Ilya Lichtenstein wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt, nachdem er sich schuldig bekannte, 2016 die Kryptobörse Bitfinex gehackt und Bitcoin im damaligen Wert von 70 Millionen US-Dollar (heute mehrere Milliarden) gestohlen zu haben. Zusammen mit seiner Frau Heather Morgan, die später verurteilt werden soll, wusch er die Beute mithilfe komplexer Methoden, was zur größten finanziellen Beschlagnahmung in der Geschichte des US-Justizministeriums führte.
Ilya Lichtenstein wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt, weil er die Erlöse eines der größten Kryptowährungsdiebstähle aller Zeiten gewaschen hat. Wie unter anderem 99bitcoins.com berichtet, bekannte sich Lichtenstein im vergangenen Jahr schuldig, im Jahr 2016 die Kryptowährungsbörse Bitfinex gehackt und fast 120.000 Bitcoin gestohlen zu haben. Zum Zeitpunkt des Diebstahls hatte der Bitcoin einen Wert von etwa 70 Millionen US-Dollar, der bis zu seiner Verhaftung im Februar 2022 auf über 4,5 Milliarden US-Dollar gestiegen war. Der heutige Wert liegt noch deutlich darüber.
Die Richterin Colleen Kollar-Kotelly betonte die Notwendigkeit, ein Zeichen zu setzen und zu verdeutlichen, dass solche Verbrechen nicht ungestraft bleiben. Lichtenstein, der seit seiner Verhaftung in Haft sitzt, zeigte Reue für seine Taten und äußerte die Hoffnung, seine Fähigkeiten nach Verbüßung seiner Strafe im Kampf gegen Cyberkriminalität einsetzen zu können. Wie die BBC berichtet, bezeichnete die stellvertretende Generalstaatsanwältin Lisa Monaco die im Fall sichergestellten Vermögenswerte im Wert von 3,6 Milliarden US-Dollar als die größte finanzielle Beschlagnahmung in der Geschichte des Justizministeriums.
Laut Gerichtsdokumenten nutzte Lichtenstein fortschrittliche Hacking-Tools und -Techniken, um sich in das System von Bitfinex zu hacken. Nach dem Hack bat er seine Frau Heather Morgan, die unter dem Pseudonym Razzlekhan Hip-Hop-Musik macht, um Hilfe beim Waschen der gestohlenen Gelder. Das Justizministerium erklärte in einer Pressemitteilung, dass sie „zahlreiche ausgeklügelte Geldwäschetechniken“ anwendeten. Dazu gehörten die Verwendung fiktiver Identitäten, das Umwandeln der Gelder in verschiedene Kryptowährungen und der Kauf von Goldmünzen. Wie aus den Gerichtsakten hervorgeht, traf Lichtenstein während Familienreisen Kuriere, um das gewaschene Geld zurück in die USA zu bringen. Morgan bekannte sich ebenfalls im vergangenen Jahr der Verschwörung zur Geldwäsche schuldig und soll am 18. November verurteilt werden.
Morgans Razzlekhan-Persona erlangte durch den Fall in den sozialen Medien virale Bekanntheit. Während das Paar versuchte, den Hack zu vertuschen, veröffentlichte sie Dutzende von mit Kraftausdrücken gespickten Musikvideos und Rap-Songs, die an verschiedenen Orten in New York gedreht wurden. In ihren Texten bezeichnete sie sich selbst als „bad-ass money maker“ und „das Krokodil der Wall Street“. In Artikeln, die im Forbes Magazin veröffentlicht wurden, behauptete Morgan außerdem, eine erfolgreiche Technologieunternehmerin zu sein und nannte sich selbst „Ökonomin, Serienunternehmerin, Software-Investorin und Rapperin“. Wie The Hacker News berichtet, lebten die beiden zum Zeitpunkt des Hacks in San Francisco.
Die Verurteilung von Lichtenstein steht auch im Zusammenhang mit dem Geständnis von Roman Sterlingov, dem Gründer von Bitcoin Fog, der zu zwölf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt wurde, weil er zwischen 2011 und 2021 Geldwäscheaktivitäten ermöglicht hatte. Lichtenstein hatte zuvor vor Gericht ausgesagt, Bitcoin Fog zehnmal zum Waschen der virtuellen Vermögenswerte benutzt zu haben.
Quellen: