13.1.2025
Ether

Ethereum im Abwärtsstrudel: Analyse der aktuellen Marktentwicklung

Der Ethereum-Kurs ist stark gefallen und liegt unter wichtigen Unterstützungslinien, hauptsächlich aufgrund eines steigenden Angebots und einer schwachen Nachfrage. Obwohl der RSI überverkaufte Bedingungen signalisiert und einige Händler Long-Positionen eröffnen, bleibt die zukünftige Preisentwicklung unsicher, insbesondere angesichts der veränderten Protokollökonomie und der damit verbundenen Unsicherheit für institutionelle Anleger. Coinshares argumentiert sogar, ETH sei derzeit überbewertet, da die Migration zu Layer-2-Lösungen die Nachfrage nach Ethereum-Transaktionen verringert.

Der Ethereum-Kurs (ETH) befindet sich in einer Abwärtsbewegung und verzeichnete in der letzten Woche einen Verlust von über 15%, wie Finance Magnates berichtet. Dieser Rückgang korreliert mit der allgemein pessimistischen Stimmung im Kryptomarkt. Ein wesentlicher Faktor für die aktuelle Schwäche von Ethereum ist die Rückkehr zu einem inflationären Angebot. Seit April 2024 steigt die Menge an verfügbaren ETH, im Gegensatz zur deflationären Phase nach dem „Merge“.

Finance Magnates führt weiter aus, dass das Gesamtangebot in den letzten neun Monaten um 0,37% auf 120,4 Millionen ETH angewachsen ist. Dieses höhere Angebot in Kombination mit einer schwächeren Nachfrage führt zu Besorgnis über die zukünftige Preisentwicklung. Im 4-Stunden-Chart ist Ethereum deutlich unter die Unterstützungslinie von 3.087 US-Dollar gefallen. Die entscheidende Frage für Anleger ist nun, ob Ethereum dieses Niveau halten kann. Ein Durchbrechen nach unten könnte weitere Verluste bedeuten. Der Kurs befindet sich unterhalb des 50er und 200er gleitenden Durchschnitts. Allerdings liegt der Relative-Stärke-Index (RSI) von ETH im überverkauften Bereich bei 22, was auf eine mögliche Trendwende hindeutet, bevor es zu weiteren Abwärtsbewegungen kommt.

Vor dem jüngsten Kursrutsch konsolidierte sich der Ether-Preis zwischen 3.189 US-Dollar und 3.330 US-Dollar. Im Tages-Chart befindet sich der RSI nahe dem überverkauften Bereich bei 32, während der Kurs aktuell noch über dem 50-Tage-Durchschnitt liegt. Im Wochen-Chart zeigt sich seit dem Hoch von 4.010 US-Dollar am 2. Dezember ein Abwärtstrend. Bemerkenswert ist der Rückgang der Finanzierungsraten, was auf eine zunehmende pessimistische Haltung der Händler schließen lässt.

Daten von CryptoQuant zeigen jedoch eine Erholung der Finanzierungsraten, als sich Ethereum der Unterstützungszone von 3.000 US-Dollar näherte. Dies deutet darauf hin, dass einige Händler in Erwartung einer Kurserholung Long-Positionen eingegangen sind. Sollten sich diese Finanzierungsraten weiter erholen, könnte dies den Beginn einer bullischen Phase für Ethereum signalisieren. Stagnieert die Erholung hingegen und verstärkt sich die negative Stimmung, bleiben Abwärtsrisiken bestehen. Der Ethereum-Preis steht an einem Scheideweg, und seine weitere Entwicklung hängt maßgeblich davon ab, ob er wieder an Dynamik gewinnen kann.

Ein Artikel von Coinshares analysiert die Wertentwicklung von ETH im Kontext von Skalierung und institutionellem Interesse. Das ursprüngliche Bewertungsmodell von Coinshares prognostizierte einen hohen zukünftigen Ether-Preis. Diese Prognose basierte auf der Annahme, dass der Gebührenverbrennungsmechanismus von Ethereum (EIP-1559) den Netzwerknutzen durch erhebliche Layer-1-Gebühren (L1) direkt mit dem Token-Wert verknüpfen würde. Die Einführung von "Blob Space" im Dencun-Hardfork machte die Layer-2-Abrechnung (L2) deutlich günstiger. Dies hat erwartungsgemäß einen Nachfragevektor für Ethereum-Blockspace eliminiert. Gleichzeitig, und möglicherweise unerwartet, hat es bestehende Ethereum-Anwendungsfälle dazu bewegt, zu L2s zu migrieren, was die Nachfrage nach Ethereum-Transaktionen insgesamt verringerte. Der starke Rückgang der L1-Gebührenausgaben deutet darauf hin, dass ETH, betrachtet man das fundamentale Anlagemodell von Coinshares, derzeit überbewertet ist.

Mögliche Lösungen zur Wiederherstellung des Wertzuwachses von ETH könnten die Entwicklung neuer L1-Anwendungsfälle sein, die signifikante Gebühren generieren, ein massives Wachstum der L2-Transaktionen oder eine Neubewertung des L2-Blob-Space, um das Niveau der Gebührenverbrennung zu erhöhen. Kontinuierliche und unvorhersehbare Änderungen der Protokollökonomie von Ethereum schaffen Unsicherheit, was den Aufbau zuverlässiger Bewertungsmodelle erschwert und institutionelle Anleger möglicherweise abschreckt.

Quellen:

Die bereitgestellten Informationen und Analysen sind keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung, mehr dazu unter unserem Disclaimer.
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