Saylors Bitcoin-These sorgt für Diskussionen
Michael Saylors Behauptung, der Verkauf von Bitcoin schwäche das Netzwerk, hat in der Krypto-Community Kontroversen ausgelöst. Wie
crypto.news berichtet, postete der Gründer von Strategy (ehemals MicroStrategy) am 15. Februar 2025 auf X (ehemals Twitter): „Wenn du Bitcoin kaufst, stärkst du das Netzwerk. Wenn du Bitcoin verkaufst, schwächst du es.“ Dieser Kommentar fällt in eine Zeit niedriger Transaktionsaktivität im Bitcoin-Netzwerk, gekennzeichnet durch geringe Gebühren und einen leeren Mempool.
Saylors Aussage wurde unterschiedlich aufgenommen. Einige Bitcoin-Anhänger interpretieren sie als Bestätigung dafür, dass gemeinsames Kaufen die Sicherheit von Bitcoin erhöht, während Verkaufen diese gefährdet. Andere, wie die Bitcoin-Künstlerin Lucho Poletti, argumentieren, dass auch das Ausgeben von Bitcoin für Waren und Dienstleistungen sowie der Verkauf an neue Investoren das Netzwerk stärkt. Kritiker wie der Gold-Bug Peter Schiff sehen Saylors Aussage als Indiz für ein Schneeballsystem (
news.bitcoin.com,
u.today).
Auch innerhalb der Bitcoin-Community gibt es Widerspruch. Colleen, eine Bitcoin-Befürworterin, stimmt Saylor zwar in vielen Punkten zu, sieht diese Aussage jedoch anders. Ihrer Ansicht nach schwächt der Verkauf das Netzwerk nicht, sondern filtert eher schwache Hände aus. Bitcoin bleibe sicher, funktional und dezentral, unabhängig davon, wer es besitzt. Jeder Verkauf biete überzeugten Investoren die Chance, ihre Position zu verstärken.
Die Ironie an Saylors Aussage ist, dass Strategy selbst einen beträchtlichen Bitcoin-Bestand von 478.740 BTC hält, der durch Käufe aufgebaut wurde. Wie
Fortune berichtet, hat Strategy für den Aufbau dieses Bestands erhebliche Schulden aufgenommen und sich damit weit von seinem ursprünglichen Softwaregeschäft entfernt. Das Unternehmen fungiert nun primär als Vehikel für Bitcoin-Spekulationen, während das Softwaregeschäft eher nebenher läuft.
Saylors Karriere ist von Höhen und Tiefen geprägt. Vom erfolgreichen Börsengang mit MicroStrategy 1998 über einen Absturz des Aktienkurses nach einem Bilanzskandal bis hin zur aktuellen Fokussierung auf Bitcoin. Wie
Yahoo Finance in einem Interview mit Saylor dokumentiert, sieht dieser in Bitcoin einen Inflationsschutz und ein überlegenes Anlagegut im Vergleich zu Bargeld.
Die Strategie, Bitcoin als Unternehmensstrategie zu verfolgen, ist umstritten. Kritiker wie David Trainer von New Constructs, zitiert von
Fortune, werfen Saylor vor, das Kapital der Investoren massiv zu verschwenden. Die kurzfristige Belohnung dieses Verhaltens durch den Markt werde sich langfristig schmerzhaft für Saylor und seine Aktionäre auswirken. Auch die Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Versicherungen für Direktoren und Führungskräfte, wie im Q2 10Q von MicroStrategy dargelegt, deuten auf das hohe Risiko dieser Strategie hin.
Quellen:
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https://news.bitcoin.com/critics-question-michael-saylors-claim-that-selling-weakens-bitcoin/
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https://crypto.news/bitcoin-weak-sold-michael-saylor-weekly-recap/
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https://crypto.news/michael-saylor-urges-us-to-sell-gold-buy-bitcoin/
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https://u.today/peter-schiff-questions-michael-saylors-bitcoin-digital-energy-claims
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https://fortune.com/2022/08/03/michael-saylor-microstrategy-stock-bitcoin-bet-debt-outlook/
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https://cryptonews.net/news/bitcoin/30531970/
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https://www.youtube.com/watch?v=dP-wH88Y810