25.12.2024
Bitcoin

Quantencomputing und die Sicherheit von Satoshis Bitcoin-Vermögen

Satoshi Nakamotos mutmaßliches Bitcoin-Vermögen von einer Million Coins ist potenziell durch Quantencomputer gefährdet, da die frühen Transaktionen das anfällige P2PK-Format nutzten. Experten diskutieren über den konkreten Zeitpunkt dieser Bedrohung, doch die rasante Entwicklung des Quantencomputings macht Schutzmaßnahmen wie Protokoll-Updates oder quantensichere Algorithmen notwendig. Die Anfälligkeit betrifft nicht nur Bitcoin, sondern stellt eine Gefahr für das gesamte Finanzsystem dar.

Die Quantengefährdung von Satoshis Bitcoin-Vermögen

Dem anonymen Bitcoin-Schöpfer Satoshi Nakamoto wird ein Besitz von etwa einer Million Bitcoin zugeschrieben, ein Vermögen von immensem Wert. Die rasante Entwicklung im Bereich Quantencomputing wirft jedoch, wie BTC-ECHO berichtet, Fragen zur Sicherheit dieses Reichtums auf. Könnten Quantencomputer mit ihrer enormen Rechenleistung die Bitcoin-Kryptografie überwinden und Satoshis Bitcoin entwenden?

Die Bedenken entstehen durch die Art der frühen Bitcoin-Transaktionen. Satoshi Nakamoto nutzte, wie The Coin Republic erklärt, das Pay-to-Public-Key (P2PK)-Format. Im Gegensatz zu heutigen, durch Hashing geschützten Bitcoin-Adressen, legt dieses Format den öffentlichen Schlüssel offen. Dadurch könnten diese frühen Transaktionen, die einen erheblichen Teil von Satoshis Bitcoin ausmachen, anfälliger für Quantencomputer-Angriffe sein.

Emin Gün Sirer, CEO von Ava Labs, bezeichnet die Situation laut The Coin Republic als den "größten Kryptografie-Preis aller Zeiten". Während moderne Transaktionen Angreifern nur ein kleines Zeitfenster bieten, sind die öffentlichen Schlüssel der P2PK-Adressen permanent einsehbar. Dies ermöglicht Angreifern mit Quantencomputern theoretisch unbegrenzte Zeit für einen Angriff.

Expertenmeinungen zum Zeitpunkt, ab dem Quantencomputer eine tatsächliche Bedrohung für Bitcoin darstellen, gehen auseinander. Die Schätzungen reichen von wenigen Jahren bis zu Jahrzehnten, wie Julian Hosp in seinem Blog ausführt. Die rasanten Fortschritte, wie beispielsweise Googles "Willow"-Chip, der laut Tippinpoint die Rechenleistung bisheriger Supercomputer deutlich übertrifft, geben jedoch Anlass zur Besorgnis.

Bitcoin verwendet, wie Blocktrainer erklärt, zwei kryptografische Verfahren: ECDSA für Transaktionssignaturen und SHA-256 für das Mining. Während SHA-256 als relativ quantensicher gilt, ist ECDSA, welches für die Sicherheit der privaten Schlüssel zuständig ist, potenziell gefährdet. Ein ausreichend leistungsstarker Quantencomputer könnte den privaten Schlüssel aus dem öffentlichen Schlüssel ableiten und so die Kontrolle über die entsprechenden Bitcoin erlangen.

Laut Stock3 betrifft die Bedrohung durch Quantencomputer nicht nur Bitcoin, sondern das gesamte Finanzsystem. Die meisten gängigen Verschlüsselungsverfahren wären potenziell anfällig. Die Frage ist nicht ob, sondern wann Quantencomputer diese Fähigkeit erreichen.

Es gibt verschiedene Ansätze, Bitcoin vor Quantenangriffen zu schützen. Eine Möglichkeit, wie von Emin Gün Sirer vorgeschlagen und von The Coin Republic aufgegriffen, wäre ein Protokoll-Update, das die alten P2PK-Adressen einfriert. Dies würde jedoch einen Eingriff in die fundamentalen Prinzipien von Bitcoin bedeuten und ist daher kontrovers. Eine andere Möglichkeit, wie Blocktrainer erläutert, ist die Entwicklung und Implementierung quantensicherer Algorithmen. Die Krypto-Community arbeitet bereits an solchen Lösungen.

IT Boltwise berichtet, dass die Situation die Frage aufwirft, ob Satoshi Nakamoto selbst eingreifen könnte, um sein Vermögen zu schützen. Bislang gibt es jedoch keine Hinweise darauf. Die Zukunft von Bitcoin in einer Welt mit leistungsstarken Quantencomputern bleibt ungewiss.

Quellen:

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