Die brasilianische Zentralbank plant, Abhebungen von Stablecoins auf private Wallets von Kryptobörsen zu verbieten, um den Kryptomarkt stärker zu regulieren. Diese Maßnahme ist Teil eines umfassenderen Regulierungsvorhabens und wird derzeit bis Februar 2025 öffentlich konsultiert, obwohl die Zentralbank die endgültige Entscheidungsgewalt behält. Der Vorschlag steht im Kontrast zur geplanten Einführung einer realgebundenen Stablecoin, BRL1, noch in diesem Jahr.
Die brasilianische Zentralbank (BCB) plant, die Nutzung von Stablecoins stärker zu regulieren. Einem aktuellen Vorschlag zufolge sollen zentralisierte Kryptobörsen ihren Nutzern keine Abhebungen von Stablecoins auf selbstverwaltete Wallets mehr ermöglichen. Wie Cryptopolitan berichtet, ist dies Teil der umfassenderen Bemühungen Brasiliens, den Kryptowährungsmarkt zu regulieren, nachdem im Dezember 2022 ein entsprechendes Gesetz verabschiedet wurde. Dieses Gesetz ermächtigt die BCB, die Regeln für die Kryptobranche des Landes festzulegen.
Der Vorschlag, der im Rahmen einer öffentlichen Konsultation detailliert vorgestellt wurde, zielt darauf ab, den Transfer von Stablecoins, die als "in Fremdwährung denominierte Token" bezeichnet werden, zwischen inländischen Nutzern einzuschränken. Dies ist bemerkenswert, da Zahlungen in Fremdwährungen in Brasilien bereits legal sind. Die Konsultationsphase läuft bis zum 28. Februar 2025, um Marktteilnehmern die Möglichkeit zu geben, ihre Meinung zu äußern. Die BCB behält sich jedoch laut Binance News das Recht vor, das Feedback zu ignorieren und wie im Dokument vorgesehen zu verfahren. Binance News unterstreicht ebenfalls die Entscheidungshoheit der BCB in dieser Angelegenheit.
Coinlive berichtet, dass sich der Vorschlag speziell auf selbstverwaltete Wallets bezieht. Zentralisierte Börsen könnten weiterhin Stablecoin-Transaktionen untereinander durchführen, jedoch nicht mehr direkt mit den privaten Wallets ihrer Nutzer. Dies stellt eine erhebliche Änderung der aktuellen Praxis dar und könnte die Nutzung von Stablecoins in Brasilien stark beeinflussen.
Während die Regulierung von Stablecoins weltweit diskutiert wird, geht Brasilien mit diesem Vorschlag weiter als viele andere Länder. Coincu hebt hervor, dass das Verbot explizit auf selbstverwaltete Wallets abzielt. Es bleibt abzuwarten, wie die Krypto-Community auf diese potenzielle Einschränkung reagiert und welche Auswirkungen sie auf die Akzeptanz und Verbreitung von Kryptowährungen in Brasilien haben wird.
Interessanterweise steht dieser Regulierungsvorschlag im Gegensatz zu einer anderen Entwicklung auf dem brasilianischen Kryptomarkt. Wie The Brazilian Report berichtet, hat ein Konsortium brasilianischer Krypto-Broker die Einführung einer neuen, an den Real gebundenen Stablecoin namens BRL1 angekündigt. Diese soll noch in diesem Jahr an Börsen gehandelt werden und durch brasilianische Staatsanleihen abgesichert sein. Es ist noch unklar, wie sich das vorgeschlagene Abhebungsverbot auf die Einführung und Akzeptanz von BRL1 auswirken wird.
Quellen: