Krypto-Betrüger nutzen vermehrt gefälschte Telegram- und Twitter-Profile, um Nutzer zu täuschen und um hohe Geldbeträge zu bringen, wobei der Schaden im ersten Halbjahr 2024 bereits 1,38 Milliarden US-Dollar erreichte. Sie geben sich als vertrauenswürdige Personen oder Unternehmen aus und locken Opfer mit gefälschten Angeboten, Supportanfragen oder Malware-verseuchter Software, um an ihre Kryptowährungen zu gelangen. Experten raten zu erhöhter Vorsicht, sorgfältiger Überprüfung von Profilen und der Vermeidung der Weitergabe persönlicher Daten.
Betrüger nutzen vermehrt gefälschte Social-Media-Profile auf Plattformen wie Telegram und Twitter, um Kryptowährungsnutzer zu täuschen und zu bestehlen. Cryptopolitan berichtet, dass sich der Wert der im ersten Halbjahr 2024 gestohlenen Kryptowährungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt hat und alarmierende 1,38 Milliarden US-Dollar erreicht. Die Ausgaben für illegale Dienste, die gefälschte Social-Media-Konten anbieten, beliefen sich zwischen 2022 und 2024 auf rund 10,5 Millionen US-Dollar, was die zunehmende Verbreitung dieser Betrugsmethode deutlich macht.
Ein Beispiel hierfür ist ein Vorfall, bei dem sich Betrüger auf Telegram als Mitarbeiter von Coincover ausgaben und einen Nutzer dazu brachten, Bitcoin im Wert von 800 US-Dollar zu überweisen. Der Betrüger erstellte ein Profil mit ähnlichem Benutzernamen und Profilbild wie ein echter Coincover-Mitarbeiter und kontaktierte anschließend Personen mit der Bitte um Unterstützung beim Senden von Kryptowährungen aufgrund eines angeblichen Wallet-Problems. Wie Coincover in einem Blogbeitrag erläutert, recherchierte der Betrüger sogar die Mitarbeiter von Coincover, um ein Ziel zu finden, dessen Name dem beabsichtigten Opfer bekannt und vertrauenswürdig war.
Die zunehmende Komplexität der Betrugsmaschen erfordert erhöhte Vorsicht von den Nutzern. Coincover empfiehlt, Benutzernamen sorgfältig zu prüfen, die Identität von Kontakten über offizielle Kanäle zu verifizieren und Nachrichten mit einem Gefühl der Dringlichkeit misstrauisch zu begegnen. Persönliche Informationen wie private Schlüssel, Passwörter oder persönliche Identifikationsdaten sollten niemals weitergegeben werden.
Ähnliche Taktiken werden auch auf Twitter angewendet. The Hacker News berichtete im Juni 2024 über einen Betrüger namens "markopolo", der gefälschte Meeting-Software namens "Vortax" einsetzte, um Kryptowährungsbenutzer zu betrügen. Markopolo verbreitete Links zu der gefälschten Software über soziale Medien sowie Kryptowährungs-bezogene Discord- und Telegram-Kanäle. Nach dem Download der Software wurde Malware installiert, die es dem Betrüger ermöglichte, Kryptowährungen von den Opfern zu stehlen. Um die Software glaubwürdiger erscheinen zu lassen, betrieb markopolo sogar einen Medium-Blog und einen verifizierten Twitter-Account mit goldenem Häkchen.
Das kalifornische Department of Financial Protection and Innovation (DFPI) führt einen "Crypto Scam Tracker", der verschiedene Betrugsfälle dokumentiert, die von Verbrauchern gemeldet wurden. Der Tracker zeigt eine Vielzahl von Betrugsmaschen auf, darunter gefälschte Handelsplattformen, "Pig Butchering"-Betrug, bei dem Opfer über einen längeren Zeitraum emotional manipuliert werden, und Romance Scams. Das DFPI betont die Wichtigkeit, vor einer Investition oder Geldüberweisung gründliche Recherchen über das jeweilige Unternehmen durchzuführen.
Auch Aura, ein Anbieter von digitalen Sicherheitslösungen, warnt vor der steigenden Anzahl von Betrugsfällen auf Telegram. Neben den bereits erwähnten Taktiken nutzen Betrüger auch gefälschte Krypto-Experten, gefälschte Werbegeschenke und gefälschte Stellenangebote, um Opfer anzulocken. Aura rät, jedem misstrauisch gegenüberzutreten, der garantierte Renditen verspricht oder Zugang zu speziellen Krypto-Börsen anbietet.