Nach der Trump-Wahl verstärkt Ripple sein Engagement im US-Markt und hat eine umfangreiche Personaloffensive gestartet, wobei 75% der offenen Stellen in den USA angesiedelt sind. Das Unternehmen verzeichnet seit der Wahl deutlich mehr Geschäftsabschlüsse und setzt auf ein kryptofreundlicheres regulatorisches Klima unter der neuen Regierung. Dieser "Trump-Effekt" führt Ripple nach Jahren der Fokussierung auf das Ausland zurück in die USA.
Das auf Blockchain-basierte grenzüberschreitende Zahlungen spezialisierte Unternehmen Ripple intensiviert seine Aktivitäten in den USA und hat eine umfassende Personaloffensive gestartet. Wie blockworks.co berichtet, setzt das Unternehmen darauf, dass die neue Regierung unter Präsident Trump, der am 20. Januar sein Amt antritt, einen positiven Impuls für den Kryptomarkt geben wird.
Ripple-CEO Brad Garlinghouse erklärte laut blockworks.co und ZyCrypto, dass das Unternehmen in den letzten sechs Wochen des Jahres 2024 mehr Geschäftsabschlüsse in den USA verzeichnet hat als in den sechs Monaten davor. ZyCrypto berichtet weiter, dass Garlinghouse diese strategische Neuausrichtung auf den US-Markt dem "Trump-Effekt" zuschreibt. Nach dem Rechtsstreit mit der SEC unter Gary Gensler hatte Ripple in den vergangenen vier Jahren den Großteil seiner Neueinstellungen außerhalb der USA vorgenommen. Nun befinden sich laut Garlinghouse 75% der offenen Stellen bei Ripple in den USA. Diese Aussage wurde von einem Ripple-Sprecher gegenüber blockworks.co bestätigt, der ergänzte, dass in den zwei Monaten nach der Wahl so viele Geschäftsabschlüsse getätigt wurden wie in den sechs Monaten zuvor.
Blockworks.co zufolge sucht Ripple in allen Unternehmensbereichen nach neuen Mitarbeitern. Etwa drei Viertel der offenen Stellen sind in den USA angesiedelt, darunter auch in den kürzlich erweiterten Büros in San Francisco und New York. Zu den ausgeschriebenen Positionen gehören unter anderem ein General Compliance Manager und ein Financial Systems Lead of Enterprise Performance Management in San Francisco sowie ein KYC/Due Diligence Specialist in New York. Darüber hinaus werden zahlreiche Stellen für Ingenieure angeboten.
Die verstärkten Rekrutierungsbemühungen spiegeln den Optimismus im US-Markt wider, da mit Trump, seinen Kabinettskandidaten und einem als kryptofreundlich geltenden Kongress eine neue Regierung die Führung übernimmt. Wie blockworks.co berichtet, erwartet Ripple ein Ende der restriktiven Regulierungspraxis der SEC ("regulation by enforcement") und strebt "zweckmäßige Rahmenbedingungen" anstelle der Anwendung veralteter Vorschriften sowie "klare Richtlinien für institutionelle Verkäufe und Distributionen" an. Ein Sprecher von Ripple erklärte gegenüber blockworks.co: "Während erste politische Veränderungen bei der SEC unter der neuen Führung bereits in den ersten Monaten einsetzen könnten, dürften die gesetzgeberischen Fortschritte stetig voranschreiten, da die politischen Entscheidungsträger klare Rahmenbedingungen für digitale Vermögenswerte priorisieren."
Wie dlnews.com berichtet, ist Ripple nicht das einzige Unternehmen, das in den USA Stellen im Krypto-Bereich schafft. Auch der börsennotierte Online-Broker Robinhood sucht einen Compliance Lead, einen Content Manager und einen Webentwickler für seine Krypto-Abteilung in den USA. Die Silicon-Valley-Venture-Capital-Firma Andreessen Horowitz stellt zwei Krypto-Eventmanager für ihre Büros in San Francisco und New York City ein. Gleichzeitig sucht Consensys, das Blockchain-Unternehmen hinter der beliebten Krypto-Wallet MetaMask und dem Layer-2-Netzwerk Linea, neun neue "strategische Rollen der Stufe 1" in den gesamten Vereinigten Staaten, so ein Unternehmenssprecher. Diese Positionen sollen Consensys dabei unterstützen, seine Krypto-Zahlungsdienste, Entwickler-Tools und dezentralen Identitätsdienste auszubauen, erklärte Leona Semmens, die Interim Chief People Officer des Unternehmens, gegenüber DL News.
Seit Trumps Sieg bei den US-Präsidentschaftswahlen im November ist die Krypto-Industrie optimistisch, dass er im Gegensatz zu den restriktiven Maßnahmen unter Präsident Biden und seinem Finanzwächter Gary Gensler ein entspannteres regulatorisches Klima schaffen wird. Unter Gensler leitete die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC Klagen gegen Ripple, Coinbase, Kraken, Binance und andere Krypto-Unternehmen ein. Der Hauptvorwurf der Regulierungsbehörde: Krypto-Börsen und -Emittenten sollten die gleichen Regeln befolgen wie traditionelle Wertpapierfirmen. Wie dlnews.com berichtet, hat Trump nun Paul Atkins, einen ehemaligen SEC-Kommissar, der Kryptowährungen befürwortet, nominiert. Atkins' Beratungsunternehmen Patomak unterhält Verbindungen zu mehreren Krypto-Unternehmen, darunter FalconX und die Digital Chamber of Commerce, eine Lobbygruppe der Branche. Trumps Kandidat für das Amt des Handelsministers, Howard Lutnick, gilt ebenfalls als Krypto-freundlich. Lutnick ist CEO von Cantor Fitzgerald, einem Finanzdienstleistungsunternehmen, das in Tether investiert hat und dem Emittenten von Stablecoins bei der Verwaltung seiner enormen Reserven geholfen hat. Trump ernannte außerdem den PayPal-Mitbegründer David Sacks zu einem neuen, maßgeschneiderten "KI- und Krypto-Zaren".
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