Die Memecoin-Plattform Pump.fun, die es Nutzern ermöglicht, ohne Programmierkenntnisse eigene Kryptowährungen zu erstellen und zu handeln, steht zunehmend in der Kritik. Wie Cointelegraph berichtet, könnten die auf der Plattform gehosteten Livestreams, die oft exzessive und anstößige Inhalte zeigen, zu strafrechtlichen Konsequenzen führen. Experten warnen vor den Risiken, die mit dieser Art von Content verbunden sind. Pump.fun hat seit seinem Start im Januar 2024 ein rasantes Wachstum erlebt und Millionen von Memecoins hervorgebracht. Der Erfolg der Plattform basiert auf der einfachen Handhabung und der Möglichkeit, schnell von kurzfristigen Trends zu profitieren. Doch die Livestream-Funktion, ursprünglich zur Promotion der Memecoins gedacht, wird zunehmend missbraucht. CryptoSlate analysiert die verschiedenen Kategorien von Livestreams auf Pump.fun und stellt fest, dass neben harmlosen Inhalten wie Community-Engagement und persönlichen Challenges auch NSFW-Inhalte (Not Safe For Work) und extreme Aktionen, die an die Praktiken von Plattformen wie OnlyFans erinnern, zunehmen. So finden sich auf Pump.fun Livestreams, in denen sich die Ersteller von Memecoins zu extremen Herausforderungen verpflichten, um den Wert ihrer Token zu steigern. Beispiele hierfür sind das Ausharren auf einer Toilette bis zu einer Marktkapitalisierung von 50 Millionen Dollar oder das Wachbleiben bis zum Erreichen von 10 Millionen Dollar. Andere versprechen explizit NSFW-Inhalte, die mit steigender Marktkapitalisierung immer anstößiger werden. Diese Vermischung von spekulativen Investitionen mit fragwürdiger Unterhaltung zieht Nutzer an, die sowohl finanzielle Gewinne als auch persönliche Befriedigung suchen. Die Einbeziehung von NSFW-Inhalten wirft jedoch regulatorische und ethische Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf Jugendschutz und Inhaltsmoderation auf dezentralen Plattformen. Wie Binance berichtet, gab es bereits Vorfälle, bei denen Nutzer mit Selbstverletzung oder Gewalt drohten, falls ihre Coins bestimmte Marktkapitalisierungsgrenzen nicht erreichen. Diese Vorfälle haben zu Forderungen nach einer Schließung der Plattform oder zumindest einer Deaktivierung der Livestream-Funktion geführt. Eddie, ein Rechtspraktikant, kritisiert die Governance der Plattform scharf und fordert eine strengere Regulierung der Livestreams. Er bemängelt die mangelnde Originalität und die schiere Provokation der Inhalte. Alon, ein Direktor bei Pump.fun, verteidigt die Plattform und betont, dass ein Moderationsteam rund um die Uhr arbeitet, um unangemessene Inhalte zu entfernen. Er räumt jedoch ein, dass die Moderation nicht perfekt sei und fordert Nutzer auf, problematische Coins zu melden. Die New York Times berichtet über den jüngsten Hype um Memecoins und die damit verbundenen Risiken. Der Artikel beschreibt den Fall eines Daytraders, der mit einer Investition von 900 Dollar in den $BILLY-Coin innerhalb weniger Tage einen Gewinn von über 100.000 Dollar erzielte. Der Artikel verdeutlicht die Volatilität und die Gefahren dieser spekulativen Anlageform. Die Debatte um Pump.fun spiegelt das Dilemma wider, mit dem Plattformen konfrontiert sind, die ihren Nutzern große kreative Freiheit bieten, aber gleichzeitig ohne strenge Regulierung ernsthafte Risiken bergen. Die Forderung nach einer verstärkten Moderation wird immer lauter, um sowohl die Integrität der Plattform als auch ihre Nutzer vor potenziellen Schäden zu schützen. Quellen: - Cointelegraph: https://cointelegraph.com/news/pump-fun-memecoin-freak-show-ban - CryptoSlate: https://cryptoslate.com/solana-memecoins-turn-to-nsfw-content-as-pump-fun-livestreams-resemble-adult-webcam-site/ - Binance: https://www.binance.com/en/square/post/16708799823145 - New York Times: https://www.nytimes.com/2024/07/27/technology/memecoins-crypto-surge.html - Newstral: https://newstral.com/en/article/en/1260593829/pump-fun-s-memecoin-freak-show-may-result-in-criminal-charges-expert