Russlands neue Wege im internationalen Zahlungsverkehr mit Kryptowährungen
Russland nutzt verstärkt Bitcoin und andere Kryptowährungen, um internationale Zahlungen abzuwickeln und westliche Sanktionen zu umgehen. Finanzminister Siluanov bestätigte die Verwendung von in Russland geschürftem Bitcoin für den Außenhandel, obwohl gleichzeitig Einschränkungen für das Krypto-Mining aufgrund von Stromknappheit angekündigt wurden. Diese Entwicklung wirft Fragen zur Wirksamkeit der Sanktionen und der Rolle von Kryptowährungen im globalen Finanzsystem auf.
Russland wickelt internationale Zahlungen mit Bitcoin ab
Russland verstärkt den Einsatz von Kryptowährungen, vor allem Bitcoin, für den internationalen Zahlungsverkehr. Wie der russische Finanzminister Anton Siluanov dem Fernsehsender Russia 24 erklärte, nutzen Unternehmen im Land digitale Währungen, um die westlichen Finanzsanktionen zu umgehen. Reuters zufolge sagte Siluanov: "Im Rahmen des experimentellen Regimes ist es möglich, Bitcoins zu verwenden, die wir hier in Russland geschürft haben". Dieser Schritt folgt auf die Verhängung von Sanktionen durch westliche Staaten nach der Invasion der Ukraine, welche die Möglichkeiten russischer Unternehmen für internationalen Handel über traditionelle Bankkanäle stark einschränken. Russische Banken agieren aufgrund der westlichen Regulierungsmaßnahmen zunehmend zurückhaltend bei Russland-bezogenen Transaktionen.
Russland hat seine Gesetzgebung kürzlich angepasst, um Krypto-Assets im Außenhandel zuzulassen. Präsident Wladimir Putin unterzeichnete im vergangenen Monat ein Gesetz, das digitale Währungen im Rahmen eines experimentellen Rechtsregimes als Eigentum im Außenhandel anerkennt. Das neue Regelwerk befreit Krypto-Mining und -Verkäufe von der Mehrwertsteuer. Siluanov zeigte sich zuversichtlich, dass die Nutzung von Krypto-Assets im internationalen Handel im kommenden Jahr weiter zunehmen und sich ausweiten wird. News.bitcoin.com berichtet, dass die Verwendung von Bitcoin zur Umgehung von Sanktionen ein Thema ist, welches die Stabilität des globalen Finanzsystems infrage stellt.
Obwohl Russland Maßnahmen ergriffen hat, um Krypto-Mining, insbesondere von Bitcoin, durch im August unterzeichnete Gesetze zu legalisieren und zu fördern, kündigte die Regierung diese Woche aufgrund von Stromknappheit im Land Einschränkungen an. Ab dem 1. Januar 2025 wird Krypto-Mining in mehreren Regionen verboten sein, um den Energieverbrauch angesichts anhaltender Engpässe zu kontrollieren. Die neue Resolution wird die Mining-Aktivitäten in zehn Schlüsselregionen für sechs Jahre, bis zum 15. März 2031, beschränken. Cryptobriefing.com berichtet, dass Russland Bitcoin und andere Krypto-Assets nutzt, um die westlichen Sanktionen zu umgehen und den globalen Handel aufrechtzuerhalten.
Die zunehmende Nutzung von Kryptowährungen durch Russland zur Umgehung von Sanktionen wirft Fragen nach der Effektivität dieser Sanktionen und der Rolle von Kryptowährungen im internationalen Finanzsystem auf. Während einige Experten die Möglichkeit sehen, dass Kryptowährungen die globale Finanzordnung untergraben könnten, argumentieren andere, dass die Volatilität und die begrenzte Akzeptanz von Kryptowährungen deren Wirksamkeit als langfristige Lösung zur Sanktionsumgehung einschränken. Die Entwicklungen in Russland werden von internationalen Finanzinstitutionen und Regierungen genau beobachtet, da sie Auswirkungen auf die zukünftige Gestaltung von Sanktionsregimen und die Regulierung von Kryptowährungen haben könnten.
Quellen:
- https://news.bitcoin.com/russia-using-bitcoin-to-bypass-sanctions-is-the-global-financial-system-cracking/
- https://cryptobriefing.com/russian-bitcoin-payments-international-trade/
- https://www.csis.org/analysis/cryptocurrencies-and-us-sanctions-evasion-implications-russia