Gary Genslers möglicher Abgang als SEC-Vorsitzender weckt in der Krypto-Welt Hoffnungen auf eine entgegenkommendere Regulierung. Genslers kompromissloses Vorgehen gegen Krypto-Unternehmen und sein Festhalten an bestehenden Wertpapiergesetzen werden von der Branche als innovationshemmend kritisiert. Ein möglicher Nachfolger könnte einen dialogorientierteren Kurs einschlagen und die Etablierung eines klaren Rechtsrahmens für digitale Vermögenswerte vorantreiben.
Der mögliche Abgang von Gary Gensler als Vorsitzender der US-amerikanischen Securities and Exchange Commission (SEC) sorgt in der Krypto-Welt für Aufsehen und vorsichtige Erleichterung. Gensler, dessen Amtszeit offiziell noch bis Januar 2026 läuft, hat sich durch sein hartes Vorgehen gegen Krypto-Unternehmen wenig Freunde in der Branche gemacht.
Statt neue, branchenspezifische Regulierungen zu schaffen, griff Gensler auf bestehende Wertpapiergesetze zurück, um gegen Unternehmen der Kryptoindustrie vorzugehen. Diese Strategie der "Regulation by Enforcement" stieß auf breite Kritik und wurde von vielen als aggressiv und innovationshemmend empfunden. Wie Newsbit.de berichtet, wird erwartet, dass Gensler seinen Posten vorzeitig räumt, sollte Donald Trump die kommenden Präsidentschaftswahlen gewinnen. Auf die Frage nach einem möglichen Rücktritt im Falle eines Wahlsieges Trumps antwortete Gensler vielsagend: "Wahlen haben Konsequenzen."
Genslers Zeit bei der SEC war geprägt von juristischen Auseinandersetzungen mit der Kryptobranche. Seine harte Haltung und die Weigerung, einen klaren Rechtsrahmen für digitale Vermögenswerte zu schaffen, sorgten für Unsicherheit und bremsten Innovationen aus. Kritiker, wie Sheila Warren vom Crypto Council for Innovation, werfen Gensler vor, die USA im Bereich der Krypto-Regulierung "im Dunkeln tappen" zu lassen und fordern einen Neuanfang an der Spitze der SEC.
Im US-Kongress mehren sich die Stimmen, die eine klare Regulierung für digitale Vermögenswerte fordern. Ein transparenter Rechtsrahmen würde Unternehmen der Branche die notwendige Sicherheit geben, um zu wachsen und Innovationen voranzutreiben. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde bereits vom Repräsentantenhaus verabschiedet, muss aber noch vom Senat bestätigt werden. Sollte das Gesetz verabschiedet werden, wäre die SEC gezwungen, nach spezifischen Krypto-Regeln zu handeln, was den anhaltenden Konflikt zwischen der Behörde und der Kryptobranche entschärfen könnte.
Obwohl Gensler auch Erfolge, wie strengere Regeln für Krypto-Verwahrer, verzeichnen kann, blickt die Branche erwartungsvoll auf einen möglichen Wechsel an der Spitze der SEC. Viele Analysten gehen davon aus, dass ein neuer Vorsitzender einen moderateren Kurs einschlagen und stärker auf die Bedürfnisse der Kryptoindustrie eingehen wird. Ein Führungswechsel könnte der Beginn einer neuen Ära für die US-Kryptoindustrie sein - einer Ära, die von Dialog, Rechtssicherheit und Innovation geprägt ist.