Die britische Finanzaufsichtsbehörde FCA plant bis 2026 eine umfassende Regulierung von Kryptowährungen, um einen sicheren und wettbewerbsfähigen Markt zu schaffen. Der Fahrplan beinhaltet Diskussions- und Konsultationspapiere zu Themen wie Marktmissbrauch, Stablecoins und Verwahrung, beginnend im zweiten Quartal 2024. Ziel ist es, den derzeit unregulierten Kryptomarkt in das bestehende Finanzsystem zu integrieren und Anleger besser zu schützen.
Die britische Finanzaufsichtsbehörde FCA (Financial Conduct Authority) hat ihren Fahrplan für die vollständige Regulierung von Krypto-Vermögenswerten bis 2026 veröffentlicht. Ziel ist die Schaffung eines "sicheren, wettbewerbsfähigen und nachhaltigen" Krypto-Marktes im Vereinigten Königreich, wie Cryptopolitan berichtet. Dazu plant die FCA die Veröffentlichung verschiedener Diskussions- und Konsultationspapiere, um einen entsprechenden regulatorischen Rahmen zu entwickeln. Gemäß Moneyweek beginnt der Fahrplan im zweiten Quartal 2024 mit Diskussionspapieren zu Marktmissbrauch, Zulassung und Offenlegung. Im ersten Halbjahr 2025 folgen Konsultationspapiere zu Stablecoins, Verwahrung und aufsichtsrechtlichen Aspekten. Die endgültigen Richtlinien sollen 2026 veröffentlicht werden.
Wie Morningstar berichtet, besitzen mittlerweile 12% der britischen Erwachsenen Kryptowährungen. Die FCA betont die Notwendigkeit klarer Regeln, um einen sicheren, wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Kryptosektor im Land zu gewährleisten. Matthew Long, Direktor für Zahlungen und digitale Vermögenswerte bei der FCA, unterstrich laut PYMNTS das Engagement der Behörde, eng mit Regierung, internationalen Partnern, der Industrie und Verbrauchern zusammenzuarbeiten, um die zukünftigen Regulierungen optimal zu gestalten.
Derzeit gelten Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum im Vereinigten Königreich als unregulierte Vermögenswerte. Investitionen in das Krypto-Ökosystem fallen somit nicht unter den Schutz der für traditionelle Anlagen geltenden Regeln. Krypto-Investoren haben beispielsweise keinen Zugriff auf den Financial Services Compensation Scheme (FSCS) oder den Financial Ombudsman Service (FOS) im Falle von Problemen mit ihren Investitionen. Dies erhöht das Risiko von Direktinvestitionen in Krypto zusätzlich zur ohnehin hohen Volatilität von Krypto-Vermögenswerten.
Ledger Insights zufolge plante die vorherige konservative Regierung Regulierungen für Stablecoins und Krypto-Staking. Die neue Labour-Regierung möchte Innovation fördern und priorisiert daher keine Stablecoin-Gesetzgebung. Die Konsultationen sind in vier Gruppen unterteilt. Diskussionspapiere zu Zulassung, Offenlegung und Marktmissbrauch werden in diesem Quartal erwartet, gefolgt von einer Konsultation im dritten Quartal des nächsten Jahres. Die weiteren Diskussions- und Konsultationspapiere behandeln Handelsplattformen, Intermediation, Kreditvergabe, Staking und aufsichtsrechtliche Risiken, Stablecoins, Verwahrung und aufsichtsrechtliche Aspekte (Kapital, Liquidität, Risikomanagement) sowie Verhaltens- und Unternehmensstandards für regulierte Aktivitäten.
Eine von der FCA in Auftrag gegebene YouGuv-Umfrage ergab, dass 12% der britischen Erwachsenen Kryptowährungen besitzen, im Vergleich zu 10% im Jahr 2022. Der durchschnittliche Wert der gehaltenen Kryptowährungen stieg von 1.595 £ auf 1.842 £. Rund ein Drittel der Befragten glaubt fälschlicherweise, sich bei Problemen mit Kryptowährungen an die FCA wenden zu können, obwohl diese derzeit nicht reguliert sind.
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