Ungeklärte Situation um die Übernahme von FTX EU durch Backpack
Die Übernahme des europäischen Arms von FTX, FTX EU, durch die Krypto-Plattform Backpack sorgt weiterhin für Verwirrung. Während diverse Medien, darunter Cryptonews, über den abgeschlossenen Kauf berichteten und die Zustimmung des für den FTX-Konkurs zuständigen Gerichts sowie der zypriotischen Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (CySEC) bestätigten, dementiert FTX diese Darstellung.
Backpack, gegründet von ehemaligen Mitarbeitern von FTX und Alameda Research, plant die Wiederaufnahme des Betriebs von FTX EU im ersten Quartal 2025. Cryptonews zufolge soll Backpack EU auch die Aufgabe der Gelderverteilung an FTX EU-Kunden im Rahmen des Konkursverfahrens übernehmen. Backpack-CEO Armani Ferrante unterstrich die Bedeutung der Kundenzufriedenheit und die Wiederherstellung des Vertrauens in die Kryptobranche. Er versprach eine zügige Rückzahlung der Kundengelder. Die Reaktivierung der bis zum 30. Mai 2025 ausgesetzten Lizenz von FTX EU durch die CySEC ist für den Neustart von Backpack EU unerlässlich.
Die Übernahme von FTX EU durch Backpack stellt ein weiteres Kapitel in der Geschichte der europäischen FTX-Niederlassung dar. Ursprünglich unter dem Namen Digital Assets AG (DAAG) bekannt, wurde das Schweizer Unternehmen 2021 von FTX für 323 Millionen US-Dollar erworben. Nach dem Zusammenbruch von FTX im November 2022 zeigten mehrere Unternehmen, darunter Coinbase, Interesse an einer Übernahme von FTX EU. Anfang 2024 verkaufte FTX das Unternehmen schließlich für 32,7 Millionen US-Dollar an die ursprünglichen Gründer zurück. Backpack, 2022 vom Solana-Entwickler Ferrante gegründet, erhielt zunächst 20 Millionen US-Dollar von FTX und Jump Crypto für den Aufbau seiner Plattform. Ferrante entwickelte auch das nicht-verwahrte Backpack Wallet und das Solana-Entwicklertool Anchor. Der Mitbegründer der Börse, Tristan Yver, war zuvor zwei Jahre bei FTX tätig, bevor er im Mai 2022 ausschied. Nach dem Zusammenbruch von FTX erlitt Backpack erhebliche finanzielle Verluste, da 14,5 Millionen US-Dollar – 88 % seiner Betriebsgelder – auf der Börse gebunden waren.
Die Übernahme von FTX EU durch Backpack eröffnet die Möglichkeit, regulierte Krypto-Derivate, einschließlich Perpetual Futures, auf dem europäischen Markt anzubieten. Dies könnte eine wichtige Marktlücke schließen, da sich unregulierte Offshore-Börsen zunehmend aus dem europäischen Markt zurückziehen. Backpack EU plant die Integration traditioneller Zahlungssysteme wie SEPA- und Banküberweisungen. BeInCrypto berichtet, dass Backpack eine Bewertung von 120 Millionen US-Dollar anstrebt.
Die Situation bezüglich der endgültigen Genehmigung der Übernahme bleibt jedoch unklar. FTX bestreitet die Berichte über die Zustimmung des Gerichts. Es ist daher wichtig, die weiteren Entwicklungen genau zu beobachten, um ein klares Bild der Lage zu erhalten.
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