Die geplante Übernahme von FTX EU durch Backpack und die damit verbundene Auszahlung an europäische Kunden ist gescheitert, da das US-Gericht die Übernahme nicht genehmigte. FTX dementierte die von Backpack angekündigte Auszahlung und betonte, dass Backpack weder die Autorisierung noch die Mittel dazu habe. Europäische Kunden warten somit weiterhin auf Entschädigung, während in den USA Auszahlungen für März 2025 geplant sind.
Europäische FTX-Kunden müssen weiter auf Entschädigung warten. Die von der Krypto-Plattform Backpack am 7. Januar 2025 angekündigte Übernahme von FTX EU und die damit verbundene Auszahlung von Kundengeldern ist laut FTX nicht zustande gekommen. Wie BTC-ECHO berichtet, erklärte FTX in einer Pressemitteilung, das zuständige US-Gericht habe die Übernahme ihres europäischen Zweigs durch Backpack nicht genehmigt. Backpack habe die Ankündigung ohne Wissen und Zustimmung von FTX veröffentlicht.
Backpack hatte zuvor, wie BTC-ECHO am 7. Januar berichtete, eine schnelle und sichere Auszahlung der Kundengelder von FTX EU versprochen. Backpack-CEO Armani Ferrante betonte die Wichtigkeit der Entschädigungen für die Wiederherstellung des Vertrauens in die Branche. Es ging um eine Summe von 16 Milliarden US-Dollar. Die Krypto-Plattform Backpack wurde 2023 von Can Sun, einem ehemaligen Anwalt von FTX, gegründet.
FTX stellt nun klar, dass weder eine Übernahme von FTX EU stattgefunden hat, noch Backpack berechtigt ist, Gelder an FTX-Gläubiger auszuzahlen. Zwar habe man sich im Rahmen einer Vergleichsvereinbarung bereit erklärt, FTX EU an "bestimmte ehemalige Insider" von FTX Europe zu verkaufen, und diese hätten wiederum einem indirekten Verkauf an Backpack zugestimmt. Weder FTX noch das US-Konkursgericht seien jedoch vor dieser Woche über diesen indirekten Verkauf informiert worden. FTX lehnt jegliche Verantwortung für die Rückzahlung der Gelder ab, die FTX EU seinen ehemaligen Kunden schuldet.
Wie heise online am 31. Januar 2024 berichtete, wurden gegen die insolvente Kryptowährungsbörse FTX über zwei Millionen Forderungen mit einer Gesamtsumme von 23,8 Billionen US-Dollar eingereicht. Der Konkursverwalter strebt zwar die vollständige Entschädigung aller Kunden und der meisten unbesicherten Gläubiger an, doch diese Ankündigung ist mit vielen Einschränkungen verbunden. Krypto-Einlagen werden grundsätzlich nur zum Wechselkurs gegenüber dem US-Dollar am Tag der Konkursanmeldung (11. November 2022) bewertet, nicht zum aktuellen Kurs. Für die FTX-eigenen Token FTT ist keine Entschädigung vorgesehen.
Die Zeit berichtete am 3. November 2023, dass FTX Kundengelder in Höhe von zehn Milliarden US-Dollar veruntreut haben soll, ein Großteil davon soll an das Tochterunternehmen Alameda Research geflossen sein. Die Aufdeckung dieser Praxis führte zu einem Vertrauensverlust in die von FTX herausgegebene Kryptowährung FTT, einem Run auf die Börse und schließlich zur Insolvenz.
Für die europäischen FTX-Kunden bedeutet das Dementi einen weiteren Rückschlag. Wann und wie sie entschädigt werden, ist weiterhin ungewiss. In den USA sollen die Auszahlungen im März 2025 beginnen. Der ehemalige FTX-CEO Sam Bankman-Fried wurde wegen Betrugs zu 25 Jahren Haft verurteilt.
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