Der NFT-Markt befindet sich 2024 in einer Krise, da 98% der neuen Projekte als "tot" gelten und nur 0,2% der Investoren Gewinne erzielen. Die Übersättigung des Marktes und sinkendes Nutzerinteresse, verbunden mit hohen Verlusten, erfordern neue Strategien von Entwicklern, die auf Community-Building und echten Nutzen für NFTs setzen müssen. Experten sehen die Zukunft von NFTs als ungewiss und raten zu Vorsicht.
Der Markt für Non-Fungible Tokens (NFTs) befindet sich in einem Zustand des Umbruchs. Nach dem anfänglichen Hype und dem rasanten Wachstum in den Jahren 2021 und 2022 zeigt sich 2024 ein deutlich anderes Bild. Eine Studie, über die Bitcoin.com News berichtet, zeichnet ein düsteres Bild vom aktuellen Zustand des NFT-Marktes. Demnach sind 98% der im Jahr 2024 gelaunchten NFT-Projekte "tot", was bedeutet, dass seit September keinerlei Handelsaktivitäten mehr verzeichnet wurden. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass 64% dieser Projekte weniger als 10 Prägungen (Mints) aufweisen. Diese Zahlen deuten auf einen erheblichen Mangel an Interesse und Vertrauen der Investoren in neue NFT-Projekte hin.
Die Studie "State of 2024 NFT Drops" vermutet eine Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage als Hauptursache für diese Entwicklung. Der Markt scheint mit neuen NFTs übersättigt zu sein, während das Interesse der Nutzer an NFTs und dem Metaverse insgesamt abnimmt. Bitcoin.com News berichtet von erheblichen Verlusten großer Technologieunternehmen, die vor einigen Jahren auf den NFT- und Metaverse-Trend aufgesprungen sind. Einige dieser Unternehmen haben ihre Metaverse-Projekte inzwischen komplett eingestellt oder deren Priorisierung deutlich reduziert.
Die Autoren des Berichts sehen in der geringen Nutzerbindung und den niedrigen Mint-Zahlen ein deutliches Warnsignal für NFT-Entwickler. Sie argumentieren, dass viele Kollektionen bei den Nutzern nicht ankommen, möglicherweise aufgrund mangelnder Einzigartigkeit, fehlender Anwendungsmöglichkeiten oder eines geringen wahrgenommenen Werts. Der schnelllebige NFT-Trend hat zu einem überfüllten Markt geführt, in dem es für Entwickler immer schwieriger wird, sich von der Masse abzuheben.
Weitere alarmierende Kennzahlen unterstreichen den Abwärtstrend. So fallen die Preise für NFTs in den ersten drei Handelstagen oft um mindestens 50%. Die Tatsache, dass der Allzeithochpreis von 84% der 2024er NFT-Drops dem Ausgabepreis entspricht, deutet auf ein deutlich konservativeres Kaufverhalten hin. Besonders deutlich wird die schwierige Lage der Branche durch die Erkenntnis, dass nur 0,2% aller NFT-Drops tatsächlich Gewinne für Investoren generiert haben.
Der Bericht empfiehlt NFT-Entwicklern, der Marktsättigung durch den Fokus auf Community-Building und die Bereitstellung einzigartiger Anwendungsmöglichkeiten entgegenzuwirken. Eine stärkere Einbindung der Community und die Entwicklung von NFTs mit tatsächlichem Nutzen könnten dazu beitragen, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen und den Markt wiederzubeleben.
Auch andere Quellen bestätigen die schwierige Lage des NFT-Marktes. NFT Evening analysierte über 5.000 NFT-Kollektionen und stellte fest, dass 96% davon als "tot" gelten können. Als Kriterien für diese Bewertung wurden kein Handelsvolumen, keine Verkäufe innerhalb von sieben Tagen und keine Aktivität auf Plattformen wie X (ehemals Twitter) herangezogen. Die durchschnittliche Lebensdauer einer NFT-Kollektion beträgt laut NFT Evening nur noch 1,14 Jahre, was deutlich unter der Lebensdauer traditioneller Krypto-Projekte liegt. Crypto.news berichtet ebenfalls von einem starken Rückgang der NFT-Handelsvolumina und hohen Verlusten für Investoren, darunter auch prominente Persönlichkeiten wie Justin Bieber.
Die aktuelle Situation am NFT-Markt ist herausfordernd. Die Marktsättigung, das sinkende Nutzerinteresse und die hohen Verluste für Investoren werfen Fragen nach der Zukunft von NFTs auf. Entwickler müssen neue Strategien entwickeln, um NFTs mit tatsächlichem Nutzen und stärkerer Community-Orientierung zu schaffen. Nur so kann das Vertrauen der Investoren zurückgewonnen und der Markt wiederbelebt werden.
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