Japan gilt als Vorreiter in der Regulierung und Besteuerung von Krypto-Assets, angetrieben durch Vorfälle wie den Mt. Gox-Zusammenbruch und den Coincheck-Hack. Durch strenge Gesetze, die Zusammenarbeit mit der Selbstregulierungsorganisation JVCEA und verbesserte Informationsbeschaffung bekämpft Japan Steuerhinterziehung und schützt Anleger im Krypto-Bereich. Der Dialog zwischen Behörden und der Branche, wie der geplante Roundtable der FSA, unterstreicht Japans proaktiven Ansatz.
Krypto-Assets wie Kryptowährungen und NFTs stellen Regulierungsbehörden und Steuerverwaltungen weltweit vor neue Herausforderungen. Japan hat auf diese Entwicklung proaktiv reagiert und gilt als Vorreiter in der Regulierung von Krypto-Asset-Börsen und der Besteuerung von Krypto-Vermögen. Auslöser für diese Entwicklung waren unter anderem der Zusammenbruch der Kryptowährungsbörse Mt. Gox im Jahr 2014 und ein schwerwiegender Hackerangriff auf Coincheck Inc. im Jahr 2018. Infolgedessen hat Japan legislative und administrative Maßnahmen ergriffen, um Krypto-Asset-Börsen zu überwachen und zu regulieren, wie Naoki Oka, ein internationaler Steuerexperte, in einem Bericht der Tokyo Foundation for Policy Research erläutert (https://www.tokyofoundation.org/research/detail.php?id=933).
Die japanische Steuerbehörde (NTA) verzeichnete 2021 einen Rekordbetrag an nicht deklarierten Einkünften, insbesondere bei wohlhabenden Personen mit ausländischen oder Krypto-Vermögenswerten. Bei der Aufdeckung dieser versteckten Vermögen scheinen Informationen von Krypto-Asset-Dienstleistern und der globale Informationsaustausch über den Common Reporting Standard (CRS) der OECD, der 2017 zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung eingeführt wurde, eine entscheidende Rolle gespielt zu haben.
Japans Vorgehen unterstreicht die Bedeutung einer angemessenen Regulierung für die Finanzstabilität und den Anlegerschutz. Das überarbeitete Zahlungsdienstleistungsgesetz definierte Begriffe wie "Krypto-Assets" und "Krypto-Asset-Exchange-Services" und führte die Registrierungspflicht für Krypto-Asset-Börsen ein. Die Robustheit der japanischen Aufsicht bewährte sich während der FTX-Krise 2022. Der japanische Finanzminister Shun'ichi Suzuki erklärte auf einer Pressekonferenz, dass die Vermögenswerte der japanischen FTX-Tochtergesellschaften aufgrund ihrer strikten Trennung nicht insolvent waren und die Gelder japanischer Investoren geschützt blieben.
Die Japan Virtual and Crypto assets Exchange Association (JVCEA), eine Selbstregulierungsorganisation von Krypto-Asset-Börsen, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie setzt sich unter anderem für moderate Hebelwirkungen ein, um übermäßige Spekulationen im Handel mit Krypto-Asset-Derivaten zu verhindern, und unterstützt die Steuerkonformität ihrer Mitglieder.
Die NTA hat Richtlinien zur Besteuerung von Krypto-Assets herausgegeben und eine Krypto-Asset-Erklärung auf ihrer Website veröffentlicht, um die Steuererklärung zu vereinfachen. Zusätzlich wurden die Möglichkeiten zum Zugriff auf Informationen über Krypto-Asset-Transaktionen erweitert. Die Steuerreform von 2019 führte sogenannte "John Doe Summonses" ein, die es den Steuerbehörden ermöglichen, Krypto-Asset-Börsen zur Offenlegung von Informationen über digitale Transaktionen zu verpflichten, ohne die Namen der Steuerzahler zu kennen. Seit 2021 müssen Krypto-Asset-Börsen den Steuerbehörden "Informationserklärungen" für Transaktionen mit Krypto-Asset-Derivaten (Leveraged Transactions) vorlegen.
Die zunehmende Verbreitung von Krypto-Assets und die damit einhergehenden regulatorischen und steuerlichen Herausforderungen werden auch in Zukunft relevant bleiben. Japans Erfahrungen und die internationalen Bemühungen zur Verbesserung des Zugangs zu grenzüberschreitenden Krypto-Asset-Transaktionen bieten wertvolle Erkenntnisse für die Gestaltung eines effektiven und vertrauenswürdigen Steuersystems. Wie Cryptopolitan berichtet, wird die JVCEA im Januar an einem Roundtable der japanischen Finanzdienstleistungsbehörde (FSA) teilnehmen (https://www.cryptopolitan.com/japan-fsa-roundtable-in-january/). Dies unterstreicht die Bedeutung des Dialogs zwischen Regulierungsbehörden und der Branche zur Bewältigung der Herausforderungen im Zusammenhang mit Krypto-Assets.
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