26.11.2024
Politik

Digitale Ungleichheiten im Finanzwesen und ihre Auswirkungen auf die globale Sicherheit

Der digitale Graben im Finanzwesen verstärkt die Anfälligkeit weniger digitalisierter Länder für Cyberkriminalität und Finanzbetrug, was die internationale Sicherheit bedroht. Die UN betont die Notwendigkeit globaler Zusammenarbeit zur Stärkung der Cybersicherheit und Regulierung von Kryptowährungen, um diesen Risiken entgegenzuwirken und die Stabilität des Finanzsystems zu gewährleisten. Investitionen in digitale Infrastruktur und die Entwicklung internationaler Standards sind hierfür entscheidend.

Digitaler Graben im Finanzwesen gefährdet internationale Sicherheit

Die rasante digitale Transformation, insbesondere im Finanzbereich, bietet enorme Chancen, birgt aber gleichzeitig neue Risiken für die internationale Gemeinschaft. Das ungleiche Tempo der Digitalisierung im Finanzwesen weltweit führt zu einem "digitalen Graben", der die internationale Sicherheit bedrohen kann. Wie cointelegraph.com berichtet, sind Länder mit weniger entwickelten digitalen Finanzsystemen anfälliger für Cyberkriminalität, Finanzbetrug und Geldwäsche. Diese Vulnerabilität kann wiederum zu Instabilität und Konflikten führen. Die Vereinten Nationen haben sich in einer Sitzung des Sicherheitsrates mit den wachsenden Bedrohungen im Cyberspace befasst, wie aus dem Protokoll der 9662. Sitzung (SC/15738) vom 20. Juni 2024 hervorgeht. UN-Generalsekretär António Guterres unterstrich die Notwendigkeit, digitale Innovationen zum Wohle der Menschheit und des Planeten einzusetzen und die Rechtsstaatlichkeit auch im digitalen Raum zu sichern. Stéphane Duguin, CEO des CyberPeace Institute, berichtete von Cyberangriffen auf kritische Infrastrukturen in Europa und hob die Aktivitäten nordkoreanischer Hackergruppen hervor. Professorin Nnenna Ifeanyi-Ajufo von der Leeds Beckett University warnte davor, dass Staaten unter dem Vorwand der Cybersicherheit Menschenrechte verletzen könnten, indem sie den Internetzugang in bewaffneten Konflikten sperren. Die Kosten der Cyberkriminalität steigen rapide an. Cybersecurity Ventures prognostiziert, dass die globalen Kosten bis 2025 jährlich 10,5 Billionen US-Dollar erreichen werden. Diese Schätzung basiert auf historischen Daten, der Zunahme staatlich unterstützter Cyberangriffe und einer immer größeren Angriffsfläche. Zu den Kosten zählen Datenverlust, gestohlenes Geld, Produktivitätseinbußen, Diebstahl geistigen Eigentums, Betrug und Reputationsschäden. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg von Ransomware-Angriffen, die laut Cybersecurity Ventures bis 2021 weltweit Schäden in Höhe von 20 Milliarden US-Dollar verursachen werden. Die zunehmende Popularität von Kryptowährungen wie Bitcoin, die dezentral und anonym transferiert werden können, stellt eine weitere Herausforderung dar. Wie der Council on Foreign Relations in seinem Hintergrundbericht "The Crypto Question" erläutert, sehen Befürworter in Kryptowährungen eine demokratisierende Kraft, während Kritiker die fehlende Regulierung und die Volatilität des Marktes bemängeln. Viele Regierungen erwägen die Einführung eigener digitaler Zentralbankwährungen (CBDCs), um mit dem Krypto-Boom Schritt zu halten. Die internationale Gemeinschaft muss zusammenarbeiten, um den digitalen Graben im Finanzwesen zu schließen und die damit verbundenen Risiken zu minimieren. Dies erfordert Investitionen in digitale Infrastruktur, die Stärkung der Cybersicherheit und die Entwicklung internationaler Standards für die Regulierung von Kryptowährungen. Nur so können die Stabilität des internationalen Finanzsystems und die Sicherheit der Staaten gewährleistet werden. Quellen: - https://cryptonews.net/news/analytics/30139539/ - https://cointelegraph.com/news/digital-money-lag-threatens-international-security - https://press.un.org/en/2024/sc15738.doc.htm - https://cybersecurityventures.com/hackerpocalypse-cybercrime-report-2016/ - https://www.cfr.org/backgrounder/crypto-question-bitcoin-digital-dollars-and-future-money
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