KI verdrängt Bitcoin: Krypto-Miner suchen neue Geschäftsmodelle

Die Krypto-Mining-Industrie befindet sich im Wandel. Der zunehmende Energiebedarf von Künstlicher Intelligenz (KI) und der daraus resultierende Wettbewerb um Energieressourcen zwingen Bitcoin-Miner, ihre Strategien zu überdenken. Wie BTC-ECHO berichtet, herrscht trotz des aktuellen Aufschwungs im Krypto-Bereich, ausgelöst durch die US-Präsidentschaftswahl, weiterhin Krisenstimmung in der Mining-Branche. Die Nachwirkungen des Halvings, wie beispielsweise Umsatzrückgänge und gestiegene Produktionskosten, belasten die Miner erheblich.

Der Energieverbrauch von KI ist immens. Laut Blocktrainer.de benötigen KI-Rechenzentren weltweit bereits dreimal so viel Strom wie Mining-Anlagen. Diese Diskrepanz wird voraussichtlich weiter zunehmen. Analysten prognostizieren, dass Bitcoin-Mining-Unternehmen bis Ende 2027 20 Prozent ihrer Stromkapazitäten für KI-Anwendungen bereitstellen werden. Der Kampf um Energie ist somit entbrannt. Kapitalstarke Technologieunternehmen wie Amazon, Microsoft und Google suchen nach neuen Standorten und Energiequellen für ihre KI-Rechenzentren und konkurrieren dabei direkt mit den Bitcoin-Minern. Für die Tech-Giganten spielt der Strompreis eine untergeordnete Rolle, was sie zu attraktiveren Abnehmern für Energieversorger macht. Blocktrainer.de berichtet von Fällen, in denen Bitcoin-Miner aufgrund lukrativerer Angebote von KI-Unternehmen ihren Stromanschluss verloren haben.

Die Vermietung oder der Verkauf der bestehenden Mining-Infrastruktur an Tech-Unternehmen eröffnet den Minern neue Einnahmequellen. Core Scientific, ein Bitcoin-Mining-Unternehmen, hat laut IT Boltwise bereits einen 12-Jahres-Vertrag mit dem Cloud-Anbieter CoreWeave über die Bereitstellung von Infrastruktur für Machine Learning abgeschlossen. Der Vertrag hat einen geschätzten Wert von 6,7 Milliarden US-Dollar. Auch andere große Mining-Unternehmen erwägen, ihre Mining-Aktivitäten zu reduzieren und ihre Standorte an KI-Unternehmen zu vermarkten. Eine Studie von Morgan Stanley legt nahe, dass die Umrüstung von Mining-Anlagen auf KI-Rechenzentren deren Wert verfünffachen könnte.

Die Umrüstung von Mining-Anlagen auf KI-Rechenzentren ist jedoch mit einigen Herausforderungen verbunden. Wie Blocktrainer.de erklärt, unterscheiden sich die beiden Arten von Rechenzentren in ihren Anforderungen. Der Umbau benötigt andere Infrastrukturen und spezielle Kühlsysteme, was die Kosten in die Höhe treibt. Darüber hinaus benötigen KI-Berechnungen niedrige Latenzen, was Anlagen außerhalb von Ballungszentren ungeeignet macht. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Flexibilität. Bitcoin-Mining-Anlagen lassen sich schnell hoch- und herunterfahren und eignen sich daher für Demand-Response-Programme, die zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen. KI-Berechnungen sind weniger flexibel und erfordern zusätzliche Stromerzeugung für Spitzenlasten.

Künstliche Intelligenz verändert die Bitcoin-Mining-Branche grundlegend. Der Wettbewerb um Energie und die attraktiven Gewinnmargen im KI-Sektor zwingen die Miner, neue Wege einzuschlagen. Die Vermietung von Infrastruktur an Tech-Unternehmen und die Umstellung auf KI-Berechnungen bieten neue Chancen, bergen aber auch Risiken. Die Zukunft der Bitcoin-Mining-Industrie hängt davon ab, wie erfolgreich die Unternehmen diesen Wandel bewältigen.