Der israelische Online-Broker eToro plant erneut einen Börsengang in den USA, voraussichtlich im zweiten Quartal 2025, und strebt eine Bewertung von über 5 Milliarden Dollar an. Nach einem gescheiterten Versuch im Jahr 2022, der mit einer deutlich höheren Bewertung geplant war, hofft eToro nun auf verbesserte Marktbedingungen und das wiedererwachte Interesse an Kryptowährungen. Der Börsengang wird von Goldman Sachs, Jefferies und UBS begleitet.
Der Online-Broker eToro aus Israel hat bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC einen Antrag auf Börsengang eingereicht. Der Börsengang könnte bereits im zweiten Quartal 2025 stattfinden, so BTC-ECHO. Das auf Social Investing spezialisierte Unternehmen peilt eine Bewertung von über 5 Milliarden US-Dollar an. Goldman Sachs, Jefferies und UBS sollen den Börsengang begleiten.
Es ist nicht eToros erster Versuch, an die Börse zu gehen. 2021 plante das Unternehmen eine Fusion mit Fintech Acquisition Corp V, die eine Bewertung von 10 Milliarden Dollar implizierte. Diese Pläne scheiterten jedoch im Juli 2022, unter anderem aufgrund des Bärenmarktes und der Ereignisse rund um Terra und Celsius. FinanceFeeds berichtet, dass die Bewertung im Laufe des Prozesses sogar auf 8 bis 9 Milliarden Dollar korrigiert wurde. Aktuell wird der Wert von eToro-Aktien im privaten Handel laut FinanceFeeds auf knapp 1,7 Milliarden Dollar geschätzt.
Der erneute Versuch eines Börsengangs fällt mit einem wiedererwachten Interesse an Kryptowährungen zusammen, besonders in den USA, wo eToro seine Dienste kürzlich landesweit ausgeweitet hat. Der steigende Bitcoin-Preis und die allgemein positive Stimmung im Kryptomarkt dürften eToros Entscheidung begünstigen. Auch die positive Entwicklung von Konkurrenten wie Robinhood, Plus500, XTB und Swissquote, die laut FinanceFeeds als Inspiration für eToro dienen, deuten auf einen günstigen Zeitpunkt für den Börsengang hin.
Trotz regulatorischer Hürden, wie einer Einigung mit der SEC über 1,5 Millionen Dollar im Zusammenhang mit seinen Kryptodiensten, baut eToro seine US-Präsenz weiter aus. US-Nutzer können nun auch mit Teilaktien, ETFs und Optionen handeln. FinanceFeeds berichtet, dass Privatanleger in Großbritannien und Deutschland aufgrund der hohen Liquidität den Handel mit US-Aktien bevorzugen. Dennoch könnte die starke Konzentration von eToros Umsatz auf Europa und Großbritannien (fast 70 Prozent) für eine Notierung in London sprechen.
Die Entscheidung, einen Börsengang in New York anzustreben, spiegelt den Trend wider, dass europäische Technologieunternehmen vom US-Markt angezogen werden, der höhere Bewertungen und einen größeren Kapitalpool verspricht. FinanceFeeds nennt Beispiele wie den Versicherer Aspen, den Rohstoffmakler Marex und die Glücksspielgruppe Flutter, die entweder in New York notiert sind oder ihre Notierung von London dorthin verlegt haben.
Ein Börsengang (IPO) ist der Vorgang, bei dem ein privates Unternehmen seine Aktien der Öffentlichkeit zugänglich macht. Wie eToro auf seiner Hilfeseite erklärt, ermöglicht dies dem Unternehmen, Kapital zu beschaffen und seine Glaubwürdigkeit zu steigern. Für Privatanleger bietet ein IPO die Möglichkeit, an der Wertentwicklung des Unternehmens zu partizipieren.
Es bleibt abzuwarten, ob die SEC eToros Antrag genehmigt und wie die endgültige Bewertung des Unternehmens ausfallen wird. Der Fall Ripple, das seine IPO-Pläne aufgrund des andauernden Rechtsstreits mit der SEC gestoppt hat, wie BeInCrypto berichtet, verdeutlicht die Risiken eines Börsengangs in den USA. Auch Coinbase, das bereits an der Nasdaq notiert ist, sah sich nach seinem Börsengang mit Klagen der SEC konfrontiert, ebenfalls laut BeInCrypto.