Die Konzentration am US-Aktienmarkt erreicht Rekordwerte, wobei wenige große Tech-Unternehmen einen erheblichen Anteil der Marktkapitalisierung ausmachen. Dies wirft die Frage nach den Auswirkungen auf den Kryptomarkt auf, da einige Experten eine Abwanderung von Investoren in alternative Anlagen wie Kryptowährungen erwarten, während andere eine negative Korrelation zwischen beiden Märkten sehen. Die zukünftige Entwicklung und der Einfluss von Faktoren wie der Geldmengenentwicklung bleiben abzuwarten.
Die Konzentration am US-Aktienmarkt hat einen neuen Höchststand erreicht. Cryptopolitan zufolge stellen die zehn größten Unternehmen im S&P 500 Index aktuell 37,3 Prozent der Gesamtmarktkapitalisierung. Welche Auswirkungen diese Entwicklung auf den Kryptomarkt haben könnte, ist eine zentrale Frage.
Die Financial Times berichtet sogar, dass lediglich 26 Aktien die Hälfte des gesamten S&P 500 Wertes repräsentieren. Dies ist der niedrigste Stand seit mindestens 1980 und unterstreicht die zunehmende Dominanz weniger großer Unternehmen. Torsten Sløk, Chefökonom von Apollo, bezeichnet den Kauf des S&P 500 als "Diversifikations-Illusion", da der Index in der Praxis stark von Nvidia beeinflusst werde.
Diese Konzentration birgt erhebliche Risiken. Sollten die führenden Unternehmen schwächeln, könnte dies den gesamten Markt in Mitleidenschaft ziehen. Die Financial Times hebt hervor, dass US-Aktien aktuell 66,6 Prozent des MSCI All-Country World Index ausmachen. Allein Apple, Nvidia und Microsoft repräsentieren 13 Prozent dieses 78 Billionen Dollar schweren Index.
Auch J.P. Morgan bestätigt die steigende Marktkonzentration und sieht die Ursache in der veränderten Zinspolitik der Zentralbanken und der damit verbundenen Rotation hin zu Mega-Cap-Unternehmen. Laut Dubravko Lakos-Bujas, Chief Global Equity Strategist bei J.P. Morgan, bieten diese Unternehmen attraktive Liquidität, nachhaltiges Wachstum und eine höhere Preissetzungsmacht. Insbesondere die Top 10 Unternehmen nach Marktkapitalisierung dominieren den Markt und machen laut J.P. Morgan etwa 29,4% des gesamten Aktienmarktes aus.
Der Hype um generative KI verstärkt die Konzentration im S&P 500 zusätzlich, da die führenden Unternehmen in diesem Bereich hohe Bewertungen erzielen. J.P. Morgan argumentiert, dass die hohen Investitionen, die für den Aufbau der KI-Infrastruktur notwendig sind, den größten multinationalen Unternehmen zugutekommen, die von Skaleneffekten und ihrer globalen Präsenz profitieren.
Investopedia berichtet von einem starken Kursanstieg bei Chipherstellern wie Micron und Nvidia. Nvidia erreichte am 6. Januar 2025 ein Rekordhoch, angetrieben von der Erwartung einer Keynote des CEOs Jensen Huang. Auch andere Tech-Aktien wie Meta, Apple, Microsoft und Amazon legten zu.
Ob diese hohe Marktkonzentration anhalten wird, ist ungewiss. J.P. Morgan weist darauf hin, dass starke Konzentrationsphasen in der Vergangenheit stets wieder rückläufig waren. Auch die Liquiditätsentwicklung spielt eine Rolle. Khuram Chaudhry, Head of European Quantitative Strategy bei J.P. Morgan, beobachtet, dass die Marktkonzentration tendenziell mit sinkendem Geldmengenwachstum steigt. Eine Umkehr dieser Entwicklung könnte 2024 ein Risiko darstellen.
Die Auswirkungen der Marktkonzentration auf den Kryptomarkt sind vielschichtig. Während einige Experten eine negative Korrelation zwischen dem traditionellen Aktienmarkt und Kryptowährungen sehen, vermuten andere, dass die zunehmende Aktienmarktkonzentration Investoren dazu bewegen könnte, in alternative Anlageklassen wie Kryptowährungen zu investieren. Die zukünftige Entwicklung bleibt abzuwarten.
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