Der Kryptomarkt verzeichnete in 24 Stunden Liquidationen von über einer Milliarde Dollar, wodurch Bitcoin unter die 100.000-Dollar-Marke fiel. Während einige Analysten die kurzfristige Volatilität als Kaufgelegenheit betrachten, warnen andere vor den Risiken des Hebelhandels, und die bevorstehende Trump-Präsidentschaft könnte zusätzliche Unsicherheit bringen.
Der Kryptowährungsmarkt hat in den letzten 24 Stunden Liquidationen von über 1 Milliarde Dollar erlebt. Laut Cointelegraph wurden Händler von der starken Marktdynamik der letzten 30 Tage überrascht und von den Abwärtsbewegungen unvorbereitet getroffen. Ein Großteil der Liquidationen betraf Long-Positionen, was darauf schließen lässt, dass viele Händler auf weiter steigende Kurse spekuliert hatten.
Bitcoin, die nach Marktkapitalisierung größte Kryptowährung, fiel unter die psychologisch wichtige Marke von 100.000 Dollar. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Cointelegraph-Artikels lag der Bitcoin-Kurs laut CoinMarketCap bei 97.350 Dollar. Bereits früher in diesem Monat führte ein Rückgang des Bitcoin-Preises unter 100.000 Dollar zu erheblichen Liquidationen von Long-Positionen. Am 5. Dezember löste ein plötzlicher Preisrückgang von 5,47% Liquidationen in Höhe von 300 Millionen Dollar innerhalb weniger Minuten aus. Am 10. Dezember wurden laut CoinGlass, die diese Daten als die größten Long-Liquidationen dieses Zyklus bezeichneten, sogar über 1,7 Milliarden Dollar an gehebelten Positionen innerhalb von 24 Stunden liquidiert.
Die Meinungen der Analysten über die langfristigen Folgen dieser Entwicklung gehen auseinander. Pav Hundal, Lead Analyst bei Swyftx, sprach gegenüber Cointelegraph von "kurzfristiger Angst" und zeigte sich optimistisch hinsichtlich einer möglichen "Santa-Rally". Auch Jamie Coutts, Chef-Kryptoanalyst bei Real Vision, sieht in der aktuellen Situation eine Kaufgelegenheit. Demgegenüber warnte Bitcoin-Maximalist Fred Krueger auf X (ehemals Twitter) vor den Risiken des Hebelhandels mit Bitcoin. Caleb Franzen, ein weiterer Kryptoanalyst, betrachtet die Volatilität als typisches Verhalten in einem Bullenmarkt und keinen Grund zur Beunruhigung. Er verwies auf die vergangene Hausse, in der Bitcoin neun Rücksetzer innerhalb von 16 Monaten erlebte, auf die jeweils neue Höchststände folgten.
Ein weiterer Faktor, der die Kryptomärkte beeinflussen könnte, ist die bevorstehende Amtseinführung von Donald Trump als 47. Präsident der Vereinigten Staaten. Marktbeobachter warten gespannt auf seine Pläne für eine strategische Bitcoin-Reserve der USA. Hundal erwartet, dass der Markt seine Erwartungen an die Trump-Administration einpreisen wird, was zu weiterer Volatilität führen könnte. Wie Cointime berichtet, führten die Marktentwicklungen zu Abflüssen aus Bitcoin-ETFs in Höhe von 680 Millionen Dollar.
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