Die US-Börsenaufsicht SEC wird das Verfahren gegen die Kryptobörse Coinbase einstellen, vorbehaltlich der Zustimmung der Kommissare. Coinbase bestätigte die Einigung, die eine endgültige Beilegung der Vorwürfe bezüglich nicht registrierter Wertpapiere bedeuten würde und sieht darin einen wichtigen Erfolg für die Kryptoindustrie. Die Einstellung markiert eine Kehrtwende der SEC und verlagert den Fokus auf den Kongress für die Regulierung der Kryptobranche.
Wie verschiedene Medien, darunter Cointelegraph, CNBC und Bloomberg, berichten, hat sich die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC bereit erklärt, das Verfahren gegen die Kryptobörse Coinbase einzustellen. Coinbase selbst bestätigte dies in einem Blogpost und erklärte, die SEC-Mitarbeiter hätten sich grundsätzlich auf eine Einstellung verständigt, vorbehaltlich der Zustimmung der Kommissare. Cointelegraph zufolge wäre der Fall endgültig abgeschlossen, sobald die SEC-Kommissare dieser Empfehlung zustimmen. CNBC meldet einen Anstieg der Coinbase-Aktien um 4% im vorbörslichen Handel. Coinbase CEO Brian Armstrong betonte gegenüber CNBC, dass das Unternehmen keine Strafe zahlen werde und bezeichnete die Einigung als einen "riesigen Tag" für Coinbase und die gesamte Kryptoindustrie.
Die SEC hatte Coinbase im Jahr 2023 beschuldigt, eine nicht registrierte Wertpapierbörse zu betreiben und ihr Krypto-Staking-Programm nicht ordnungsgemäß registriert zu haben. Wie die New York Times erläutert, argumentierte die SEC, die auf der Plattform gehandelten digitalen Währungen seien nicht registrierte Wertpapiere, die Verbraucher einem finanziellen Risiko aussetzen. Das Verfahren wurde noch unter dem ehemaligen SEC-Vorsitzenden Gary Gensler eingeleitet. Unter Präsident Donald Trump und dem potenziellen SEC-Vorsitzenden Paul Atkins wird laut CNBC eine freundlichere Haltung gegenüber der Kryptoindustrie erwartet.
Crypto Briefing berichtet, die SEC-Mitarbeiter hätten eine Vereinbarung ausgehandelt, die die Vorwürfe gegen Coinbase, eine nicht registrierte Börse zu betreiben und nicht registrierte Wertpapiere zu listen, vollständig fallen lässt. Die Einstellung würde "mit Vorurteil" erfolgen, was bedeutet, dass die Behauptungen der Aufsichtsbehörde über Wertpapierverletzungen endgültig vom Tisch wären. Die endgültige Entscheidung über die Empfehlung der Mitarbeiter könnte bis zu einer Woche dauern. Die New York Times erinnert daran, dass ein Richter im vergangenen Jahr einen Antrag von Coinbase auf Abweisung der Klage abgelehnt hatte, was den Weg für einen möglicherweise jahrelangen Rechtsstreit bis hin zum Obersten Gerichtshof ebnete. Die Einstellung des Verfahrens durch die SEC stellt somit eine deutliche Kehrtwende dar.
Crypto Briefing zufolge hat die Agentur ihren Durchsetzungsschwerpunkt zuletzt verlagert und ihre Krypto-Einheit auf eine umfassendere Überwachung "aufstrebender Technologien" umgestellt. Sie ließ auch ihre Berufung in Bezug auf die Registrierungsregeln für Krypto-Händler fallen und beantragte eine Pause in ihrem Durchsetzungsstreit mit Binance. Die potenzielle Einstellung lenke die Aufmerksamkeit von den Gerichten auf den Kongress, um Standards für die Kryptoindustrie zu schaffen, so Crypto Briefing. Coinbase hat stark in politische Interessenvertretung investiert; laut Crypto Briefing hat sein Fairshake PAC jedes zehnte derzeitige Kongressmitglied während des Wahlkampfes unterstützt.
Ein Sprecher der SEC lehnte es am Freitag ab, sich zu der Ankündigung von Coinbase zu äußern, berichtet CNBC.