Coinbase dokumentierte über 20 Fälle, in denen die FDIC Banken von Krypto-Dienstleistungen abhielt, indem sie vor Risiken im Zusammenhang mit Krypto-Assets warnte. Dies führte zu Besorgnis bei Coinbase, da die Maßnahmen der FDIC den Zugang der Kryptobranche zu Bankdienstleistungen behindern könnten und ein transparenterer regulatorischer Rahmen nötig sei. Die Situation verdeutlicht die anhaltenden Spannungen zwischen der Kryptoindustrie und den Regulierungsbehörden in den USA.
Die Kryptobörse Coinbase hat nach eigenen Angaben mehr als 20 Fälle dokumentiert, in denen die US-amerikanische Einlagensicherung FDIC Banken davon abgehalten hat, Kryptodienstleistungen anzubieten. Wie Cointelegraph berichtet, geht es dabei um Schreiben, in denen FDIC-Vertreter Banken vor den potenziellen Risiken im Zusammenhang mit Krypto-Assets warnten, insbesondere in Bezug auf Verbraucherschutz, Finanzstabilität und operative Sicherheit.
Die Dokumente, die Teil des sogenannten Vaughn Index der FDIC sind, umfassen Korrespondenz zwischen der FDIC und verschiedenen Banken. Sie zeigen, dass die FDIC bereits im März 2022 Finanzinstitute dazu drängte, Kryptoprojekte aufgrund ungeklärter aufsichtsrechtlicher Bedenken zu stoppen. So forderte Eric T. Guyot, stellvertretender Regionaldirektor der FDIC, am 11. März 2022 eine Bank auf, "alle Aktivitäten im Zusammenhang mit Krypto-Assets einzustellen", während die Behörde die potenziellen Sicherheits- und Soliditätsrisiken im Zusammenhang mit dem geplanten Kryptoprodukt der Bank prüfte.
Ähnlich äußerte sich Jessica A. Kaemingk, amtierende Regionaldirektorin der FDIC, am 25. März 2022. Sie riet dem Vorstand einer Bank, ein Krypto-Asset-Programm zu überdenken, und verwies dabei auf Bedenken hinsichtlich der "Sicherheit und Solidität". Sie forderte weitere Unterlagen an, um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten. Am 22. April 2022 ersuchte die FDIC eine Bank, die Erweiterung eines bestehenden Kryptodienstes auszusetzen, und verlangte weitere Klarstellungen zur Compliance und zum Risikomanagement, bevor sie einen umfassenderen Zugang genehmigte.
Paul Grewal, Chief Legal Officer von Coinbase, äußerte sich besorgt über die Haltung der FDIC. Er befürchtet, dass diese den Zugang der gesamten Branche zu wichtigen Bankdienstleistungen behindern könnte. "Obwohl wir die vollständigen Briefe noch nicht haben, spricht das, was wir bisher gesehen haben, Bände", sagte Grewal und plädierte für einen transparenteren regulatorischen Rahmen. Er betonte das Engagement von Coinbase für regulatorische Transparenz und kündigte an, dass das Unternehmen weiterhin Anfragen nach dem Freedom of Information Act (FOIA) stellen werde, um die regulatorische Richtung in Bezug auf Krypto weiter aufzudecken.
Die Situation wirft Fragen nach der Zukunft der Krypto-Integration im traditionellen Bankensektor auf. Während die FDIC ihre Bedenken hinsichtlich der Risiken von Krypto-Assets betont, argumentieren Unternehmen wie Coinbase, dass ein klarer und transparenter regulatorischer Rahmen notwendig ist, um Innovation und Wachstum in der Branche zu fördern. Die anhaltenden Spannungen zwischen der Kryptoindustrie und den Regulierungsbehörden verdeutlichen die Herausforderungen bei der Etablierung von Kryptowährungen im bestehenden Finanzsystem.
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