Rückzug der Krypto-Drainer: Ermittlungen beeinflussen die Szene

Die zunehmende Aktivität von Ermittlungsbehörden scheint Auswirkungen auf die Welt der Krypto-Drainer zu haben. Wie cryptonews.net berichtet, mehren sich die Anzeichen dafür, dass sich Betreiber solcher Dienste zurückziehen. Krypto-Drainer sind bösartige Skripte und Smart Contracts, mit denen Angreifer Gelder und digitale Vermögenswerte, wie z.B. NFTs, aus den Krypto-Wallets ihrer Opfer abzweigen, nachdem diese dazu gebracht wurden, betrügerische Transaktionen zu genehmigen. Ein Beispiel hierfür ist der sogenannte "Pink Drainer", der im Mai 2024 seinen Rücktritt bekannt gab, nachdem er Diebstähle im Wert von 75 Millionen US-Dollar ermöglicht hatte. Die Sicherheitsfirma SlowMist identifizierte im Zusammenhang mit Pink Drainer über 20 Millionen US-Dollar auf verschiedenen Adressen. Auch der "Inferno Drainer", der bereits ein Jahr zuvor eingestellt wurde, hat kürzlich Gelder im Wert von 4.010 ETH (damals ca. 12,4 Millionen US-Dollar) an den sanktionierten Krypto-Mixer Tornado Cash transferiert. Frühere Versuche, das alternative Tool Railgun zu verwenden, wurden vom Railgun-Team blockiert (Protos). Die steigende Anzahl erfolgreicher Ermittlungen und die damit verbundenen Risiken scheinen einige Drainer-Betreiber zur Aufgabe zu bewegen. Laut Protos verloren innerhalb von nur 15 Stunden drei Krypto-Nutzer insgesamt 876.000 US-Dollar durch gängige On-Chain-Betrügereien, die eine Kombination aus "Approval Phishing" und "Address Poisoning" verwendeten. Beim Approval Phishing werden Nutzer dazu gebracht, bösartige "Permit"-Transaktionen zu unterzeichnen, die es Betrügern ermöglichen, ihre Vermögenswerte zu stehlen. Address Poisoning hingegen basiert darauf, dass Opfer versehentlich die Adresse eines Betrügers aus einem manipulierten Transaktionsverlauf kopieren. Neben den Drainern selbst geraten auch die Vertriebswege der Schadsoftware ins Visier der Ermittler. Häufig werden gehackte Social-Media-Konten genutzt, um gefälschte Airdrop- oder Token-Launch-Ankündigungen zu verbreiten und Opfer auf Webseiten mit Drainer-Skripten zu locken. Auch sogenannte "Front-End"-Angriffe, bei denen die Webseiten legitimer Krypto-Plattformen manipuliert werden, um bösartige Transaktionen zu erstellen und Drainer in die Wallets potenzieller Opfer einzuschleusen, sind weit verbreitet. Die zunehmende Aufmerksamkeit der Ermittlungsbehörden für diese Taktiken könnte ein weiterer Faktor für den Rückzug einiger Drainer-Betreiber sein. Der Bericht von Nefture Security über Krypto-Kriminalität im ersten Halbjahr 2024 zeigt, dass fast 2 Milliarden US-Dollar durch Hacker und Betrüger entwendet wurden, wobei Hacks fast genauso viel Schaden anrichteten wie Angriffe auf Privatanleger, wie z.B. Phishing-Betrügereien und betrügerische Projekte. Die steigenden Verluste und die zunehmende Komplexität der Betrugsmaschen unterstreichen die Notwendigkeit erhöhter Sicherheitsmaßnahmen im Krypto-Bereich. Nutzer sollten Transaktionen sorgfältig prüfen, unbekannte Links und Webseiten meiden und die Sicherheit ihrer Wallets gewährleisten. Quellen: - cryptonews.net: https://cryptonews.net/news/finance/30102936/ - cointelegraph.com - cloud.google.com: https://cloud.google.com/blog/topics/threat-intelligence/solana-cryptocurrency-stolen-clinksink-drainer-campaigns - medium.com: https://medium.com/coinmonks/h1-2024-crypto-crime-report-2-billion-lost-to-hacks-scams-1a9b0ee46cb0 - protos.com: https://protos.com/how-to-stay-safe-on-chain-three-crypto-users-lose-876k-within-hours/ - Nefture Security