Bitcoin-Lebensversicherungen bieten eine neue Möglichkeit, Bitcoin-Bestände in ein traditionelles Finanzprodukt zu integrieren und gleichzeitig potenzielle Steuervorteile zu nutzen. Prämien und Leistungen werden in Bitcoin abgewickelt, wobei Versicherungsnehmer von steuerbegünstigtem Wachstum und steuerfreien Todesfallleistungen profitieren können. Trotz dieser Vorteile bleiben Krypto-Investitionen volatil und die Integration in Altersvorsorgepläne ist weiterhin Gegenstand von Diskussionen.
Die Verschmelzung von Kryptowährungen und traditionellen Finanzprodukten führt zu innovativen Lösungen. Ein Beispiel dafür sind Bitcoin-Lebensversicherungen, die BTC-Hodlern neue Steuervorteile bieten können. Wie Cointelegraph berichtet, handelt es sich dabei um eine Form der Ganzlebensversicherung, bei der Prämien und Leistungen in Bitcoin denominiert sind. Dies ermöglicht es langfristigen Bitcoin-Haltern, ihre digitalen Vermögenswerte in einem traditionellen Finanzprodukt zu nutzen und gleichzeitig potenziell von der Wertsteigerung des Bitcoins zu profitieren.
Laut einem Artikel von Michiel Laubscher auf LinkedIn funktionieren diese Policen ähnlich wie herkömmliche Lebensversicherungen, jedoch mit dem Unterschied, dass Prämien und Auszahlungen in Bitcoin erfolgen. Die Police beinhaltet garantierte Werte wie eine garantierte Todesfallleistung und einen garantierten Rückkaufswert, was inmitten der Volatilität von Bitcoin für Stabilität sorgt. Zusätzlich können Versicherungsnehmer über steuerfreie, zinsgünstige Darlehen und steuerfreie Teilentnahmen auf den Wert ihrer Police zugreifen.
Ein Interview mit Zac Townsend und Annie Tay, den Verantwortlichen des ersten lizenzierten und regulierten Bitcoin-Lebensversicherers Meanwhile, in The Actuary, beleuchtet die Funktionsweise und die Ziele dieses neuen Produkts. Das Unternehmen, das in Bermuda ansässig ist, zielt darauf ab, die größte Lebensversicherung der Welt zu werden und eine Milliarde Kunden zu bedienen. Dabei betont Townsend die Wichtigkeit der Regulierung und des Schutzes der Versicherungsnehmer. Tay wiederum vergleicht die Entwicklung der Kryptobranche mit den Anfängen der chinesischen Versicherungsindustrie und zeigt sich zuversichtlich hinsichtlich ihrer zukünftigen Reifung.
Die Vorteile einer Bitcoin-Lebensversicherung liegen laut Laubscher in der Diversifizierung des Portfolios, dem Inflationsschutz durch Bitcoin, dem Potenzial für hohe Renditen und der Möglichkeit der Nachlassplanung. Zudem können, ähnlich wie bei traditionellen Lebensversicherungen, Steuervorteile entstehen, wie beispielsweise steuerbegünstigtes Wachstum des Policenwerts und steuerfreie Todesfallleistungen.
Policendarlehen funktionieren bei Bitcoin-Lebensversicherungen ähnlich wie bei traditionellen Policen, sind aber an den Bitcoin-Wert gebunden. Wie Laubscher erklärt, erhält der Versicherungsnehmer bei der Aufnahme eines Policendarlehens neue Bitcoins und greift nicht auf seine alten zu. Dies bedeutet, dass beim Verkauf der erhaltenen Bitcoins die Kostenbasis der aktuelle Marktpreis ist und keine steuerpflichtige Transaktion stattfindet.
Investopedia weist jedoch darauf hin, dass die Investition in Kryptowährungen, einschließlich Bitcoin, riskant und volatil ist. Viele Arbeitgeber und Pensionskassenverwalter zögern daher, Kryptowährungen in ihre 401(k)-Pläne aufzunehmen. Obwohl Fidelity ein digitales Asset-Konto für 401(k)-Pläne entwickelt hat, bleibt abzuwarten, ob sich viele Planmanager dafür entscheiden werden.
Für diejenigen, die in Kryptowährungen im Rahmen ihrer Altersvorsorge investieren möchten, bieten sich laut Investopedia sogenannte Self-Directed IRAs (SDIRAs) an, die alternative Anlagen wie Kryptowährungen zulassen. Allerdings gelten auch hier die gleichen Regeln wie für herkömmliche IRAs, einschließlich der jährlichen Beitragsgrenzen.
Shoosmiths betont die Notwendigkeit, die Vor- und Nachteile der Verwendung von Krypto-Assets in Mitarbeiter-Incentive-Programmen sorgfältig abzuwägen. Zu den Vorteilen gehören die einfache grenzüberschreitende Übertragung, das Potenzial für hohe Renditen und die Möglichkeit, maßgeschneiderte Incentive-Strukturen zu erstellen. Zu den Nachteilen gehören die Volatilität, regulatorische Unsicherheit und die Komplexität der Besteuerung.
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