Krypto-Betrügereien verursachten 2024 Schäden von über 2,3 Milliarden US-Dollar, wobei gefälschte Seed-Phrases und andere Methoden eingesetzt wurden, um Nutzer zu täuschen. Zugriffskontrollverletzungen und Smart-Contract-Exploits trugen maßgeblich zu den Verlusten bei, wobei "Pig-Butchering"-Betrügereien ebenfalls immer häufiger vorkommen.
Kryptowährungsbetrüger haben im Jahr 2024 weltweit Verluste von über 2,3 Milliarden US-Dollar verursacht. Laut einem Blogbeitrag des Cybersecurity-Unternehmens Kaspersky vom 23. Dezember setzen Betrüger unter anderem gefälschte Seed-Phrases ein, um ahnungslose Krypto-Nutzer zu täuschen. Diese raffinierte Masche nutzt die Neugier und den Profitwunsch der Opfer aus und führt zu erheblichen finanziellen Schäden.
Seed-Phrases sind unerlässlich, um den Zugriff auf Krypto-Wallets wiederherzustellen. Betrüger tarnen sich in sozialen Medien wie YouTube als unerfahrene Nutzer und bitten um Hilfe. Sie veröffentlichen gefälschte Seed-Phrases, die angeblich zu wertvollen Wallets führen. Öffnen Nutzer diese Wallets, finden sie hohe Beträge an Stablecoins wie Tether (USDT) vor, was den Eindruck eines schnellen Gewinns vermittelt. Um diese Gelder auszuzahlen, werden jedoch Transaktionsgebühren (Gas Fees) fällig, die typischerweise in Tron (TRX) bezahlt werden. Die Wallet ist absichtlich ohne ausreichende TRX-Bestände eingerichtet, sodass die Nutzer aufgefordert werden, eigene Gelder zu überweisen, um die Transaktion abzuschließen. Sobald diese Gelder gesendet wurden, werden sie umgehend auf eine von den Betrügern kontrollierte Wallet transferiert. Der Trick bei diesem Betrug liegt in der Konfiguration der Wallet. Die Betrüger richten sie als Multi-Signature-Wallet ein, die für jede Transaktion die Zustimmung mehrerer Parteien erfordert. Dadurch wird sichergestellt, dass der ahnungslose Nutzer das USDT nicht abheben kann, selbst nachdem er die Gasgebühren bezahlt hat.
Der Seed-Phrase-Betrug ist nur ein Beispiel für die zahlreichen Krypto-Betrugsmaschen, die im Jahr 2024 stark zugenommen haben. Wie CryptoSlate berichtet, belaufen sich die Verluste durch Krypto-Betrug in diesem Jahr auf über 2,3 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht einem deutlichen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren, liegt aber dennoch 37% unter den über 3 Milliarden US-Dollar, die im Jahr 2022 verzeichnet wurden. Laut dem Blockchain-Sicherheitsunternehmen Cyvers, zitiert von BeInCrypto, stellen Verletzungen der Zugriffskontrolle die größte Bedrohung dar und verursachten in 67 Vorfällen Verluste in Höhe von 1,9 Milliarden US-Dollar. Smart-Contract-Exploits folgen mit 456,3 Millionen US-Dollar, die in 98 Angriffen erbeutet wurden. Cyvers stellt außerdem fest, dass „Pig-Butchering“-Betrügereien in diesem Jahr zu einer dominanten Betrugsmasche geworden sind. Bei diesen Betrügereien bauen Betrüger über einen längeren Zeitraum Vertrauen zu ihren Opfern auf, oft über Dating-Apps oder Textnachrichten, bevor sie sie dazu bringen, in gefälschte Krypto-Projekte zu investieren und ihnen schließlich ihr Geld stehlen. Cyvers identifizierte über 3,6 Milliarden US-Dollar an Opfergeldern über mehr als 150.000 Adressen und 800.000 Transaktionen im Jahr 2024, was das Ausmaß und die Komplexität dieser Betrügereien verdeutlicht.