Nasdaq-Chefin Adena Friedman erwartet durch die Deregulierungsbestrebungen der Trump-Administration einen positiven Schub für den IPO-Markt. Sie sieht die Chance, die Regulierungen für börsennotierte Unternehmen zu optimieren und so die Attraktivität von Börsengängen zu steigern, trotz anhaltender Herausforderungen im Markt. Auch die Chefin der New York Stock Exchange teilt diesen Optimismus.
Adena Friedman, CEO der Nasdaq, zeigte sich auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos zuversichtlich, dass die deregulierenden Reformen der Trump-Administration positive Auswirkungen auf den Markt für Börsengänge (IPOs) haben werden. Wie cryptonews.net berichtet, sieht Friedman in der Zusammenarbeit mit der Regierung die Möglichkeit, die bestehenden Regulierungen für börsennotierte Unternehmen zu überprüfen und ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen den Anforderungen an öffentliche und private Unternehmen zu schaffen.
Laut Yahoo Finance äußerte sich Friedman, die die Nasdaq seit 2017 leitet, optimistisch über die IPO-Aussichten für das laufende Jahr. Sie räumte jedoch ein, dass Unternehmen weiterhin regulatorische Hürden bei einem Börsengang bewältigen müssen. Der US-amerikanische IPO-Markt habe sich nach einer Phase hoher Zinsen, die durch die Konjunkturprogramme während der Pandemie ausgelöst wurden, noch nicht vollständig erholt. Trotz einiger erfolgreicher Börsengänge im Jahr 2024, wie beispielsweise Reddit, Viking und Rubrik, lag das Gesamtvolumen der IPOs mit 123 Milliarden US-Dollar deutlich unter dem Rekordwert von 594 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021 (Daten von Dealogic). Renaissance Capital zählte im vergangenen Jahr insgesamt 150 Börsengänge.
Friedman befürwortet ergebnisorientierte und progressive Regulierungen. Sie argumentiert, dass der Finanzsektor effektive und effiziente Regulierungen benötige, um seine Leistung zu verbessern, und dass inputorientierte Regulierungen scheitern könnten. Sie sieht ihre eigene Expertise im Bereich der Regulierung als Basis für eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Trump-Administration, um Reformen zu erzielen, die die Produktivität der gesamten Branche steigern.
Auch Lynn Martin, Chefin der New York Stock Exchange (NYSE), dem größten Konkurrenten der Nasdaq, bewertete die Entwicklung des US-IPO-Marktes nach der Wiederwahl und Amtseinführung von Donald Trump positiv. Die NYSE verzeichnete bereits während Trumps erster Amtszeit eine hohe Anzahl an Börsengängen.
Während die Märkte die Rückkehr Trumps im Allgemeinen positiv aufnehmen, gibt es laut Yahoo Finance auch Bedenken hinsichtlich seiner angekündigten Zölle auf Importe aus wichtigen Handelspartnerländern der USA. Diese könnten das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen.