Nishad Singh, ehemaliger Head of Engineering bei FTX, kooperiert im FTX-Bankrottverfahren umfassend mit den Behörden und liefert wichtige Informationen, die zu Anklagen gegen Sam Bankman-Fried und andere führten. Die Staatsanwaltschaft plädiert aufgrund seiner Kooperation für ein milderes Urteil, während Kritiker eine Gefängnisstrafe fordern, um ein abschreckendes Beispiel zu statuieren. Die Urteilsverkündung steht noch aus.
Im Zuge des FTX-Bankrottverfahrens hat der CEO von FTX, John J. Ray III, angedeutet, dass Nishad Singh, der ehemalige Head of Engineering, auf freiem Fuß bleiben sollte, um bei der Aufklärung des komplexen Falls zu assistieren. Wie Cointelegraph berichtet, argumentieren US-Staatsanwälte, dass Singhs "erhebliche Unterstützung" und "vorbildliche Kooperation" bei den Ermittlungen zu FTX strafmildernd berücksichtigt werden sollten.
Singh hatte sich im Februar 2023 zu sechs Anklagepunkten schuldig bekannt, darunter Betrug und Verschwörung. Seine Anwälte plädieren für Milde und argumentieren, Singhs Rolle bei FTX sei begrenzt gewesen. Laut CoinDesk habe Singh nach der Insolvenzanmeldung von FTX freiwillig mit den Behörden kooperiert und wichtige Informationen geliefert, die zur Anklage gegen Sam Bankman-Fried (SBF) und Ryan Salame führten.
Die Staatsanwaltschaft betonte, Singh habe Reue gezeigt und den Behörden geholfen, die Mechanismen zu verstehen, mit denen Kundengelder missbraucht wurden. Er habe zudem weitere kriminelle Handlungen aufgedeckt, von denen die Behörden zuvor nichts wussten, darunter Details zu einem massiven Wahlkampffinanzierungsskandal, an dem Bankman-Fried und Salame beteiligt waren, wie FinanceFeeds berichtet. Singh habe auch Fälle aufgedeckt, in denen Bankman-Fried die Finanzberichte von FTX manipuliert hatte, um die Einnahmen zu erhöhen.
Singh sagte aus, er habe mit Bankman-Fried über die finanzielle Situation von Alameda Research und die 13 Milliarden Dollar an geliehenen Geldern gesprochen, die FTXs Tochtergesellschaft nicht zurückzahlen konnte. Bankman-Fried gab zu, dass sie "ein wenig hinter den Erwartungen zurückliegen", was Singh "überrumpelt und entsetzt" zurückließ. Wie CryptoSlate berichtet, habe Singh den Behörden geholfen zu verstehen, wie FTXs Code den Missbrauch von Kundengeldern ermöglichte, und detaillierte Informationen über die Transaktionen von SBF geliefert, die gestohlenes Geld betrafen.
Dennis Kelleher, Präsident und CEO von Better Markets, betont in einer Pressemitteilung die Bedeutung der Kooperation von Insidern wie Singh, um komplexe Finanzverbrechen aufzudecken. Gleichzeitig mahnt er, dass Singhs Kooperation die Schwere seiner Vergehen nicht auslöschen dürfe. Singh habe an mehreren kritischen Punkten die Entscheidung getroffen, das Gesetz zu brechen. Obwohl er nach dem Zusammenbruch von FTX kooperierte, hätte er den Betrug jederzeit stoppen können, bevor Milliarden von Dollar verloren gingen und Tausende von Kunden geschädigt wurden.
Die Frage, die sich nun stellt, ist, wie die Justiz mit Singhs Kooperation umgeht. Während seine Anwälte auf eine milde Strafe hoffen, argumentieren Kritiker, dass eine Gefängnisstrafe notwendig ist, um ein abschreckendes Signal zu senden. Die Urteilsverkündung für Singh steht noch aus.
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