Nach hohen Handelsvolumina auf der Wettplattform Polymarket im November, angetrieben durch die US-Wahlen, folgte im Dezember ein deutlicher Rückgang der Aktivität. Obwohl Polymarket großes Interesse verzeichnete, wurden Zweifel an der Integrität der Plattform laut, da Blockchain-Analysen auf erhebliches Wash-Trading hindeuteten und Diskrepanzen im gemeldeten Handelsvolumen aufdeckten.
Nach dem lebhaften November, in dem die US-Wahlen für hohe Handelsvolumina auf Polymarket sorgten – Bitcoin News berichtete von Wetten im Wert von 2,7 Milliarden US-Dollar auf den Wahlausgang – kehrte im Dezember Ruhe ein. Der Kontrast zwischen den beiden Monaten war deutlich.
Fortune berichtete am 30. Oktober 2024, dass Donald Trump auf Polymarket eine Gewinnwahrscheinlichkeit von 67% erreichte. Die 2020 gegründete und unter anderem vom Founders Fund von Peter Thiel unterstützte Plattform musste ihre Wahlwetten-Aktivitäten in den USA Anfang 2022 aufgrund regulatorischer Vorgaben der Commodity Futures Trading Commission ins Ausland verlagern. Im Gegensatz zu Konkurrenten wie PredictIt und Kalshi, die nach einem Gerichtsbeschluss im September 2024 wieder in den USA operieren dürfen, basiert Polymarket auf der Ethereum-Blockchain. CEO Shayne Coplan hebt die Transparenz des Systems hervor, da alle Transaktionen öffentlich einsehbar sind.
Trotz des großen Interesses und der Berichterstattung in Medien wie dem Wall Street Journal und Fortune gab es auch Zweifel an der Integrität des Handels auf Polymarket. Fortune berichtete exklusiv, dass die Blockchain-Analysefirmen Chaos Labs und Inca Digital Hinweise auf Wash-Trading gefunden hatten. Bei dieser Form der Marktmanipulation werden Wertpapiere wiederholt gekauft und verkauft, um ein falsches Bild von Handelsvolumen und -aktivität zu erzeugen. Chaos Labs schätzte, dass etwa ein Drittel des Handelsvolumens auf dem Präsidentschaftsmarkt auf Wash-Trading zurückzuführen war, während Inca Digital von einem "signifikanten Anteil" sprach. Diese Ergebnisse werfen Fragen nach der Zuverlässigkeit der Plattform auf.
Sowohl Chaos Labs als auch Inca Digital deckten eine Diskrepanz zwischen dem auf der Polymarket-Website angegebenen Handelsvolumen und den On-Chain-Daten auf. Inca Digital ermittelte ein tatsächliches Transaktionsvolumen von rund 1,75 Milliarden US-Dollar für den Präsidentschaftsmarkt, während Polymarket 2,7 Milliarden US-Dollar angab. Chaos Labs erklärte diese Differenz damit, dass Polymarket gehandelte Anteile mit US-Dollar gleichsetze. Ein Anteil für Hillary Clinton, der nur 0,01 US-Dollar kostet, würde demnach als 1 US-Dollar Volumen gemeldet. Diese Unstimmigkeiten verdeutlichen die Notwendigkeit einer genaueren Überprüfung von Plattformen wie Polymarket, insbesondere im Zusammenhang mit wichtigen Ereignissen wie Präsidentschaftswahlen.
Während Bitcoin laut VanEck im September 2024 um 7,7% zulegte, reagierte der Kryptomarkt insgesamt unterschiedlich auf die Zinssenkung der Fed und die Konjunkturmaßnahmen Chinas. Ethereum verzeichnete lediglich ein Plus von 3,2% und kämpfte weiterhin mit Marktanteilsverlusten und niedrigeren Gebühren. Wie VanEck in seinem Crypto Monthly Recap vom 4. Oktober 2024 berichtet, verzeichneten Memecoins im September die größten Zuwächse (+31%), gefolgt von DeFi (+19%), Layer-1-Protokollen (+11%) und Krypto-Aktien (+11%). Die Bitcoin-Dominanz erreichte mit 59% ein Vierjahreshoch, bevor sie leicht zurückging. VanEck spekuliert, dass ein Sieg von Kamala Harris ein anderes Ergebnis hätte hervorbringen können.
Die On-Chain-Aktivität stieg im September an. Ethereum konnte seinen Marktanteil an den Gebührenerlösen von Smart Contract Plattformen (SCP) von 31% im August auf 45% im September steigern. Gleichzeitig brachen die Einnahmen von Solana ein, was auf einen Rückgang der Memecoin-Aktivität zurückzuführen ist. Das tägliche Handelsvolumen von Stablecoins sank von 58 Milliarden US-Dollar im August auf 50 Milliarden US-Dollar im September. Trotzdem wuchs das Interesse an Stablecoins weiter, mit Ankündigungen von Sony Bank und Revolut über die Einführung eigener Stablecoins. Blackrock ging eine Partnerschaft mit Ethena ein, um den Stablecoin UStB zu schaffen, der durch Blackrocks On-Chain-Treasury-Fonds gedeckt ist.
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