Im Ethereum-Netzwerk wird eine Erhöhung des Gaslimits diskutiert, um die Transaktionskapazität zu steigern und Gebühren zu senken. Während Befürworter auf die steigende Netzauslastung verweisen, gibt es Bedenken hinsichtlich der Netzwerkstabilität und möglicher Zentralisierungseffekte. Ethereum-Entwickler arbeiten an technischen Lösungen, während Forscher einen datenbasierten Ansatz und Vitalik Buterin eine moderate Erhöhung von 33% befürworten.
Die Diskussion über eine mögliche Anhebung des Gaslimits im Ethereum-Netzwerk gewinnt wieder an Dynamik. Laut Cointelegraph befürworten bereits 10% der Ethereum-Validatoren eine Erhöhung. Das aktuelle Gaslimit von 30 Millionen Einheiten beschränkt die Rechenleistung pro Block. Eine Anhebung würde die Netzwerkkapazität und die Anzahl der Transaktionen pro Block steigern.
Befürworter einer Erhöhung argumentieren, dass dies die Transaktionsgeschwindigkeit erhöhen und die Kosten, insbesondere bei hoher Netzwerklast, senken würde. Sie verweisen auf die steigende Nutzung von Ethereum für dezentrale Anwendungen (dApps) und NFTs, die zu einer höheren Nachfrage und folglich zu höheren Gebühren geführt hat. Eine Anhebung des Limits könnte diesem Trend entgegenwirken und die Benutzerfreundlichkeit des Netzwerks verbessern.
Gleichzeitig gibt es Bedenken hinsichtlich der Netzwerkstabilität und -sicherheit. Im Ethereum Research Forum wird diskutiert, dass größere Blöcke zu Problemen bei der Verbreitung im Netzwerk und der Synchronisation der Nodes führen könnten. Dies könnte Instabilität und im Extremfall eine Spaltung der Blockchain verursachen. Zudem könnten größere Blöcke Denial-of-Service-Angriffe vereinfachen.
Ethereum-Entwickler arbeiten bereits an Lösungen für diese Herausforderungen. Das geplante Pectra-Upgrade, welches unter anderem EIP-7623 und EIP-7691 beinhaltet, soll die Basis für eine sichere Erhöhung des Gaslimits schaffen. EIP-7623 zielt darauf ab, die Blockgröße im Worst-Case-Szenario zu reduzieren, während EIP-7691 die Anzahl der Blobs pro Block erhöht und somit empirische Daten zur Netzwerkleistung unter hoher Belastung liefert.
Wie CryptoSlate berichtet, mahnt Toni Wahrstätter, Forscher der Ethereum Foundation, zur Geduld. Er betont die Notwendigkeit eines datenbasierten Ansatzes, um die Auswirkungen einer Gaslimit-Erhöhung auf die Netzwerkstabilität und -sicherheit genau zu analysieren. Ein überhastetes Vorgehen könnte unvorhersehbare Konsequenzen haben.
Auch die Zentralisierungsfrage wird in der Diskussion thematisiert. Eine Erhöhung des Gaslimits könnte die Hardwareanforderungen für Nodes erhöhen und kleinere Betreiber benachteiligen. Dies könnte zu einer stärkeren Konzentration der Node-Betreiber und einer Gefährdung der Dezentralisierung des Netzwerks führen.
Vitalik Buterin, Mitbegründer von Ethereum, spricht sich laut TheNewsCrypto für eine moderate Erhöhung des Gaslimits um ca. 33% auf 40 Millionen aus. Er argumentiert, dass eine solche Erhöhung die Netzwerkkapazität verbessern würde, ohne die Stabilität zu gefährden.
Die Debatte um das Gaslimit verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen Ethereum steht, um Skalierbarkeit, Sicherheit und Dezentralisierung gleichermaßen zu gewährleisten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion weiterentwickelt und welche Entscheidungen die Ethereum-Community letztendlich treffen wird.
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