Der Sanierungsplan der insolventen Kryptobörse FTX läuft seit dem 3. Januar, und Auszahlungen an Gläubiger werden innerhalb von 60 Tagen erwartet. Nutzer werden jedoch vor Phishing-Angriffen gewarnt, die mit falschen Versprechen auf vorzeitige Auszahlungen locken. Trotz der Hoffnung auf Rückerstattung gibt es Kritik, da die Auszahlungen auf dem Kryptowert zum Zeitpunkt des FTX-Zusammenbruchs basieren, nicht dem aktuellen Wert.
Der Sanierungsplan der insolventen Kryptobörse FTX ist gestartet. Cryptopolitan zufolge begann die Umsetzung des Plans am 3. Januar, wobei Auszahlungen an die Gläubiger innerhalb von 60 Tagen nach diesem Stichtag erwartet werden. Die Zusammenarbeit mit BitGo und Kraken soll die reibungslose Abwicklung der Zahlungen sicherstellen. Gleichzeitig werden Nutzer vor Phishing-Angriffen gewarnt, die die derzeitige Situation ausnutzen.
Im November 2022 kollabierte FTX nach Bekanntwerden massiver finanzieller Unregelmäßigkeiten. Gründer Sam Bankman-Fried wurde wegen Betrugs zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Hunderttausende Anleger waren vom Zusammenbruch betroffen und verloren teilweise ihre gesamten Ersparnisse. Nun besteht die Hoffnung, zumindest einen Teil der verlorenen Gelder zurückzuerhalten.
Wie Sherwood News berichtet, schilderte ein betroffener Anleger, der anonym bleiben möchte, seine Erfahrungen. Er habe versucht, sein Geld abzuheben, als die ersten Nachrichten über die Probleme von FTX kursierten. Aufgrund des Ansturms auf die Plattform sei ihm dies jedoch nicht mehr gelungen. Obwohl er nicht seine gesamten Ersparnisse eingebüßt habe, sei er von den Ereignissen schockiert gewesen. Er habe Bankman-Fried als vertrauenswürdige Person wahrgenommen.
Laut BitDegree zirkulieren derzeit Phishing-E-Mails, die FTX-Nutzern vorzeitige Auszahlungen ihrer Guthaben versprechen. Die Betrüger geben sich als FTX Trading, West Realm Shires Services und FTX EU aus und locken Nutzer mit dem Versprechen, Wartezeiten und Gerichtsverfahren zu umgehen. Der Zeitpunkt des Betrugs fällt mit der Ankündigung zusammen, dass FTX-Gläubiger im Rahmen des Sanierungsplans möglicherweise über 90% des verteilbaren Werts zurückerhalten könnten.
Auch Binance berichtet über diese Phishing-Aktivitäten und warnt Nutzer davor, auf Links in verdächtigen E-Mails zu klicken. Die Betrüger nutzen die Unsicherheit und den Wunsch der Nutzer nach einer schnellen Rückzahlung aus. Es wird empfohlen, äußerste Vorsicht walten zu lassen und sich bei Fragen direkt an die offiziellen Stellen zu wenden.
Obwohl die Rückzahlungen einen Hoffnungsschimmer für die geschädigten Anleger darstellen, gibt es auch Kritik. Wie Sherwood News anmerkt, berechnen sich die Rückzahlungen auf Basis des Werts der Kryptowährungen zum Zeitpunkt des FTX-Zusammenbruchs. Da der Bitcoin-Kurs seitdem deutlich gestiegen ist, erhalten viele Anleger weniger als den aktuellen Wert ihrer ursprünglichen Investition.
Trotz der negativen Erfahrungen bleiben einige Anleger dem Kryptomarkt treu. Der von Sherwood News interviewte Anleger investiert weiterhin in Kryptowährungen, verwahrt sein Geld aber nun größtenteils in Cold Wallets, um das Risiko eines erneuten Verlustes durch den Zusammenbruch einer Börse zu minimieren.
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