Das Ende von El Salvadors Bitcoin-Versuch
El Salvador hat Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel abgeschafft, nachdem das Experiment gescheitert war und der IWF im Rahmen eines Kreditabkommens darauf gedrängt hatte. Die Bevölkerung hatte die Kryptowährung kaum angenommen und der US-Dollar blieb das bevorzugte Zahlungsmittel. Präsident Bukele, der das Projekt initiiert hatte, hat sich öffentlich nicht zu dem Rückzug geäußert, bleibt aber privat weiterhin Bitcoin-Anhänger.
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El Salvadors Bitcoin-Experiment gescheitert
El Salvador hat Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel wieder abgeschafft. Wie die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) berichtet, geschah dies im Zuge einer Vereinbarung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF). Erst 2021 hatte das zentralamerikanische Land unter Präsident Nayib Bukele als weltweit erstes Land Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt. Die NZZ schildert, wie Ende Januar die globale Bitcoin-Community noch im Sheraton-Hotel in San Salvador tagte und El Salvadors Botschafterin in Washington, Milena Mayorga, die Vorreiterrolle ihres Landes in Sachen Bitcoin lobte. Wenige Wochen später ist das Experiment nun beendet.
Von Anfang an hatte der IWF Bukeles Bitcoin-Pläne kritisch betrachtet. Blick.ch beschreibt, wie Bukele auf die Kritik des IWF mit einem GIF reagierte, das Homer Simpson als IWF beim Handstand zeigte. Die angespannte Wirtschaftslage El Salvadors zwang Bukele jedoch zum Einlenken. Im Gegenzug für ein Kreditpaket des IWF in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar musste das Krypto-Abenteuer aufgegeben werden. Blick.ch hebt hervor, dass sich Bukele öffentlich nicht zu diesem Abschied von seinem Lieblingsprojekt geäußert hat.
Die Frankfurter Rundschau (FR) analysiert die Gründe für das Scheitern. Eine entscheidende Rolle spielte demnach der IWF, der die Abschaffung des Bitcoins als Zahlungsmittel zur Bedingung für die Kreditvergabe machte. Die FR berichtet, dass das von Bukeles Partei „Neue Ideen“ kontrollierte Parlament einer entsprechenden Reform des Bitcoin-Gesetzes zustimmte. Die Bevölkerung hatte die Kryptowährung ohnehin kaum angenommen. Der US-Dollar blieb das bevorzugte Zahlungsmittel.
NAU.ch berichtet, dass die Pflicht für Unternehmen, Bitcoin zu akzeptieren, aufgehoben wurde. Sie können nun selbst entscheiden, ob sie die Kryptowährung annehmen. Auch die staatlichen Bitcoin-Aktivitäten wurden reduziert. NAU.ch zitiert "Cryptoticker.io" mit der Aussage, der Einfluss des IWF sei größer als das Bitcoin-Versprechen.
Auch 20 Minuten berichtet über das Ende des Bitcoin-Experiments. Demnach verlor die Bevölkerung schnell das Interesse an der Kryptowährung, nachdem der anfängliche Hype abgeklungen war. Nur noch ein kleiner Teil der Bevölkerung nutzte Bitcoin für Zahlungen. Die hohen Staatsschulden und das unbeliebte Projekt zwangen Bukele schließlich zum Einlenken. Trotz des Rückzugs von Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel bleibt Bukele persönlich Krypto-Fan und kauft angeblich weiterhin täglich einen Bitcoin.
Quellen:
- https://www.20min.ch/story/bitcoin-in-el-salvador-bukele-beendet-krypto-experiment-103283252
- https://www.nzz.ch/wirtschaft/adios-kryptoparadies-el-salvador-praesident-bukele-beendet-still-und-leise-sein-bitcoin-experiment-ld.1870685
- https://www.blick.ch/wirtschaft/abkehr-von-bitcoin-was-steckt-dahinter-el-salvador-beerdigt-still-und-leise-sein-krypto-abenteuer-id20599151.html
- https://www.fr.de/wirtschaft/bitcoin-in-el-salvador-warum-das-experiment-enden-musste-93546868.html
- https://www.nau.ch/news/wirtschaft/fur-iwf-el-salvador-streicht-bitcoin-als-offizielles-zahlungsmittel-66882816