Krypto-Anleger in der EU müssen sich auf verstärkte Steuerkontrollen einstellen, da die Finanzbehörden zunehmend Daten von Kryptobörsen abfragen und Blockchain-Analysen nutzen, um Steuerhinterziehung aufzudecken. Die neuen EU-Maßnahmen ab 2026 beenden die Ära der Anonymität und erleichtern die Verfolgung von Steuerdelikten im Krypto-Bereich. Wer Kryptogewinne bisher nicht deklariert hat, sollte eine Selbstanzeige in Erwägung ziehen.
Für Anleger von Kryptowährungen, die Gewinne nicht ordnungsgemäß versteuern, wird es zunehmend schwieriger, dem Zugriff der Finanzbehörden zu entkommen. Wie BTC-ECHO berichtet, plant die EU neue Maßnahmen zur Bekämpfung von Steuerhinterziehung im Krypto-Bereich. Diese Entwicklung markiert das Ende einer Ära, in der die Besteuerung von Kryptogewinnen oft unklar und die Durchsetzung durch die Behörden aufgrund mangelnder technischer Expertise schwierig war.
Die zunehmende Regulierung und Verbreitung von Krypto-Assets rückt das Thema Compliance stärker in den Fokus, wie KPMG in einem Artikel vom 2. März 2023 betont. Unternehmen setzen sich branchenübergreifend mit den Anwendungsmöglichkeiten digitaler Währungen auseinander, und Compliance-Verantwortliche spielen dabei eine immer wichtigere Rolle. Die Blockchain-Technologie, die die Grundlage für Kryptowährungen bildet, ermöglicht sichere und globale Datenspeicherung, birgt aber auch Risiken für kriminelle Aktivitäten wie Steuerhinterziehung, da Vermögenstransfers außerhalb des traditionellen Finanzsystems und nahezu anonym erfolgen können.
Die nordrhein-westfälische Finanzverwaltung hat bereits im Sommer 2023, wie im Handelsblatt vom 1. August 2023 berichtet wird, Daten einer Kryptobörse abgefragt, um Steuerhinterziehung aufzudecken. Dieser Schritt verdeutlicht die wachsende Entschlossenheit der Behörden, gegen Steuerdelikte im Krypto-Bereich vorzugehen. Die Anonymität, die viele Anleger mit Kryptowährungen verbinden, ist trügerisch. Experten wie Ingo Heuel, Steuerstrafrechtler bei LHP, weisen darauf hin, dass Finanzämter Datenbanken aufbauen, um die Inhaber von Kryptowährungen zu identifizieren und Blockchain-Daten zuzuordnen.
Wie Rose & Partner in einem Blogbeitrag vom 24. Juli 2023 erläutert, unterscheiden sich die steuerlichen Regelungen für Kryptowährungen von denen für Aktien. Während Banken im Aktienhandel Kapitalertragsteuer einbehalten und an das Finanzamt abführen, sind Krypto-Anleger selbst verpflichtet, ihre Einkünfte in der Steuererklärung anzugeben. Gewinne aus Krypto-Geschäften gelten als "andere Wirtschaftsgüter" und unterliegen der Besteuerung mit dem individuellen Einkommensteuersatz, sofern die Spekulationsfrist von einem Jahr noch nicht abgelaufen ist. Es gilt eine Freigrenze von 600 Euro pro Jahr für private Veräußerungsgeschäfte. Werden Gewinne nicht deklariert, droht eine Anzeige wegen Steuerhinterziehung. Eine Selbstanzeige kann Straffreiheit ermöglichen, sofern sie rechtzeitig und vollständig erfolgt.
Die zunehmende Regulierung des Kryptomarktes durch EU-Richtlinien wie "MICAR" und "DORA", wie von Rose & Partner auf ihrer Webseite beschrieben, schränkt die Anonymität im Krypto-Handel weiter ein. Zentralisierte Börsen sind verpflichtet, im Rahmen des KYC-Prozesses (Know Your Customer) Daten ihrer Kunden zu erfassen und Transaktionen zu melden. Internationale Regelungen wie CARF und DAC8 verschärfen die Berichtspflichten für Kryptowährungsdienstleister zusätzlich.
Die EU-Maßnahmen zur Bekämpfung von Steuerbetrug im Krypto-Bereich werden ab 2026 gelten. BTC-ECHO betont die Bedeutung dieser Entwicklung für Krypto-Anleger. Die Unklarheiten in der steuerlichen Behandlung von Kryptowährungen gehören damit der Vergangenheit an. Die Finanzbehörden rüsten sich mit dem notwendigen technischen Know-how, um Steuerhinterziehung effektiv zu verfolgen. Für Anleger, die ihre Kryptogewinne bisher nicht versteuert haben, wird es daher zunehmend eng.
Quellen: - https://www.btc-echo.de/?p=195999 - https://www.btc-echo.de/news/krypto-steuersuender-im-visier-des-finanzamts-was-jetzt-rp2-185328/ - https://www.rosepartner.de/blog/bitcoin-steuern-krypto-gewinne-richtig-versteuern.html - https://www.handelsblatt.com/finanzen/steuern-recht/steuern/bitcoin-und-co-diese-krypto-steuersuender-hat-das-finanzamt-im-visier-/29226002.html - https://insideparadeplatz.ch/2024/11/18/krypto-yousuf-gnadenlos-naechste-strafanzeige-gegen-tv-macher/ - https://klardenker.kpmg.de/blockchain-compliance-die-herausforderungen-bei-krypto-assets/ - https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/blackrock-merz-cdu-lux.TaqwWewvCPyvGCpfF96QkU?reduced=true - https://www.rosepartner.de/steuerhinterziehung-kryptowaehrung-bitcoin.html