Mit dem Amtsantritt von Donald Trump wurde Mark Uyeda zum kommissarischen Vorsitzenden der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC ernannt. Uyeda, seit 2022 SEC-Mitglied, kritisierte in der Vergangenheit Genslers Vorgehen gegen Krypto-Unternehmen und wird die Behörde leiten, bis der Senat Trumps dauerhaften Kandidaten bestätigt. Bis dahin dürfte die SEC keine neuen Regeln verabschieden, da die verbliebene demokratische Kommissarin ein Vetorecht hat.
Mit dem Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident am 20. Januar 2025 wurde der Republikaner Mark Uyeda zum kommissarischen Vorsitzenden der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC ernannt. Diese Information wurde vom Weißen Haus bekannt gegeben und von verschiedenen Medien, darunter Cointelegraph, aufgegriffen. Uyeda, seit 2022 SEC-Mitglied, folgt auf Gary Gensler und wird die Behörde leiten, bis der US-Senat einen von Trump nominierten Kandidaten für den dauerhaften Vorsitz bestätigt. Bloomberg Law bestätigt die Ernennung Uyedas durch offizielle Dokumente, die Trump in den ersten Stunden seiner zweiten Amtszeit unterzeichnete. Uyeda wurde zusammen mit 14 weiteren kommissarischen oder offiziellen Behördenleitern ernannt.
Trump hatte bereits im Vorfeld seiner Amtseinführung angekündigt, den ehemaligen SEC-Kommissar Paul Atkins als Genslers Nachfolger nominieren zu wollen. Atkins' Name findet sich auf einer Liste von Ernennungen, die Trump dem Senat vorgelegt hat. Der Zeitpunkt der Beratung über seine Nominierung als SEC-Mitglied durch den Senat ist derzeit noch offen. Investing.com berichtet, dass von Atkins, für den sowohl Uyeda als auch das aktuelle SEC-Mitglied Hester Peirce zuvor bei der Behörde gearbeitet haben, eine deutliche Abkehr von der Regulierung der Kapitalmärkte unter der Biden-Administration erwartet wird.
Uyeda hat in der Vergangenheit die Vorgehensweise der Kommission gegenüber digitalen Vermögenswerten unter Gensler kritisiert und argumentiert, diese fördere „weder die Kapitalbildung noch den Anlegerschutz“, so Cointelegraph. Unter Gensler leitete die SEC mehrere Durchsetzungsmaßnahmen gegen US-amerikanische Krypto-Unternehmen ein, darunter Ripple Labs, Coinbase, Terraform Labs und Binance. Wie sich der Status dieser Klagen unter der Trump-Administration oder dem kommissarischen Vorsitzenden Uyeda entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Berichten zufolge erwägt die SEC, alle Durchsetzungsverfahren ohne Betrugsvorwürfe auszusetzen.
Uyeda setzt sich dafür ein, die privaten Märkte für mehr Investoren zu öffnen und widersetzte sich demokratischen Bestrebungen, die Kryptowährungsmärkte stärker zu regulieren und die Offenlegung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Informationen auszuweiten, berichtet Bloomberg Law. Als kommissarischer Vorsitzender hat Uyeda die Befugnis, die von seinem Vorgänger Gary Gensler, dem am Montag zurückgetretenen demokratischen Vorsitzenden, eingeleitete SEC-Politik zu revidieren. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass die SEC neue wichtige Regeln verabschieden oder alte zurücknehmen wird, bis ein weiterer Republikaner der Behörde beitritt. Caroline Crenshaw, die einzige demokratische Kommissarin der SEC, hat ein Vetorecht gegen die Regelsetzung der Behörde. An ihrer Seite steht die republikanische Kommissarin Hester Peirce, die sich für eine lockerere Regulierung von Kryptowährungen einsetzt.
Wired berichtet, dass Trumps Übergangsteam die Kryptoindustrie nach ihrer Meinung zu potenziellen Kandidaten befragt hat. Zu den weiteren Kandidaten gehörten der ehemalige SEC-General Counsel Robert Stebbins und Brad Bondi, der globale Co-Vorsitzende für Ermittlungen und White-Collar-Defense bei der Anwaltskanzlei Paul Hastings. Dan Gallagher, Chief Legal Officer von Robinhood, wurde ebenfalls für die Position gehandelt, zog sich aber am Wochenende aus dem Rennen zurück.
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