigte an, Berufung einlegen zu wollen.
Forbes berichtet zusätzlich, dass Wright zur Zahlung von Gerichtskosten in Höhe von 144.000 Pfund innerhalb von 14 Tagen verurteilt wurde. Angesichts seiner Vorgeschichte von Rechtsstreitigkeiten und Kontroversen ist es unwahrscheinlich, dass dieses Urteil das Ende seiner juristischen Auseinandersetzungen darstellt. Es könnte jedoch ein Schritt sein, den Schaden zu begrenzen, den er in Zukunft anrichten kann.
Quellen: